Kapitel 18: „Ich war in meinem Leben noch nicht glücklicher"

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„Hermine, du kannst die Augen wieder auf machen, es ist vorbei", flüsterte Draco vorsichtig, als sie wieder festen Boden unter den Füßen hatten. Hermine stand verkrampft neben ihm und klammerte sich immer noch an seinem Arm fest. Langsam öffnete sie die Augen um zu sehen, wo Draco sie hingebracht hat. Sie standen vor dem Haus, in dem sich Hermines Wohnung befand. „Draco, warum sind wir hier?", fragte sie ihn verwundert. „Ich dachte, du hattest bestimmt einen langen Tag auf der Arbeit und willst bei dir zuhause mit einem gutem Buch auf dem Sofa liegen. Und hier bist du mehr zuhause, als bei mir", antwortete er, als Hermine schon dabei war, die Haustür aufzuschließen.

Sie bat ihn hinein und gemeinsam gingen sie die Treppe zu ihrer Wohnung hinauf. In der Wohnung angekommen ging Draco wie selbstverständlich in die Küche. „Was wird das denn?", fragte sie ihn etwas irritiert, denn er hatte bereits einen Topf aus dem Schrank genommen und befüllte diesen nun mit Wasser. „Du kannst es dir auf dem Sofa gemütlich machen und ich koche uns etwas", sagte er entschlossen. „Ich dachte, du kannst nicht kochen", kam es aus Hermines Mund, so schnell, dass sie nichts dagegen tun konnte. „Oh entschuldige, so war das nicht gemeint." Draco lachte nur und stellte den Topf mit Wasser auf den Herd. „Naja, ein paar Nudeln kochen kann wohl jeder, selbst ein Malfoy, der Muggeldinge eigentlich hasst, schafft das wohl mit diesem Ding", verteidigte er sich und zeigte auf den Herd. Er sah in Hermines Blick immer noch die Verwunderung.

Sie ließ ihn machen und ging ins Wohnzimmer um sich mit einem Buch auf das Sofa zu setzen, als es kurze Zeit später an der Tür klopfte.

„Wenn du wieder jemanden eingeladen hast und es schon wieder vergessen hast, schenke ich dir bald ein Erinnermich", Draco kam zu Hermine ins Wohnzimmer und sah sie fragend an. „Ich habe niemanden eingeladen, wirklich nicht", antwortete sie. Die Bemerkung mit dem Erinnermich ignorierte sie gekonnt und ging langsam zur Tür. Ein erneutes Klopfen ließ sie ihre Schritte beschleunigen.

Vor der Tür atmete sie einmal tief durch und öffnete sie dann.

„Harry?!", rief Hermine ein bisschen zu laut und Draco, der mitten im Wohnzimmer stand wandte sich blitzschnell zur Tür. „Hey Hermine, kann ich reinkommen? Ich wollte kurz mit dir reden", sagte der Gast vor ihrer Tür und Hermine hielt diese etwas fester. „Ich ehm.. also eigentlich wollte ich gerade schlafen gehen. Ich bin ziemlich müde, weißt du..", log sie und wie auf Kommando musste sie gähnen. Sie versuchte die Tür ein Stück weiter zu zuschieben, doch Harry hielt die Hand dagegen. „Bitte, es dauert auch nicht lange. Es geht um Ron", als er den Namen seines Freundes aussprach konnte sich Draco ein verächtliches Schnauben nicht verkneifen.

„Hermine, was ist los? Ist da jemand bei dir in der Wohnung?", fragte Harry alarmiert und drücke nun etwas mehr gegen die Tür. „Nein, nein es ist nichts", versuchte Hermine es erneut, doch Harry ließ sich nicht beirren und hatte die Wohnungstür mit einem einzigen, festen Ruck aufgestoßen.

„Malfoy! Du kleines Frettchen, was hast du bei Hermine in der Wohnung zu suchen?!", blitzschnell war Harry in das Wohnzimmer gestürmt und hielt Draco den Zauberstab vors Gesicht. Geschockt schrie Hermine kurz auf und knallte die Tür zu, um ebenfalls ins Wohnzimmer zu eilen.

„Hermine, was tut das Frettchen hier? Hat er dich bedroht?", fragte Harry seine beste Freundin, ohne seinen Erzfeind aus den Augen zu lassen. Hermine stand nur da und konnte nichts sagen. Sie hatte die Augen weit aufgerissen und verfiel in eine Art Schockstarre.

„Nein Potter. Ich habe sie nicht bedroht. Aber du bedrohst mich gerade und es zeugt nicht gerade von Manieren, mit gezücktem Zauberstab auf jemanden zu zielen, der unbewaffnet ist", ergriff nun Draco das Wort und deutete auf den immer noch erhobenen Zauberstab von Harry. Da dieser keine Anstalten machte ihn runter zunehmen, fing Draco erneut an zu reden, da es kein anderer Tat.

„Hermine hat mich - im Gegensatz zu dir - freiwillig in ihre Wohnung gelassen. Um genau zu sein, habe ich sie sogar hier her gebracht. Und Potter, jetzt nimm deinen verdammten Zauberstab von mir", mit dem letzten Satz machte er eine Armbewegung und schlug Harrys Zauberstab beiseite. Dieser flog in hohem Bogen durch das Zimmer und landete hinter dem Sofa. Nun stand Harry unbewaffnet vor Draco, was seiner Haltung aber keinen Abbruch verlieh.

„Hermine?", fragte der schwarzhaarige Zauberer, „seit wann nennst du sie beim Vornamen?" Da Draco nach einer Antwort suchte, die er Harry an den Kopf knallen wollte und Hermine sich mittlerweile aus ihrer Schockstarre gelöst hatte, übernahm sie nun das Sprechen um hoffentlich schlimmeres zu verhindern.

„Seit wir zusammen sind!", rief sie, ehe Draco etwas anderes behaupten konnte. Harry drehte sich bedrohlich langsam zu ihr um. Er hatte anscheinend keine Angst mehr, hinterhältig von Draco angegriffen zu werden. „Seit ihr ZUSAMMEN seit?!", schrie Harry seine beste Freundin an, die bei seinem lauten Tonfall zusammenzuckte. „Hermine, bist du noch bei Trost? Das ist Malfoy", schrie er immer noch.

„Potter!", schaltete sich Draco wieder ein und zog ihn an der Schulter von Hermine weg, da er sich bedrohlich vor ihr aufgebaut hatte. „Wage es nicht, sie nochmal anzuschreien, oder ich werde persönlich dafür sorgen, dass du auf qualvolle Weise deine Ohren verlierst und glaub mir, als ehemaliger Todesser kennt man so einige Foltermethoden", fauchte er und stellte sich währenddessen zwischen Hermine und ihren besten Freund um etwas Abstand zwischen die beiden zu bekommen.

Harry blickte ungläubig zwischen seiner besten Freundin und seinem Erzfeind hin und her. Er fand keine Worte für diese Situation, aber schien sich etwas zu beruhigen.

„Harry, es tut mir leid. Ich wollte es dir wirklich schon sagen, aber ich hatte Angst vor der Reaktion", ergriff Hermine leise das Wort und stellte sich seitlich neben ihren, jetzt offiziellen, Freund. Ihre Stimme klang brüchig und sie musste sich zusammenreißen nicht zu weinen. Es schmerzte sie, dass ihr bester Freund so auf ihre Entscheidung reagiert hatte.

„Harry, Gefühle sucht man sich nicht aus. Sie sind einfach da", versuchte sie ihn weiter zu beruhigen. „Komm mir nicht mit der Leier. Ich weiß, dass man sich Gefühle nicht aussuchen kann, aber man kann sie unterdrücken", schimpfte Harry und hörte wohl im selben Moment, wie dumm das Gesagte klang. „Willst du mich also lieber unglücklich alleine sehen anstatt glücklich mit Draco? Denn wenn das so ist, dann kannst du jetzt gehen. Dann habe ich mich all die Jahre in dir getäuscht", weinte Hermine. Sie versuchte nicht mal ihre Tränen zu verstecken oder wegzuwischen. Sie ließ sie einfach über ihr Gesicht laufen und starrte Harry an. „Mine, du bist doch nicht alleine. Du hast doch Ginny und mich und", er stockte einen Moment „Ron..." Eine kurze Pause entstand.

„Erstens, nenn mich nicht Mine. Und zweitens, ich liebe Ron nicht mehr. Ich habe keine Gefühle mehr für ihn. Schon seit wir uns getrennt haben, bevor ihr nach Australien gegangen seit. Ich dachte, ihm ginge es genauso, doch dann hat er mich letzten Sonntag im Fuchsbau geküsst und ich konnte nichts dagegen tun. Ich war echt geschockt und wollte ihn aber nicht verletzen. Aber ich liebe ihn nicht mehr", erklärte Hermine verzweifelt, da sie das Gefühl hatte, es wäre egal, was sie sagt, Harry würde ihm eh nicht glauben.

„Bist du denn glücklich mit ihm?", fragte er und deutete eine Kopfbewegung zu Draco an, der immer noch neben Hermine stand und mittlerweile ihre Hand genommen hatte. „Harry, ich war in meinem Leben noch nicht glücklicher als mit Draco an meiner Seite", gestand sie ehrlich und Draco neben ihr, schien sich deutlich zu entspannen. „Na gut. Hermine, du bist meine beste Freundin. Ich will, dass es dir gut geht und wenn er es ist, der dich glücklich macht, dann ist das so. Ich muss und kann deine Entscheidung nicht verstehen, aber ich werde sie respektieren. Dir zu liebe, nicht wegen ihm", sagte Harry etwas niedergeschlagen. „Harry, ich danke dir!", erleichtert atmete Hermine auf und umarmte ihren besten Freund, der sie ebenfalls in die Arme nahm und fest an sich drückte.

Da Harry eh nicht sehr lange bleiben wollte, machte er sich kurze Zeit später wieder auf den Weg zum Fuchsbau. Vorher musste er Hermine allerdings versprechen, Ron nichts davon zu erzählen, da sie das selber tun wollte.
Er umarmte Hermine zum Abschied und Draco hielt ihm etwas widerwillig die Hand hin, die Harry ergriff und ihn zu sich ran zog. „Wenn du ihr auch nur ein Haar krümmst, dann schwöre ich bei Dumbledore, ich bringe dich eigenhändig um", drohte er dem blonden mit leiser Stimme. Er löste sich wieder von ihm und verschwand durch die Wohnungstür. „Was hat Harry dir noch gesagt?", fragte Hermine, die nun die Tür schloss.„Ach nicht so wichtig", erwiderte Draco und zog seine Freundin eng an sich um ihr einen Kuss zu geben.

So etwas wie Freunde. - DramioneWo Geschichten leben. Entdecke jetzt