Kapitel 2 die Fahrt

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Zum letzten mal schaue ich mich in meinem Zimmer um. Meine ganzen Sachen sind in Kartons verpackt. Ich werde mein Zuhause vermissen. So viele Erinnerungen hängen an diesem Ort und so viele Emotionen sind mit ihm verbunden.

Vorgestern wurde beim dem Treffen im Rudelhaus beschlossen dass, die 15-19 Jährigen unsers Rudels heute schon mit dem Rudlebus zu den „Shadows" umziehen. Der Rest kommt dann ein Woche später hinterher, damit sie hier noch alles wichtige zusammen packen können und noch Zeit haben irgendwelche Angelegenheit zu klären. Warum wir es so kompliziert machen? Weil die Schule in vier Tagen wieder beginnt und wir uns erstmal eingewöhnen sollen, damit wir dann direkt in das neue Schuljahr, an unserer neuen Schule starten können. Alle Kinder unter 15 sind eine Woche von der Schule befreit. Unfair ich weiß aber es wurde so von unsrem Alpha beschlossen und was der Alpha sagt, das ist Gesetz. So ist das nunmal in meiner Welt.

Ich würdige meinem Spiegel einen letzten Blick. Ich trage heute eine rote Adidas Leggins und ein graues Oberteil mit schwarzer Aufschrift. Eine Jacke brauche ich nicht weil wir zur Zeit Sommer haben. Meine Haare habe ich französisch zu zwei Zöpfen geflochten. Ich hole meine schwarze MK Handtasche und packe mein Handy, ein Ladekabel und etwas zu trinken ein. Zum Abschluss zieh ich mir noch meine Nike Air Max 97 an und fertig bin ich. Geschminkt hab ich mich mit Wimperntusche und etwas Hilighter.

Ich nehme meine Tasche und meinen Koffer zur Hand, mit denen ich mich auf den Weg nach unten mach, um meine Eltern und Stella zu verabschieden.

Von der Treppe aus, sehe ich bereits meine Brüder, die auf mich warten und meine kleine weinende Schwester. Ich nehme sie in meine Arme und streichel ihr beruhigend über dem Rücken. „Ich will nicht das ihr geht", sagt sie schluchzend. „Ihr kommt doch in einer Woche hinterher.", rede ich ihr mit einem beruhigenden Ton zu. Sie sieht mich mit ihren verheulten Augen an und verzieht ihr Gesicht gequält. „Ich werde euch schrecklich vermissen.W... W... Wer spielt denn jetzt mit mir?" fragte sie stotternd und schluchzte dabei."Du wirst das schaffen Prinzessin. Wir sehen uns bald wieder."

Meine Mum und mein Dad kommen um die Ecke gelaufen. Mum nimmt Stella hoch und diese kuschelte sich fest an sie. „Tschüss ihr drei... Bis in einer Woche." sagte meine Mum und drückte mich und meine Brüder. Mein Dad nimmt die Autoschlüssel von der Kommode und fragt „können wir los?" Wir nicken und somit öffnet Levi die Haustür. Wir gehen gemeinsam mit unserem Dad zum Auto. Mum bleibt mit Stella zuhause. Wir steigen ins Auto ein und winken den Beiden. Stella schaut mich traurig an und winkt mit einer Träne die Wange hinunter kullernd zurück. Ich schaue mir mein altes Haus nochmal genau an und erinnere mich daran was ich alles dort erlebt habe. Aber jetzt ist gut ich muss damit abschließen. Ein neues Kapitel meines Lebens beginnt... jetzt. Ich richte meinen Blick nach vorne und schaue nicht mehr zurück.

Die Fahrt zum Busbahnhof verläuft ruhig. Ich höre mal wieder Musik, Levi spielt etwas an seinem Handy, Ethan schaut aus dem Fenster und mein Dad konzentriert sich auf die Straße.

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Vor dem Bus verabschiede ich mich von meinem Dad mit einer Umarmung und geb ihm ein Kuss auf die Wange. Ich laufe auf meine Freundinnen zu die mich stürmisch umarmen. Mal wieder fliege ich auf den Boden und beide auf mich drauf. „Wird das jetzt zur Gewohnheit?", frage ich die beiden mit einem schmunzeln. „Ja, natürlich", antworten sie mir synchron, was mich zum lachen bringt.

„Awww ist der Boden etwa euer neuer Freund.", ertönt die tiefe Stimme von Jase hinter mir. Jase ist ein leider gut aussehender braunhaariger Typ, aus meinem Rudel. Ich drehe mich zu ihm um und blicke direkt in seine braunen Augen. Hinter ihm stehen Caleb und Jonas seine besten Freunde oder eher sein Anhängsel. Die ihm wegen seinem Kommentar auf die Schulter klopfen und lachen. Sie stecken Jase immer Zucker in den Arsch und verfolgen ihn auf Schritt und Tritt, weshalb ich sie gerne Anhängsel nenne.

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