Kapitel 7 „Das ist immernoch mein Leben!"

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Er legt seine Hände um meine Hüfte, kommt meinem Gesicht näher und flüstert mir bedrohlich in mein Ohr „Wieso ziehst du dich immer so freizügig an mein Engel?". Ich schnaube einmal auf „Ich trage eine gewöhnliche weiße Hotpan, mit einem roten Top und einer Jeansjacke! Du schreibst mir nicht vor was ich anziehe! Das ist immer noch mein Leben, also lass mich mit deinem Mist in ruhe!", mecker ich ziemlich aggressiv rum, während ich mit meinem erhobenen Zeigefinger auf seine Brust tippe. Er neigt seinen Kopf und sagt „Okay, Prinzessin".

Selin lacht sich schlapp „Wow hammer geile Lunastimme!", sagt sie. „Was ist bitte eine Lunastimme?", frage ich verwirrt. „Eine Lunastimme ist quasi wie die Alphastimme, die Rudelmitglieder dazu bringen dein Anweisungen zu befolgen", erklärt mir Dylan. „Okaaaayyyy" bringe ich immernoch verwirrt hervor. „Hört auf zu labern und steigt ein. Ich will nicht am ersten Schultag zu spät kommen!", befielt uns Nele die bereits im Auto sitzt. Ich und Selin steigen hinten zu Nele ein. Aiden geht ans Steuer und Dylan ist Beifahrer.

Im Radio läuft das Lied 'I hate you, i love you'. Ich beuge mich nach vorne, um die Musik lauter auf zu drehen. „I hate you, I love you I hate that love you, Don't want to but I can't put nobody else above you" singen wir drei hinten laut mit. Die Jungs werfen uns nur komische Blicke zu. Keiner von uns kann besonders gut singen, weshalb wir vermutlich gerade klingen, als würden wir eine Katze töten.

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Die Fahrt verbrachten wir nur damit zu singen. Wir sagen alle möglichen Lieder mit und die Jungs haben hin und wieder das Radio ausgemacht. Es wurde allerdings wieder eingeschaltet, nachdem sie einen Schlag auf den Hinterkopf bekommen haben. Wir parken gerade vor unserer neuen Schule. Aiden macht den Motor aus und somit auch das Radio. „Endlich Ruhe und Frieden", sagt Aiden überglücklich und atmet erstmal durch.  „Wir können vermutlich besser singen als ihr!", sagt Nele. „Ich denke da hast du 'vermutlich' Recht", sagt Aiden und steigt aus.

Er läuft ums Auto herum und öffnet die Tür. Als erstes hält er Nele die Hand hin um ihr raus zu helfen. „Don't touch me please", sagt sie gespielt eingebildet und steigt selbst aus. Aiden quittiert das ganze nur mit einem Lachen und hält darauf mir seine Hand hin. „Danke, Schnuffi Wuffi", bedanke ich mich und nehme seine Hand an. Er zieht mich aus dem Auto und fragt „Schnuffi Wuffi? Dein Ernst?". Ich grinse „Jap du wolltest einen schönen Spitznamen!", sage ich. Die anderen lachen ihn aus. „Und wie kommst du auf so einen Namen?", fragt er mich augenverdrehend. „Naja 'Schnuffi' weil du immer sagst ich rieche gut und 'Wuffi' weil du ein Wolf bist", erkläre ich ihm den Hintergrund seines Spitznamens. „Der Name is doof, ich will einen anderen", sagt er beleidigt. „Sorry Schwester, aber da lässt sich nichts machen", erkläre ich und klopfe ihm aufmunternd auf die Schulter. „Och manno!", schmollt er und legt einen Arm um mich.

Er führt mich in Richtung Schulhof und die anderen kommen hinterher. Selin und Dylan laufen Hand in Hand. Sind sie jetzt ein Paar oder nicht? Ich denke ich werde nachher mit ihr und Nele ein Frauengespräch führen müssen. Wir kommen an dem Modernen Gebäude an. Es ist in hellen Farben und hat 3 Gebäude mit riesigen Fenstern. Auf dem Hof kann ich ein Paar Leute aus unserem Rudel entdecken, ansonsten sehe ich nur Menschen. Die Menschen dürfen nichts von unserer Existenz wissen. Das ist eines der Regeln, an die wir uns als Gestaltenwandler halten müssen.

„Wieso starren uns alle so an?", frag ich nach einer Weile. „Wir haben eine böse Krankheiten, sie nennt sich Beliebtheit", klärt mich Dylan auf. „Iiii lass mich sofort los Aiden, ich will nicht dass du mich ansteckst!", sage ich angewidert und gehe einen Schritt von Aiden weg. „Das ist wohl schon zu spät Kleine", sagt Dylan. „Seid vorsichtig, Gerüchte machen hier schnell dir Runde" warnt Dylan. „Na super", sagt Selin in einer Kombination mit viel Sarkasmus und einem genervten Unterton. Wir halten uns lieber im Hintergrund auf. An unserer alten Schule haben wir uns auch grundsätzlich von Ethan und Levi fern gehalten, um nicht zu viel Aufmerksamkeit zu erregen. Um uns herum werden uns komische und auch neidische Blicke zu geworfen.

Widerstand? Zwecklos!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt