Kapitel 8 „...quasi sowas wie ein Paar"

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Auf einmal werde ich am Arm gepackt und aus der Sporthalle gezerrt. „Was soll das!" keife ich Aiden wütend an. Wenn das jetzt wieder so eine Belehrung wird im Sinne von was ich anziehen darf und was nicht, dann reicht es mir. „Alle Jungs dadrinnen sabbern dir hinterher, außerdem rennst du nie wieder vor mir Weg sonst kann ich für nichts garantieren. Jetzt gehst du zurück in die Umkleidekabine und ziehst dir etwas anderes an!" beginnt er einen Streit mit mir.

Das hat er nicht gerade wirklich gesagt. Er kann ja wirklich nett sein und all das, aber das geht zu weit. Wie kann eine Person mich so aus der Haut fahren lassen? „Du passt jetzt mal genau auf Fräulein, ich hab dir schon 10 mal gesagt das ich mich anziehe wie ich das möchte, außerdem renne ich weg wann mir das passt und wenn Jungs mir hinterher sabbern, dann ist das so verstanden!? Was bildest du dir ein mir Vorschriften zu machen?" sage ich auf Hochspannung. Er kann nicht einfach in mein Leben platzen und alles auseinander wirbeln. Auch wenn er es toll findet Alpha zu sein soll er nicht mich damit nerven. Es ist schlimm genug das wir umziehen mussten und jetzt klebt er mir am Arsch, dann soll ich von heute auf morgen auch noch Luna sein. Ich kann sowas nicht, vielleicht bin ich auch ein schlechte Luna.

Hat mich mal einer gefragt wie ich darüber denke? Nein! Alle nehmen das als selbstverständlich hin, aber das ist es nicht. „Ich würde dir körperlich nie etwas antuen aber mein innerer Wolf ist gerade wirklich wütend und möchte dich hier und jetzt makieren. Du kannst dich glücklich schätzen das ich ihn noch zurück halten kann also reiz mich bitte nicht weiter" sagt er mit angespanntem Kiefer. Mich makieren? Ich glaube er dreht jetzt komplet am Rad. Meine Faust markiert ihn gleich. „Okay Aiden es ist jetzt genug lass mich bitte in Ruhe, sonst kann ich meine Faust nicht mehr zurück halten!" sage ich und renne aus der Turnhalle. Ich renne und renne immer weiter. Wieso er? Warum muss dieses aufgeblasene Spatzenhirn mein Mate sein? Ich will ihn nicht! Ich renne in den Wald rein und meine Knochen beginnen zu knacken. Meine Klamotten reisen und zum vorscheinen kommt mein weißes Fell. Jap genau ich bin ein weißer Wolf mit hellblauen Augen. Ich renne in Wolfgestallt durch den Wald immer und immer tiefer hinein. Meine Gedanken bleiben bei Aiden hängen. Er ist so ein Sturrkopf, allerdings verwirrt mich dieses Gefühl was ich habe wenn ich in seiner Nähe bin. Was stimmt bloß nicht mit mir?

Ich komme an einem abgelegenen See mitten im Wald an. Überall blühen Blumen in allen möglichen Farben. Ich lass mich in das grüne Gras fallen und schließe meine Augen um mich zu entspannen. Ich war schon ziemlich lang nicht mehr in Wolfsgestallt weil ich die Verwandlung hasse. Du musst dir vorstellen das alle deine Knochen brechen und in einer anderen Form wieder zusammen wachsen, wiederlich! Trotzdem treiben dein Triebe dich dazu es immer wieder zu tun. Ich liege hier mehrere Stunden und denke nur über mein neues Leben nach. Kann ich die Verantwortung einer Luna tragen? Wie soll ich in Zukunft Aiden aus dem Weg gehen? Es schwirren viel zu viele Fragen in meinem Kopf herum. Ich raffe mich auf und mache mich auf den Weg zurück zur Schule. Ich kann mich noch genau an den Weg erinnern. Ich haben einen guten Orientierungssinn wie wahrscheinlich jeder andere Werwolf.

Es dauert Locker eine halbe Stunde zurück zur Schule. Mir ist garnicht aufgefallen das ich so lang gelaufen bin. Anscheinend hing ich zu sehr meinen Gedanken hinterher. In der nähe der Schule verstecke ich mich in einem hohen Busch und verwandle mich zurück. Allerdings bin ich komplett nackt weil meine Sportklamotten bei der Verwandlung zerrissen sind. Nein meine lieblings Leggins ist kaputt und das alles nur wegen Aiden. Einen weißen Sportbh hab ich noch aber meine Leggins war mein ein und alles. Okay unwichtig ich brauch jetzt Selins Hilfe. Hey Selin!" versuche ich sie über Mind-Link zu erreichen. „Alina Omg wo bist du? Aiden macht hier allen die Hölle heiß seitdem du verschwunden bist!" antwortet Selin sofort. „Sag ihm bitte noch nichts, aber du musst mir helfen!", sage ich. „Schieß los" fordert sie mich auf. „Ich sitze hier in einem Busch bei den Lehrerparkplätzen, und bin nackt weil ich mich verwandelt habe. Hast du vielleicht meine Klamotten aus der Mädchen Umkleidekabine mitgenommen und wenn ja kannst du sie mir eventuell bringen?" schildere ich ihr meine Situation. „Natürlich Süße gib mir 5min ich informiere Nele und dann sind wir da. Wir müssen uns noch schnell eine Ausrede einfallen lassen damit uns Aiden gehe lässt." ertönt ihr Stimme in meinem Kopf. Ich bin ja so dankbar das ich so tolle Freundinnen habe. Sie helfen mir in jeder Situation und ich lieb die beiden echt. „Danke ihr seid die Besten" bedanke ich mich. „Nichts zu danken mein Schatz" erwiedert sie.

Widerstand? Zwecklos!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt