Widerstand? Zwecklos!

Kapitel 9 „Wieso beißt du Nele?"

Alinas Sicht

(Zeitsprung)

Es ist Mittwoch. Gestern war ein stink normaler Schultag an dem ich Aiden gekonnt aus dem Weg gegangen bin. Naja das war auch nicht sonderlich schwer, denn er war zu beschäftigt die heutige Ankunft meines restlichen Rudels vorzubereiten.

Richtig heute kommt meine Familie die ich über alles vermisst habe. Wir haben nicht wirklich viel telefoniert. Meine Eltern unterhalten sich lieber persönlich damit man ausführlicher reden kann und es ist privater. Ethan und Levi hab ich auch nicht sonderlich oft zu Gesicht bekommen. Sie hängen ziemlich viel mit ihren neuen Freunden rum. Die natürlich zu den beliebten an unserer Schule gehören.

Ich stehe mit meinem gepackten Koffer und meinen besten Freundinnen gerade vor dem Hotel und warten auf ein Taxi. Weil unsere Familien heute ankommen müssen wir uns leider aus unsere kleinen WG trennen und in ein neues Haus zu unseren Eltern ziehen. Ich liebe meine Familie zwar, aber mit meinen Freundinnen war es auch echt lustig.

„Wann kommt das doofe Taxi endlich?!" quengelt Selin wie ein kleines Kind und verschränkt die Arme vor der Brust. Das fragt sie bereits zum hundertsten mal. Ich schaue sie mahnend an und massiere mir mit meinen Mittelfingern die Schläfen. „Auch wenn du das eine Million mal fragst, kommt das Taxi nicht schneller". Sie hält sich den Daumen und den Zeigefinger ans Kinn und denkt nach. „Das weiß ich erst wenn ich es versucht habe" sagt sie fies grinsend.

Ich hab so schon höllische Kopfschmerzen. Diese ganze Sache mit Aiden lässt mir keine Ruhe. Mir schwirren hundert Gedanken in meinem Kopf herum, ich hab das Gefühl er wird bald platzen.

Ein „Auuuuu" reist mich aus meinen Gedanken. „Was ist passiert?" frag ich erschrocken und mustere die beiden. „Selin hat mich gebissen" sagt Nele hysterisch und deutet auf einen leichten von Sabber überdeckten Bissabdruck, der ihren Oberarm ziert. „Wieso beißt du Nele?" frag ich belustigt und schaue Selin verstört an. Selin kann zwar ziemlich taff und ernst sein, aber dennoch ist sie vom Typ her eher süß und führt sich gerne auf wie ein kleines Kind. Trotzdem lieben wir diese Seite an der kleinen Selin und bemuttern sie auch gerne.

„Mir war langweilig und da hatte ich eben das Bedürfnis Nele zu beißen", erklärt sie ihr Absicht als wäre es das normalste der Welt. „Ewww" kommentiert Nele, während sie die Sabber an Selins Jacke abwischt. „Hey, lass das" meckert sie und tut so als würde sie die Sabber von ihrer Jacke wieder an Nele abwischen. „Das ist doch deine Sabber" sagt Nele und wischt sie wieder an Selin ab. Ich schmunzle nur über meine beiden Freundinnen und gehe dazwischen. „Okay, das reicht jetzt. Genug über Selins Spucke gestritten".

Es entsteht eine angenehme Stille zwischen uns. Diese wird allerdings schnell wieder unterbrochen, durch Selin die ihren heutigen lieblings Satz spricht „Wann kommt das Taxi?". Nele und ich setzen an sie an zu meckern, als das Taxi wie auf Kommando in unsere Straße einbiegt. „Tja das Fragen hat sich gelohnt", sagt sie gespielt eingebildet und zieht Haare zurück werfend ihren Koffer zum Taxi. Kopf schüttelnd laufe ich mit Nele hinter Selin her.

Der gruselige Taxifahrer mit den blutunterlaufenen Augen und der krummen Haltung, nimmt uns unsere Koffer ab und wir steigen ein. Nach einer eher ruhigen Fahrt biegen wir in eine schöne Wohnsiedlung ein und kommen zum stehen. Ich sehe bereits das Auto von meinen Eltern und das von Ethan in der Einfahrt stehen. Das muss wohl mein neues Haus sein.

Mit einer Umarmung verabschiede ich meine Freundinnen, die noch etwas weiter fahren werden und schnappe mir meinen Koffer aus dem Kofferraum. Während ich mich mit meinem Koffer zur Haustür schleppe, betrachte ich das Haus genauer. Es ist groß und in hellgrauen Tönen gehalten. Viele und vor allem große Fenster zieren das Haus und es hat einen schönen Vorgarten. Am Haus, links ist noch eine Garage die genug Platz für locker drei Autos bietet. An sich finde ich das Haus von außen wirklich sehr schön.