Kapitel 11 „ich möchte die Beiden ungern stören"

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Ich steige aus Aidens Auto aus und schnalle Stella ab. Wir sind nach dem Anruf meiner Mutter direkt zu mir nachhause gefahren, damit meine Eltern meinen  'tollen' Mate kennenlernen können. Anna haben wir vorher noch bei Aidens Eltern zuhause abgesetzt. Stella war davon nicht gerade begeistert aber hat es akzeptiert, nachdem ich versprochen habe, dass Anna und mal besuchen kommen darf.

Mit Stella an meiner Hand, laufe wir zur Haustür, dicht gefolgt von Aiden. Ich krame meinen Schlüssel aus meiner Jackentasche und schließe auf. „Wir sind zurück!", rufe ich sobald wir das Haus betreten haben. Es dauert keine Minute, da kommt auch schon meine aufgeregt Mutter um die Ecke und steuert direkt auf meinen Mate zu. „Hallo, ich bin Matlin, schön das wir uns endlich mal kennenlernen", sagt sie und umarmt Aiden freundlich. Dieser schaut etwas überfordert zu mir und erwidert die Umarmung zögerlich. „Freut mich auch", sagt er charmant lächelnd. Meine Mutter ist immer so herzlich und aufgeschlossen. Eine ihrer vielen guten Seiten. Sie ist sehr selbstbewusst und offen, was sehr viele Menschen an ihr lieben.

Sie löst sich aus der Umarmung und Aiden reicht meinem Vater die Hand, der auch mittlerweile zu uns gestoßen ist. „Schön sie kennenzulernen Sir, ich bin Aiden", stellt er sich höflich vor. Mein Vater mustert Aiden etwas skeptisch und reicht ihm ebenfalls die Hand. „John Evans, aber nenn mich Sir", sagt mein Vater streng. Mein Dad ist eigentlich auch ziemlich cool und aufgeschlossen, allerdings spielt er vor Jungs gerne den Beschützer, um sich Respekt zu verschaffen. Aiden ist zwar der Alpha, aber das scheint meinen Vater nicht zu stören. Wenn es um seine Familie geht, kann sein Gegner einen noch so hohen Rang besetzten und es würde ihn nicht davon abhalten uns zu beschützen.

„Kommt doch mit in die Küche, ich habe Lasagne gemacht. Ihr müsst doch schon am verhungern sein.", trällert meine Mum fürsorglich, während sie Aiden zur Küche schiebt. „Stella würdest du bitte Ethan und Levi zum Essen holen?", frag ich meine kleine Schwester. Sie nickt und braust davon. Kopfschüttelnd gehe ich zu den Anderen in die Küche und setze mich schonmal an den Tisch. Aiden steht mit meiner Mutter am Herd und lässt sich von  ihr mit Fragen übersehen.

„Hallo Schwesterchen", sagen Ethan und Levi synchron, während sie mit Stella an der Hand die Küche betreten. „Hey ihr Idioten", begrüße ich die Beiden und umarme sie jeweils. Sie begrüßen auch Aiden und Levi stellt sich ihm noch vor. Meine Mum stellt die Lasagne auf den Tisch. Alle setzen sich hin und Aiden nimmt natürlich direkt neben mir platz.

Mein Dad teilt jedem ein Stück Lasagne aus und wir beginnen zu essen. „Was hab ihr denn eigentlich heute unternommen?", fragt meine Mutter mich und Aiden. Ich möchte ansetzen ihr zu antworten doch Aiden kommt mir zuvor. „Wir waren mit Stella und meiner kleinen Schwester, ein Eis essen und sind noch in einen kleinen Park, hier ganz in der Nähe gewesen". Ich bekomme Gänsehaut bei den Gedanken zurück an die Ereignisse im Park. Aiden ist mir definitiv zu nah gekommen, aber ich würde lügen wenn ich sage, dass es mir nicht ein kleines bisschen gefallen hat. Aber nur ein kleines bisschen.

„Die Lasagne schmeckt wirklich ausgezeichnet, Miss Evans",sagt Aiden. (Hust hust) Schleimer. Okay die Lasagne schmeckt tatsächlich unheimlich lecker, aber meine Mum ist ihm doch sowieso schon längst verfallen. Für was strengt er sich also an? „Oh vielen dank. Es freut mich dass es dir schmeckt Aiden, aber bitte nenn mich doch Matlin", sagt meine Mum mit einem schmunzeln auf den Lippen.

Aiden unterhält sich weiterhin angeregt mit meiner Familie, bis wir alle aufgegessen haben. Ich höre nur mit einem Ohr zu. Die Erinnerung aus dem Park wollen mir nicht aus dem Kopf gehen. „Ihr zwei könnt in dein Zimmer gehen, damit ihr noch ein bisschen Zeit für euch habt. Wir räumen hier ab", sagt meine Mutter und grinst hinterlistig. Ich möchte nicht mit ihm alleine sein und ich bin mir sicher, dass sie das auch weiß. Sie wünscht sich schon zu lange eine Schwiegersohn, nach der Sache mit... mit... schlecht Erinnerungen wollen sich an die Oberfläche meines Gedächtnisses drängen. Ich schiebe sie allerdings direkt wieder in die hinterste und dunkelste Ecke meines Gehirns.

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