Schweißgebadet riss ich meine Augen auf und atmete so schnell, als wäre ich ein Marathon gelaufen. Mein Herz hämmerte gegen meine Brust. Ich starrte ins dunkele und versuchte klar zu denken
Es war ein Traum. Das konnte ich jetzt feststellen. Aber es war mehr als ein Traum. Zum ersten Mal nach sehr langer Zeit träumte ich von meiner Mutter. Es war so als würde sie zu mir gesprochen haben. Als würde sie mir auf diese Weise etwas mitteilen wollen.
Es ging um mein Bruder. Ich und er standen uns gegenüber. Gleichzeitig drehten wir uns dann den Rücken zu und liefen weg. Ich lief immer weiter ins nichts, bis plötzlich meine Mutter vor mir stand und mein Weg blockierte. Sie lächelte mich warm an und ich freute mich sie wieder zu sehen. Bevor ich sie umarmen konnte nahm sie mein Gesicht in ihre Hände und sagte mir ‚bitte Vertrag dich mit deinem Bruder wieder. Ihr solltet zusammenhalten wenn ich nicht da bin und nicht getrennte Wege gehen. Wer weiß wie lange ihr noch lebt'. Dann war sie weg und ich wachte auf
Ich schaltete die Nachttisch Lampe zitternd an und schaute mich um. Es war so realistisch. Als hätte Mama wirklich mit mir gesprochen. Es ist ihr Wunsch. Wir sollten uns vertragen.
Ich stand vorsichtig auf und lief ins Badezimmer um mein Gesicht zu waschen. Dann nahm ich mein Handy und zögerte. Ich will diese sim Karte nicht benutzten. Sobald ich sie einstecke werde ich sicher Nachrichten und Anrufe bekommen. Wenn ich sterben sollte wird es den Menschen noch mehr weh tun. Das kann ich nicht machen. Vielleicht sind sie gerade dabei abzuschließen dann kann ich es nicht machen. Ich müsste irgendwo noch eine sim Karte haben
Ich suchte etwas bis ich sie fand. Dann steckte ich sie in mein Handy und saß zitternd da. Was ist wenn er auch schon mit mir abgeschlossen hat? Ich kann ihn nicht anrufen.. aber Mama will es..
Lange blieb ich einfach sitzen dann ging ich doch auf Kontakte aber stoppte wieder was sollte ich überhaupt sagen? Kurz dachte ich darüber nach und suchte dann sein Name. Aber wieder stoppte ich. Wir haben 6 Uhr morgens. Er wird garantiert noch schlafen. Gerade weil es so ein Langschläfer war wie Amir und Samira. Ich werde ihn nachher anrufen, beschloss ich und legte mein Handy wieder weg. Dann legte ich mich zurück in mein Bett und dachte nach, über den Traum, über alte Zeiten und über die jetzige Situation.
Wer weiß wie lange ihr noch lebt... war das eine weitere Message dass ich nicht mehr lange leben werde? Werde ich den Krebs nicht bekämpfen können? Ich weiß echt nicht wie lange es noch dauert bis einer den Kampf gewonnen hat, entweder ich oder der Krebs. Ich muss es wenigstens versuchen. Wenn er dann einfach auflegen sollte oder sauer wird, dann hab ich wenigstens getan was Mama gesagt hat, auch wenn es nur einseitig war..
Ich stand auf und ging duschen, dann machte ich mir ein Tee und setzte mich auf mein Bett. Es kam mir vor als würde die Zeit in Zeitlupe vergehen. Kurz vor 9 Uhr nahm ich dann wieder mein Handy in die Hand. Vielleicht war er ja jetzt wach. Ich hoffe es sehr..
Zitternd ging ich auf sein Name und sammelte meine ganze Mut und Kraft bis ich es schaffte anzurufen. Ich hielt mein Handy an mein Ohr und wartete bis das tuten aufhörte. Ich war sehr nervös. Nach dem zweiten tuten nahm er schon ab, er schlief also nicht, zum Glück.
„Riad Kabir" ertönte seine Stimme und Tränen flossen wieder. Ich hatte keine Kraft zu antworten, ich war wie in einer starre
„Hallo?" fragte er verwirrt nach. Ich atmete tief ein und schaffte es dann ein leises schwaches „hallo" hervorzubringen. Hoffentlich hat er es gehört. Er schwieg. Ich glaube er wartete auf eine Antwort
„Amila?" fragte er jetzt leise nach, plötzlich war der laute selbstbewusste bereite Ton weg. Ich nickte aber er konnte mich nicht sehen
„Ja ich bin's" brachte ich schluchzend hervor
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Der Traum
عاطفيةEs kann passieren, dass ein Traum mehr als einfach nur ein Traum ist. Es kann sein, dass ein Traum sehr viel bedeutet und eine wichtige Rolle in einem Leben spielt. Es kann auch passieren dass man nach langer Zeit erneut träumt und dieser Traum erne...