Dämonen

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In meinem Körper kribbelte alles. Diese ungeheure Wut die in mir hochkam übermannte mich und ich wollte einfach nur rennen. Es benötigte viel Selbstbeherrschung meine Verzweiflung nicht herauszuschreien, von der ich noch nicht mal wusste woher sie kam. Ein leichtes Übelkeitsgefühl machte sich in mir breit und das Gefühl des Unwohlseins steigerte sich. Tränen bahnten sich ihren Weg aus meinen Augenwinkeln. Ich wollte jemanden, der mich in den Arm nahm, aber andererseits wollte ich jedes Lebewesen so weit wie möglich von mir fern halten. Ich spürte abwechselnd grausame Kälte und brennende Hitze durch meinen Körper schießen. Gequält warf ich meinen Kopf von der einen Seite auf die andere. Ich konnte nicht mehr denken. Mein Kopf war wie leer gefegt, bis auf die schwarzen Dämonen und das schallende Gelächter, das mich plagte. Mein Atem verschnellerte sich und ich fühlte mich, als würde mein Herz gleich kollabieren. Die meisten Menschen würden meinen, ich hätte bloß Fieber und diese Gefühle würden abklingen. Ich wünschte, dem wäre so. Meinen Zustand könnte man eher als einen immer wieder kehrenden Geist beschreiben, der mich so lange quälte, bis ich mich fragte, wer ich überhaupt war und was ich hier suchte. Ich zuckte unkontrolliert und kämpfte mit den Gedanken, ob ich eher meine Umgebung auseinandernehmen wolle oder meinen Kopf an der Tischplatte aufschlagen. Der Kampf gegen beide Optionen raubte mir fast das Bewusstsein, doch bisher hatte ich es immer geschafft. Die frage war nur, wie oft würde ich es noch schaffen ? Noch schaffte ich es mit meiner Kinderstimme im Hinterkopf, das schlechte zu vertreiben, aber ich spürte mit jedem Tag, dass das Kind in mir schwächer wurde. Wenn sich so das erwachsen sein anfühlte, wollte ich das nicht. Meine Umgebung verlor langsam an Farbe, wurde grau und traurig. Ich wurde immer einsamer, fühlte mich nicht verstanden. Ich wusste wie ich nicht sein wollte, aber wie wollte ich dann sein ? Zwei Wege, aber bei jedem würde ich verlieren. Bei einem wäre mein Leben schlecht und aussichtslos, aber ich könnte lieben und würde geliebt werden. Bei dem anderen war mein Leben schön und interessant, aber ich würde den verlieren, der die einzige Farbe in mein Leben brachte. Ohne ihn fühlte ich mich leer, aber mein Kopf war so voll. Dass er mich jeder Zeit gehen lassen könnte, war für mich das schlimmste Szenario. Ob er überhaupt verstand, wie viel er mir bedeutete ? Ich denke schon, sonst wäre er nicht immer an meiner Seite gewesen. Mit ihm zu fantasieren und zu lachen, war das schönste meines Lebens. Je näher ich ihm sein konnte, desto glücklicher wurde ich. In seiner Gegenwart kam nichts schlechtes an mich ran, denn allein seine Anwesenheit beschützte mich. Wie konnte ein Mensch nur so unglaublich perfekt sein ? Er verstand mich immer ohne jegliche Worte, wusste was ich brauchte. Ich wünschte mir nur ihm auch eine so gute Freundin sein zu können. Er hatte so viel mehr verdient und trotzdem war ich die Person, der er seine Aufmerksamkeit schenkte. Er las mir jeden Wunsch von den Lippen ab. Wie konnte nur so viel Herzlichkeit und Fürsorge in einem einzigen Menschen stecken ?

(Verschenken wir etwas Liebe. Nennt eine Person, die euch besonders wichtig ist und auf den die Beschreibung am ehesten zutrifft. An dieser Stelle : Liebe Grüße an meinen besten Freund. Ich hab dich lieb, Kleiner.<3)

OS-Sammlung (Jublali, Tonia, Rezoni, Rezonia, Kostory)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt