Der Geburtstag

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"Du hast bald Geburtstag Yura." - "Ich weiß." - "Was wünscht du dir?" Yuri blieb stehen und schaute Otabek lange Zeit schweigend an. "Einen Tag mit dir", murmelte der jüngere leise und drehte den Kopf weg. Otabek sah den blonden Jungen kurz an, bevor er schließlich nickte. "Okay." Yuri strahlte ihn an. "Ich befreie mich dann vom Training. Was möchtest du unternehmen? Sollen wir in den Freizeitpark? Oder was hast du geplant?" - "So viel hast du noch nie auf einmal geredet."


Liebevoll strich der 18-jährige dem blonden durch die Haare und legte seine Hand an dessen Wange. "Ich nehme mir dann auch frei und wenn du möchtest, können wir gerne in einen Freizeitpark." Yuris Augen leuchteten. "Als was arbeitest du eigentlich Beka?" - "Ich bin DJ in einer kleinen Bar." - "Cool, darf ich mal mitkommen." - "Nein." - "Warum nicht?" - "Du bist noch keine 18 Jahre alt und.. Die Leute sind da nicht so.." - "Mit komischen Leuten komm ich zurecht. Bitte lass mich einmal mitkommen." - "Es geht nicht Yura."


Yuri schmollte und entzog sich Otabeks Griff. Dieser presste die Zähne zusammen und betrachtete die kleine mürrische Katze vor sich. "Es tut mir leid Yura, aber es geht wirklich nicht." - "Hmpf" - "Jetzt sei nicht sauer auf mich, sobald du alt genug bist, nehme ich dich überall hin mit." Yuri betrachtete Otabek noch kurz grimmig, bevor er leicht nickte und seufzte. "Das ist so unfair. Ich möchte auch schon 18 Jahre alt sein." - "Dauert ja nicht mehr lange. Noch zwei Jahre und die paar Tage."


Otabek streifte kurz mit seinen Lippen, die des blonden, bevor er wieder Yuris Hand nahm und die beiden sich auf dem Weg von der Schule nach Hause machten.


※ ※ ※


Endlich war es soweit. Der 1. März und Yuri wartete ungeduldig vor dem Freizeitpark auf Otabek. Immer wieder schaute der Blonde auf sein Handy und stapfte ungeduldig von einem Bein aufs andere. Er wusste zwar, dass er fast 45 Minuten zu früh da war, aber er konnte nicht mehr zu Hause rumsitzen und warten, weswegen er früh genug losgefahren war. Er hätte sich auf von Otabek mitnehmen lassen können, aber er wollte ihn überraschen und durch die Fahrt auf seinem Motorrad wäre vielleicht etwas verschmiert.


Noch 15 Minuten, dann wurde Yuris Aufmerksamkeit auf eine Scharr schnatternder Mädchen gelenkt, die kicherten und schrien, als ein Typ auf seinem Motorrad und Sonnenbrille über den Parkplatz fuhr und schließlich in einer Parklücke zum Stehen kam. Wie ein Rockstar, nahm er langsam den Helm und die Sonnenbrille ab, schüttelte seine kurzen Haare aus und betrachtete mürrisch seine Umgebung, bis er eine schlanke, kleine Gestalt entdeckte, die halb versteckt im Schatten stand.


Sie trug eine Sonnenbrille, ein Kapuzen-shirt, wobei die Kapuze bis tief ins Gesicht gezogen war, die Katzen Öhrchen ragten ziemlich niedlich herauf. Die Hose war schwarz und eng anliegend, das Shirt natürlich Leomuster. Otabek fragte sich, ob der Junge eigentlich noch etwas anderes besaß, außer Leo. Die Schuhe waren schwarze Springer, so wie Otabeks.


Mit verschränkten Armen wartete die kleine Wildkatze auf ihn. Er hätte sich ja denken können, dass Yura viel zu früh war, als er ihn zu Hause nicht angetroffen hatte. Otabek bahnte sich einen Weg durch die himmelnden Mädchen, blieb vor Yuri stehen und zog ihn schließlich an sich. Yuri nahm langsam seine Sonnenbrille ab und Otabek hob eine Augenbraue. "Wunderschön." Yuri hatte ganz leicht seine Augen mit einem schwarzen Eyeliner betont und minimal Makeup aufgetragen.
Man konnte es kaum erkennen und doch sah Yuri dadurch noch viel femininer aus und es machte ihn gut ein Jahr älter.


Otabek hob Yuri Kinn an und drückte seine Lippen auf die von seinem Gegenüber. Yuri schlang die Arme um Otabeks Nacken und lehnte sich an den dunkelhaarigen. Dabei fiel die Mütze von Yuris Kopf und Otabek sah, dass der blonde die oberen Strähnen zu einem Zopf zusammengebunden hatte, sodass die Haare ihm nicht mehr im Gesicht hingen. Die unteren Strähnen allerdings umrundeten weiterhin Yuris Hals. Es machte ihn noch schöner und Otabek drückte den 16-jährigen gegen die Wand, gegen welche Yuri gelehnt hatte und strich mit der Zunge über dessen Lippen.


Yuri öffnete instinktiv seinen Mund und Otabek drang mit seiner Zunge ein. Yuri ahmte die Bewegungen von Bekas Zunge nach und aus dem einfachen Zungenkuss, entwickelte sich eine Schlacht, die Yuri verlor. Sanft löste sich der größere wieder und betrachtete die verträumten Augen des Blonden. "Wir sollten reingehen Yura." Yuri nickte einmal geistesabwesend, bevor er sich wieder sammelte und sich von Otabek bereitwillig mitziehen ließ.

Liebe braucht ZeitWo Geschichten leben. Entdecke jetzt