9. Kapitel

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Thomas

Als ich langsam wieder zu mir kam, drehte ich meinen Kopf zur Seite.
Neben meinem Bett stand noch eines und darauf lag ein Junge, der bewusstlos war oder schlief.
Er kam mir so bekannt vor.
Vorsichtig drehte ich mich komplett auf die Seite, um ihn noch genauer betrachten zu können.
Die blonden Haare, in denen Blut klebte, die geschwungenen Lippen...
Das war Newt. Klonk!
Sofort kamen die Erinnerungen vor meiner Ohnmacht zurück. Der Schuss und dann der grässliche Schmerzensschrei.
Langsam richtete ich mich auf und schwang meine Beine über den Bettrand.
Dann stand ich auf.
Für eine kurze Zeit wurde mir schwarz vor Augen und ich taumelte herum, aber ich hatte mich schnell wieder gefangen.
Ich ging zum Bett hinüber und sah auf Newt herab.
Sein Brustkorb hob und senkte sich in gleichmäßigen Atemzügen.
An seinem Bauch hatte er einen dicken weißen Verband, der an manchen Stellen rot schimmerte.
Sein Shirt war blutgetränkt und auch seine Haare waren von dem ganzen Blut total verklebt.
Trotz allem sah er wunderschön aus.
Sanft strich mit meinem Finger über seine Wange.
Da legte sich seine Hand auf meine und er öffnete die Augen.
Schwach lächelte er mich an.
,,Hey".
,,Hey", antwortete ich und lächelte ebenfalls.
,,Wie geht's dir?",fragte ich.
,, Ganz okay und dir? Du bist vom Zug gesprungen. Also echt". Newt schüttelte nur den Kopf.
,,Ich hab gesehen, dass du in Gefahr warst. Was hätte ich den tun sollen?", rechtfertigte ich mich.
,,Vielleicht versuchen nicht zu sterben",grinste Newt.
,,Aber wie geht's dir jetzt?",bohrte Newt nochmal nach.
,,Schon besser",gab ich zurück.
Newt versuchte sich auf zu setzten und ich half ihm dabei.
,,Jetzt komm schon her, du Strunk",schmunzelte Newt und hielt seine Arme auf.
Das ließ ich mir nicht zweimal sagen und schon lag ich in Newt's Armen.
,,Du und deine Heldenaktionen machen mich echt noch fertig",lachte er und ich musste mit lachen.
,,Ich besorg dir Mal ein neues T-Shirt",sagte ich und stand auf.
Ich nahm einfach eines von meinen und ging wieder zurück zu Newt.
Vorsichtig zog ich ihm sein blutverschmiertes Hemd über den Kopf und musste schlucken.
Sein ganzer Oberkörper war voller Kratzer.
,,Was denn?". Newt grinste mich nur an.
Ich schüttelte den Kopf.
,,Nichts".
Ich reichte ihn das frische Shirt.
,,Ist das eins von dir?",wollte er wissen.
,,Schlimm?",fragte ich zurück.
Newt verdrehte lachend die Augen.
,,Für deine blöden Fragen könnte ich dir echt eine kleben. Wir sind zusammen schon vergessen".
,,Ach ja stimmt",scherzte ich und Newt gab mir einen leichten Klabs auf den Hinterkopf.
Dann nahm ich sein Gesicht in meine Hände und küsste ihn.
Gemeinsam sanken wir zurück aufs Kopfkissen.
Seine Lippen fühlten sich so gut auf meinen an.
Vorsichtig zog er mir mein Hemd über den Kopf und küsste mich weiter.
,,Ich glaub ich hör den Truthahn pfeifen! Kaum seid ihr zwei Strünke wach, da geht's schon wieder los!".
Verwundert ließen wir voneinander ab und blickten zur Tür der Hütte.
Es war Minho wer den sonst.
,,Wie geht's euch denn?",grinste er und kam näher.
,,Besser",gaben wir beide wie aus einem Mund zurück.
Minho nickte. Dann hob er unsere Shirts auf und warf sie uns zu.
,,Hier zieht euch was an, nicht das ihr noch krank werdet", zwinkerte er uns zu und verließ die Hütte wieder.
Ich lag noch eine Weile, dicht an Newt gekuschelt im Bett und genoss seine Körperwärme und das angenehme Gefühl, das seine Berührungen bei mir auslösten.
Plötzlich ertönte von draußen ohrenbeteubender Lärm.
Newt sah mich erschrocken an.
,,Du bleibst hier, ich gehe nachsehen",meinte ich.
,,Aber Tommy....".
,,Kein Aber",gab ich zurück, zog mir mein Shirt an und ging nach draußen.

Du Kommst Hier Nicht Raus (Newtmas) Die FreiheitWo Geschichten leben. Entdecke jetzt