11. Kapitel

279 13 14
                                    

Thomas

Wie durch Watte drangen Stimmen zu mir hindurch. Fremde Stimmen.
,,Doc? Er kommt wieder zu sich",hörte ich eine weibliche Stimme sagen.
Doc? Wo zum Teufel war ich und was war passiert?
Mit all meiner Kraft versuchte ich meine Augen zu öffnen.
Mir war ganz schwindelig und das helle Licht blendete mich.
Langsam setzte ich mich auf und wollte aufstehen, doch etwas hielt mich zurück.
Ich startete einen neuen Versuch. Wieder nichts. Nun sah ich nach unten und erkannte, dass ich an den Stuhl gefesselt war.
,,Lasst mich frei!",schrie ich, doch mich verließ schnell die Kraft und ich sank wieder zurück in den Stuhl.
,, Janson? Er ist jetzt wach",sagte einer der Ärzte durch ein Funkgerät.
W.C.K.D. also.
Wütend ballte ich die Fäuste.
Ein paar Minuten später ging die Tür auf und Janson kam herein.
Wie ich diesen Typen verabscheute.
,,Machen Sie mich los!", brüllte ich.
,,Erst wirst du mir ein bisschen von deinem Blut geben",grinste er.
Vor Wut kniff ich die Lippen zu einer schmalen Linie zusammen, während Janson haufenweise Spritzen mit meinem Blut füllte.
,,So das reicht für heute. Bringt ihn in sein Zimmer",befahl Janson und verschwand wieder.
Die Ärzte banden mich los und die Wächter führten mich in mein Zimmer.
Seufzend ließ ich mich auf ein Bett fallen.
Nach einer Weile ging ich ins Bad.
Die hatten mich wohl umgezogen.
Bei dem Gedanken, dass diese Leute mein T-Shirt ausgezogen hatten und ein neues angezogen hatten, wurde mir schlecht.
Ich trug nun nicht mehr mein hellblaues Shirt, sondern ein dunkelblaues mit der Aufschrift "Eigentum von W.C.K.D." und darunter war noch eine Nummer.
A2.
Schnell wusch ich mein Gesicht und legte mich hin.
Hoffentlich ging es meinen Freunden gut.
,,Dir geht's scheiße oder?",riss mich plötzlich eine Stimme aus den Gedanken.
Ein sehr bekannte Stimme.
Nein. Nein das kann nicht sein. Das ist bestimmt wieder so ein bescheuerter Test.
Trotzdem setzte ich mich auf und blickte direkt in ein paar Teddybär Augen.
,,Chuck?". Verwundert stand ich auf.
,,Ja ich bin's", antwortete er.
,,Aber ich dachte du bist tot",sagte ich leise.
,,Nein und ich hab dich echt vermisst du Neppdepp",meinte Chuck und eine kleine Träne rann ihm über die Wange.
Ich schluckte, aber dann hielt ich mich nicht mehr zurück.
Auch bei mir begannen die Tränen zu fließen und ich rannte auf ihn zu und schloss ihn eine feste Umarmung.
Es tat gut.
,,Wie lange bist du denn schon hier?",fragte ich, als wir nebeneinander auf einem der Betten saßen.
,,Über ein Jahr und es ist schrecklich",gab Chuck zurück.
Ich musste schlucken.
,,Haben sie dir Blut abgenommen?",bohrte ich weiter.
Chuck schüttelte nur den Kopf.
,,Was dann?". Ich war einfach zu neugierig.
Chuck zog die Nase hoch und wischte sich einmal über die Augen.
,,Sie...sie...haben diese Tests durchgeführt. Sie haben mich an ein Gerät angeschlossen und dann hab ich ganz furchtbare Dinge gesehen.
Das haben sie jeden Tag gemacht, bis ich einmal fast gestorben wäre. Dann hatte ich eine Woche Pause und danach haben sie gleich weiter gemacht", erzählte Chuck, den Blick auf einen Punkt in der Ferne gerichtet.
Das war ja wirklich furchtbar.
Ich legte ihm schützend den Arm um die Schulter, als würde es etwas bringen.
,,Keine Angst, ich bring uns hier raus",sagte ich leise.
Dann herschte Stille.

Du Kommst Hier Nicht Raus (Newtmas) Die FreiheitWo Geschichten leben. Entdecke jetzt