Prologue

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Meine beiden großen Brüder saßen grinsend neben mir in unserem mit Panzerglas ausgestatteten Fahrzeug, freuten sich schon sichtlich darauf in ein paar Minuten auszusteigen und dann fröhlich in die Kameras zu winken.

Mir ging es da ganz anders.

Ehrlich gesagt hatte ich absolut keinen Bock auf diese ganze Farce, aber es war meine Pflicht. Also setzte ich ein gekünsteltes Lächeln auf und als die Türen geöffnet wurden, winkte ich höflich in die Menge hinter der Absperrung.

„Jedes Mal das Gleiche...", meckerte ich leise bezüglich der Meute um uns, als mir mein Bruder Thomas, mit vollem Namen George William Thomas, aus dem Auto half. In einem Kleid wie diesem, war das wirklich eine Qual. Da hatten er und der Älteste von uns, Phillip Arthur Louis, es wirklich angenehmer mit ihren schicken Anzügen.

Thomas schüttelte grinsend seinen Kopf, ergriff meine Hand und schon wurde auch ich fotografiert.

Phillip zu meiner linken und Thomas zu meiner rechten, betraten wir die imposante Kirche, suchten uns unsere Plätze.

Der heutige Tag war ein Albtraum für mich, denn heute heiratete die Liebe meines bescheidenen Lebens.

Aber nicht mich. Ich war nur eine der vielen Gästen, meine Brüder waren meine Begleitung.

Sie wussten, wie es in mir aussah. Wussten, wie schlecht es mir ging und dass ich jeden Moment in Tränen ausbrechen könnte. Weil dieser Schmerz einfach so groß war. So unendlich groß.

Und dann legte Thomas seine Hand sanft auf meine, als das vor Freude strahlende Brautpaar den Weg zum Altar beschritt, ohne mich dabei wirklich zu beachten.

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