I need you...

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Kapitel 20

Ich hatte lange gezögert bis ich diesen Schritt gewagt hatte zu gehen, doch nun blieb mir offenbar nichts anderes mehr übrig.

Annette’s Drohungen oder auch ‘Freundschaftliche Ratschläge’ wie sie es nannte, waren immer schlimmer geworden.

Und ich?! - Dumm wie ich war, tat ich das, was für alle anderen am Besten war.

Ich trennte mich von Philippa.

„Pia, ich…ich habe über uns nachgedacht und…Ich denke, dass das mit uns keinen Sinn mehr hat.

Versteh mich bitte nicht falsch, du bist eine der wichtigsten Menschen überhaupt für mich, aber wir beide in dieser Konstellation, das passt einfach nicht mehr…”.

Tränen stiegen in ihre Augen und sie wandte ihren Blick ab.

Traurig legte ich eine Hand auf ihren Arm, doch sie schubste ihn weg.

„Lass…lass das bitte!”.

Damit drehte sie sich um und eilte sich aus Palast.

„Wieso, Charlie?”, erklang Thomas besorgte Stimme hinter mir, aber ich antwortete nicht, sondern ging einfach in mein Zimmer, wo ich hinter mir abschloss, mich auf mein Bett warf und weinte.

Mehrfach klopfte mein Bruder, wollte dass ich meine Sorgen mit ihm teilte.

Aber ich konnte nicht.

Alles was ich tat, erinnerte mich an meine Freundin.

Korrektur…an meine Ex-Freundin.

Ich verschanzte mich, wandte mich von allen ab.

Claire. Anne. Philipp. Mom. Dad.

Sie alle versuchten mich zum Reden zu bekommen, doch ich blieb stur.

Schließlich gaben sie es auf, nur noch Thomas versuchte mich aus diesem Loch zu befreien, wofür ich ihm im nachhinein ziemlich dankbar bin.

Mehr als zwei Wochen brauchte es, bis ich endlich auf ihn hörte und begann wieder mit ihm und dem Rest der Familie zu reden.

Tommy und ich verbrachten noch eine knappe Woche zusammen, ehe ich zurück zur Uni musste.

Zum ersten Mal überhaupt war ich wirklich froh darüber, dass ich in Schottland studierte.

Zu blieb mir zumindest erspart, dass mein Bruder täglich nach mir sah.

Ich konzentrierte mich voll und ganz auf mein Studium.

Es ging mir gut und irgendwie auch nicht.

Aber zumindest musste ich mich vor niemandem für mein Verhalten rechtfertigen.

Doch dann kam die Zeit, als ich meinen Abschluss machte.

Mom, Dad und meine Brüder waren erschienen um mir zu gratulieren, was ich mit einem Lächeln quittierte.

Und dann entdeckte ich plötzlich Philippa, welche mich schüchtern begrüßte.

„Hey Prinzessin…Wollen wir vielleicht ein Stückchen gehen?”.

Noch immer überrascht nickte ich.

Sie hakte sich bei mir unter, wir starteten unseren Spaziergang.

Eine Weile schwiegen wir, ehe Pia begann: „Thomas hat mir erzählt, was los war nachdem du Schluss gemacht hast…“.

Als ich darauf nicht antwortete, versuchte sie es erneut.

„Du hast gesagt, dass es zwischen uns einfach nicht funktioniert hat, aber das glaube ich dir nicht.
Erzählst du mir, was der eigentliche Grund war oder ist?”.

Wieder blieb ich still.

„Bitte, Charlie! Ich…ich kann das so nicht! Ich weiß ja noch nicht einmal genau, ob wir überhaupt noch Freunde sind!”.

Schockiert blieb ich stehen.

„Philippa, ich…Aus meiner Sicht sind wir beste Freunde. Aber ich dachte, dass du das vielleicht nicht willst.
Was absolut verständlich wäre, immerhin habe ich dich sehr verletzt…”.

Den letzten Satz hatte ich nur noch gemurmelt.

Erfreut umarmte sie mich.

„Beste Freunde klingt doch schonmal sehr gut. Auf alle Fälle besser als das Schweigen in den letzten Monaten!”.

____

In den folgenden Monaten waren George und ich in 6 verschiedenen Ländern zu Staatsbesuchen geladen.

Von meiner ‘lieben’ Schwägerin hatte ich schon lange nichts mehr gehört, wenn überhaupt hatte sie sich per Philipp bei mir gemeldet.

Aber es störte mich nicht.

Warum auch?!

Jedenfalls ging es mir besser seit der Aussprache mit Philippa.

Wir unternahmen viel zusammen, wenn ich nicht gerade Royale Verpflichtungen hatte und sie arbeiten musste.

Dann kam der Tag, an dem sie mir erzählte, dass sie jemanden kennengelernt hatte und glaubte verliebt zu sein.

Ich tat so als würde ich mich für sie freuen, doch innerlich zerriss es mich.

Ich wollte, dass Pia glücklich war.

Aber ich wollte, dass sie mit mir glücklich war.

Doch da ich nichts tun konnte, tat einfach so, als freue ich mich für sie und half ihr Klamotten für ihr erstes Date mit Emily zu finden.

Abends, als ich dann wieder im Schloss war, suchte ich umgehend Tommy.

Ich brauchte jemanden zum Reden. Und zwar ganz dringend.

Princess RainbowWo Geschichten leben. Entdecke jetzt