Drinnen ist bereits eine festliche Tafel vorbereitet.
Es gibt Speisen und Getränke aller Art. Von Tellern voller Früchte über kleine Kuchen bis hin zu warmen Speisen.
Alkohol war und ist für mich absolutes Tabu. Und dieses Tabu werde ich niemals brechen. Genauso muss ich bei vielen anderen Nahrungsmitteln aufpassen, die auf die Stimmung wirken können. Außerdem esse ich kein Fleisch. Das grenzt die Auswahl für mich ziemlich ein.
Der König beansprucht den Platz am Kopfende der Tafel für sich. Auf der rechten Seite von ihm sitze ich. Neben mir sitzen meine Eltern, schirmen mich etwas ab. Auf seiner linken Seite des Königs nimmt das hübsche Mädchen platz. Die restlichen Plätze werden von den Beratern eingenommen.
Der König hält eine kurze Rede, um das Bankett zu eröffnen. Der ganze Saal ist ruhig und hört ihm zu. Dennoch bemerke ich deutlich, dass die eigentliche Aufmerksamkeit auf mir liegt. Ich versuche die ganze Zeit über Ruhe auszustrahlen und eine ausdruckslose Miene aufzusetzen. Wahrscheinlich wirke ich auch recht ruhig. Aber der Sturm in mir ist nicht vorbei. Die Spannung im Raum nimmt immer mehr zu. Alle scheinen darauf zu warten, dass etwas passiert.
Nervös blicke ich auf und schaue direkt in die blauen Augen des blonden Mädchens. Diese zwinkert mir schelmisch zu und lächelt mich an. Eine kleine Geste, die mir sofort etwas Anspannung nimmt. Ich kann gar nicht sagen, wie dankbar ich ihr in diesem Moment dafür bin.
Nur einen Moment später endet der König mit seiner Rede, die von der Hoffnung auf eine gute Zusammenarbeit aller miteinander kündete, und setzt sich zurück auf seinen Platz.
Das Bankett ist somit eröffnet, doch nichts passiert. Noch immer scheinen alle zu warten.
Langsam hebe ich meine Hand hoch und greife wahllos nach einem Küchlein direkt vor mir. Dies ist wahrscheinlich das Kommando auf welches alle gewartet haben, denn plötzlich beginnt das große Fressen. Die Leute langen ordentlich zu und häufen sich die Teller voll.
Das Mädchen schmunzelt, während sie sich ebenfalls ein Küchlein krallt. Auch der König lässt die Speisen nicht unberührt.
~
"Wie hat dir deine Einführung in die Gesellschaft gefallen?", fragt mich der König.
Das Bankett ist vorbei und die Leute haben sich zerstreut. Der König hat angeboten, mir den Schlossgarten zu zeigen, damit wir einander besser kennenlernen können. Diesmal habe ich den mir dargebotenen Arm genommen. Ein Stück weit bereue ich es jedoch, dass wir nun hier draußen in der brütenden Hitze sind.
Während er mich durch die wunderschöne Anlage führt, folgen meine Eltern mit dem Mädchen in gebührendem Abstand.
"Es war...", fange ich an. Dann erst beginne ich zu überlegen, wie ich den Satz am besten vervollständigen könnte.
Nett? - Wäre ein falscher Ausdruck.
Schön? - Passt irgendwie nicht richtig.
Interessant? - Das müsste ich dann wohl weiter ausführen, womit ich wieder vor derselben Frage stehen würde.
"Es war gut.", antworte ich schließlich.
Wir bleiben an einem Springbrunnen stehen und er bedeutet mir, mich auf den breiten Rand zu setzen.
"Gut?", fragt er.
Ich nicke. "Naja ...", murmele ich. "So viel habe ich bis jetzt noch nicht gesehen, aber ich bin neugierig auf alles, was jetzt noch kommt."
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Seelenfeuer #leuchtkugelaward18
FantasyLuna ist siebzehn. Alles an ihrem Leben scheint völlig normal. Zumindest bis zu dem Punkt an dem ihr erster Kuss ihr Herz entflammt und bisher unbekannte Gefühle in ihr erwachsen lässt. Und eine seltsame Bitte alles infrage stellt, woran sie bishe...