XVIII

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Harry's P.O.V.

Ich konnte ewig nicht einschlafen. Die ganze Zeit musste ich an die neuen Schüler aus Amerika denken. Auch an die sogenannten "Jägerinnen". Also irgendetwas stimmte doch nicht mit denen.

Gestern Abend waren wir sofort ins Bett gegangen ohne noch miteinander zu reden. Doch als wir uns alle umgezogen hatten, bemerkte ich, dass alle neuen Jungs ziemlich viele Narben am gesamten Körper hatten. Außerdem konnte ich an Percy, Jason und Franks Unterarm ein Tattoo erkennen. Das Motiv sah ich nicht richtig, doch war es möglich, dass sie alle Todesser waren?

Vor allem Nico war merkwürdig. Nie bemerkt man ihn, weil er immer so ruhig war und dann tauchte er plötzlich neben einem auf. Gruselig.

Eigentlich hätte ich vor allem bei Nico erwartet, er würde nach Slytherin kommen. Ich meine sein Aussehen spricht ja total dafür und dann kriegt der sprechende Hut bei der Auswahl einen Schreikrampf wegen seinen "mutigen" Taten.

Stattdessen sind drei Jungs nach Slytherin gegangen, die mich alle irgendwie an Fred und George erinnern. Zwei von ihnen sahen sogar aus wie Zwillinge. Dann war da noch das jüngste Mädchen. Mit ihren karamellfarbenen Locken sah sie total unschuldig aus. Aber vielleicht hatte auch sie ein Tattoo am Arm und könnte ein Todesser sein. ich wusste es nicht.

Am meisten überrascht war ich, als Piper McLean, die Tochter von Tristen McLean nach Slytherin gesteckt wurde. Sie war eines von den Mädchen, die wir damals in Gringotts gesehen hatten.

Zweifellos war sie die hübscheste der Mädchen aus Amerika, doch auch die anderen sahen gar nicht übel aus. Zum Beispiel Annabeth, ein großes Mädchen mit blonden Cinderella Locken fand ich persönlich auch sehr hübsch. Sie hatten wir auch in der Bank gesehen.

Ich grübelte schon lange darüber nach, weswegen Piper nach Slytherin gekommen war, doch ich kam einfach nicht drauf.

Da gab es noch etwas, das mich beschäftigte. Ginny. Ich hatte sie in letzter Zeit nicht gerade freundlich behandelt und das tat mir ziemlich leid. Ich wollte mich bei ihr entschuldigen, aber ich wusste nicht wie und wann. Außerdem wurde ich von Percy und seinen Freunden ziemlich verunsichert, weil sie sich gut mit Ginny zu verstehen schienen und Ginny in ihrer Nähe sehr glücklich war.

Ich wusste, dass ich mich in letzter Zeit echt scheiße verhalten hatte und ich hatte Angst, ich hätte sie vielleicht für immer verloren. Vielleicht konnte ich sie ja zurückgewinnen indem ich das Trimagische Turnier gewann. Also einen Versuch war es auf jeden Fall wert. Obwohl, wenn ich versagen würde, wäre Ginny bestimmt total enttäuscht von mir. Ich würde es mir bis zum Ende der Woche überlegen.

Irgendwann musste ich dann doch eingeschlafen sein, denn plötzlich wurde ich von einem schrecklichen Schrei geweckt. Viel zu schnell sprang ich aus dem Bett, sodass mir erstmal schwindelig wurde. Bis ich wieder klar sehen konnte waren auch die anderen alle aufgesprungen. Ich bemerkte wie Jason, Nico und Frank sich in Sekundenschnelle um Percys Bett versammelten. Anscheinend war er es der geschrien hatte.

Ich trat einen Schritt näher an Percys Bett um zu sehen was passiert war und erschrak. Er war von Kopf bis Fuß mit Blut überströmt und zitterte am ganzen Körper. Außerdem murmelte er immer wieder Annabeths Namen.

"Was ist los?" fragte Ron, der ebenfalls aufgestanden war. "Er hat einen Albtraum", antwortete Nico. Das hatte ich mir zwar schon gedacht, aber wie konnte man bei einem Albtraum anfangen zu bluten?

"Jemand muss Annabeth holen gehen, während wir versuchen ihn aufzuwecken", sagte Jason. "Man kommt als Junge nicht in den Mädchenschlafsaal", erklärte ich ihm. Jason fing an ein bisschen zu grinsen. "Vielleicht", meinte er, "Sollte Nico gehen. Du wirst schon einen Weg finden. Entweder übersieht dich die Treppe einfach ich meine du bist nicht die Art von Kerl, die sie erwartet. Und wenn das nicht klappt kannst du... du weißt schon tun."

Ich hatte keine Ahnung von was sie da redeten und blickte zwischen den drei Jungs hin und her. Frank schmunzelte leicht, doch Nico schien gar nicht begeistert. Er verdrehte nur die Augen und marschierte aus dem Zimmer. "Frank", Jason wand sich an den großen Asiaten, "Könntest du bitte schnell etwas Wasser besorgen? Ich glaube heute Nacht ist es schlimmer als sonst."

"Moment mal", unterbrach Ron ihn während Frank ins anliegende Bad verschwand. "Das hier ist schon mal passiert?", fragt er entsetzt und deutete auf Percy. "Schon", antwortete Jason erstaunlich entspannt, "Aber normalerweise schläft er bei Annabeth und da passiert so etwas seltener."

"Wie lange sind die beiden denn schon zusammen?", wollte ich wissen.

"Ein Jahr, genauer gesagt seit Percys sechzehntem Geburtstag", sagte eine weibliche Stimme von der Tür aus. Annabeth und Nico betraten genau in diesem Moment den Raum. Das blonde Mädchen würdigte mich keines weiteren Blickes sondern stolzierte an mir vorbei.

Am Bett angekommen beugte sie sich mit besorgter Miene über ihren Freund. Eine Sekunde später drücke sie ihm einen Kuss auf die Lippen. Percy schien sich etwas zu beruhigen, aber er wachte nicht auf.

Plötzlich kam Frank aus dem Bad mit einen wirklich riesigen Eimer voll kaltem Wasser, den er Annabeth reichte. Mir war es schon ein Rätsel gewesen, wie Frank den Eimer tragen konnte, aber dass Annabeth ihn genauso mühelos halten konnte, brachte mich völlig um den Verstand.

Zuerst dachte ich, Annabeth würde einfach ein Tuch ins Wasser tauchen um dann Percy ein bisschen das Blut wegzuwischen. Und schon wieder wurde ich überrascht. Sie kippte den Eimer einfach über ihrem Freund aus.

Es war so viel Wasser, dass ich dachte, Percy müsste augenblicklich aufwachen, doch er zuckte noch nicht einmal zusammen. Stattdessen passierte etwas viel seltsameres. Er zog das ganze Blut, das er verloren hatte einfach wieder in sich ein und heilte sich selbst.

Erst jetzt viel mir auf, dass der Junge noch nicht einmal nass geworden war, dabei mussten es mindestens dreißig Liter Wasser gewesen, die er abbekommen hatte. Nachdem sich auch seine letzte Wunde geschlossen hatte und das Blut vollkommen verschwunden war, öffnete Percy seine Augen und setzte sich kerzengerade hin.

Seine Augen waren dunkelgrün geworden und voller Sorge. Suchend ließ er seinen Blick durch den Raume schweifen und murmelte dabei immer wieder: "Annabeth?"

"Ich bin hier", sagte seine Freundin und trat zu Percy ans Bett. "Ich lebe und mir geht es gut." Beruhigend streichelte sie ihm durch sein schwarzes Haar. Percy entspannte sich und ließ sich zurück in seine Kissen sinken.

Annabeth wandte ich Ron und mir zu. "Ist es für euch okay, wenn ich hier schlafe?", fragte sie uns. "Natürlich kannst du bleiben", antwortete Ron vielleicht einen Ticken zu schnell, denn Percy warf ihm einen tödlichen Blick zu, der Ron in sich zusammen schrumpfen ließ. "Okay", sagte Frank, "Dann sollten wir versuchen noch einmal einzuschlafen bevor morgen der Unterricht für uns losgeht."

Wir alle stimmten ihm zu und legte uns in unsere Betten. Annabeth schlüpfte zu Percy unter die Bettdecke und kuschelte sich an ihn. Keine 10 Sekunden später waren die beiden eingeschlafen. Eigentlich hatte ich erwartet, dass ich auch diesmal lange brauchen würde, um einzuschlafen, doch mir vielen sofort die Augen zu.

Percy Jackson / Harry Potter Crossover - Das trimagische TurnierWo Geschichten leben. Entdecke jetzt