XXXIX

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Hermine's P.O.V.

"Irgendetwas stimmt hier nicht!" Frustriert ließ ich mich neben Ginny auf die Bank am Gryffindor-Tisch fallen. Harry legte den Tagespropheten zur Seite und Ron hörte auf von seinem Sandwich abzubeißen.

"Was genau meinst du?", fragte Ginny. "Findest du es seltsam, wie Draco sich aufführt oder denkst du immer noch über gestern und die zweite Aufgabe nach oder findest du einfach, dass die Amerikaner viel zu sehr auffallen?"

"Alles, einfach alles kommt mir nicht richtig vor!"

Ich seufzte. "Ach, ich weiß auch nicht genau, aber irgendwie habe ich das Gefühl, dass die Olympia-Schüler nicht wie wir sind und ich meine jetzt nicht, dass sie Amerikaner sind. Das ist ja noch der kleinste Unterschied."

"Ich weiß genau, was du meinst", sagte Ginny aufmunternd. "Sie sind verdammt gut in allen Unterrichtsfächern und so krass mächtig. Die können keine normalen Zauberer sein. Und Draco, am Anfang war er doch derjenige mit der größten Abneigung gegen sie und inzwischen ist er ihr bester Freund. Ich glaube sogar, er ist mit Reyna zusammen." Den letzten Satz hatte sie etwas leiser gesagt, da eben genannte Person nur ein paar Meter von uns entfernt saß. Doch die dunkelhaarige Amerikanerin schien nichts gehört zu haben.

"Aber denkst du", fragte Harry mich, "Dass die böse sind? Also dass die irgendwas mit Voldemort zu tun haben?"

"Nein", ich schüttelte den Kopf. "Aber Harry, erinnerst du dich an diesen Traum, den du noch vor Beginn des Schuljahres hattest?"

Ein wenig verwirrt nickte er. Dann langsam hellte sich sein Gesichtsausdruck auf. "Du denkst an die beiden Jungen, die gegen Voldemort und diesen anderen Typen gekämpft haben? Aber das macht doch eigentlich gar keinen Sinn. Ich meine Voldemort ist tot. In ein paar Monaten ist es schon ein Jahr her. Als ich den Traum damals hatte, habe ich mich fast jede Nacht an die Schlacht von Hogwarts erinnert, aber das ist vorbei."

"Ich weiß", sagte ich. "Ich denke nur, dass diese beiden Jungen möglicherweise zusammen mit uns in der Großen Halle sitzen und gerade genau wie wir frühstücken."

"Also ganz ehrlich", antwortete Harry, "Ich hoffe dieses eine mal hast du nicht Recht. Weil wenn doch, sind die echt verdammt gefährlich."

"Okay, wahrscheinlich hast du Recht. Wir könnten sowieso nichts dagegen machen. Na gut, anderes Thema: Die UTZ Prüfungen sind bald dran und wir müssen alle anfangen den Stoff zu wiederholen. Ich weiß, dass ihr beide, Ron und Harry, glaubt, ihr könnt das alles, aber auch ihr müsst lernen, besonders da du", ich deutete auf Harry, "Dich nebenbei noch auf das Trimagische Turnier konzentrieren musst."

Ginny nickte zustimmend, dann fragte sie: "Wie war das eigentlich mit den Gastschulen? Machen die auch hier Prüfungen?"

"Nur Olympia", sagte ich. "Die sind ja schon alle so viel besser als wir."

"Naja", meinte Ginny nur, "Wir werden ja gleich sehen wie sich heute in Verteidigung gegen die Dunklen Künste machen. Luna meinte, wir machen heute den Patronus Zauber. Was ein Glück, dass Harry uns den schon vor Jahren beigebracht hat." Sie grinste ein weinig verschlagen und trank den letzten Schluck ihres Orangensaftes aus.

"Also was ist, kommt ihr jetzt?"

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"Guten Morgen, Schüler!", begrüßte uns Professor Jones mit ihrer wie immer kalten und harten Stimme. Ich konnte mich nach all den Monaten, die sie hier jetzt unterrichtete immer noch nicht entscheiden, ob ich sie mochte oder nicht. Auf jeden Fall mochte sie Harry, was als Gegenwirkung hatte, dass auch er nie schlecht über sie sprach. Aber ein wenig seltsam war sie doch... irgendwie.

Die gesamte Klasse plus Amerikaner antwortete Jones im Chor.

"Sie alle sollten inzwischen mitbekommen haben, dass Ihre UTZ-Prüfungen demnächst anstehen", sprach sie und wir Schüler murmelten zustimmend.

"Gut. Wir sind in Verteidigung gegen die Dunklen Künste auch fast mit dem Lehrplan durch. Jedoch fehlt uns immer noch einer der wichtigsten Verteidigungszauber. Heute werden sie die Beschwörung eines Patronus erlernen. Also wer kann mir etwas über sie sagen?"

Sofort schossen alle Arme nach oben, ich natürlich eingeschlossen. Nur die Amerikaner hielten sich dieses Mal bis auf Annabeth zurück.

Ziemlich zufrieden ließ Professor Jones ihren Blick durch den Klassenraum gleiten. Ihre Augen stockten kurz, als sie Percy Jackson fixierte, doch sie ließ sich nichts anmerken. Schließlich blieb ihr Blick an Harry hängen und sie zeigte eines ihrer sonst so seltenen Lächeln.

"Mr Potter, ich höre!"

"Ehm.. ein Patronus wird mit dem Zauberspruch Expecto Patronum herbeigerufen. Er nimmt, wenn der Zauber stark genug war, die Gestalt eines Tieres an und beschützt den Zauberer oder die Hexe vor zum Beispiel Dementoren."

"Ganz richtig Mr Potter"; sagte Jones. "Aber um einen Patronus beschwören zu können, ist eine sehr glückliche Erinnerung nötig. So Mr Potter, wenn sie es jetzt schaffen einen annähernd Gestaltlichen Patronus heraufzubeschwören, bekommt Gryffindor zehn Punkte."

Harry nickte langsam und schloss die Augen, um sich zu konzentrieren. Es war schon sehr lange her gewesen, dass er diesen Zauber gebraucht hatte.

Harry öffnete seine Augen und sagte mit sehr lauter und gebieterischer Stimme: "Expecto Patronum!"

Es beeindruckte mich jedes Mal aufs neue, Harrys Patronus zu sehen. Ich hatte ja öfters Schwierigkeiten mit diesem Zauber gehabt.

Die ganze Klasse, auch die Amerikaner, schaute gebannt zu, als sich aus dem weißen Nebel, der aus Harrys Zauberstab erschien, ein fast solider Hirsch formte, der eine Runde durch den Klassenraum schwebend galoppierte, bevor er neben Harry in der Luft zum Stillstand kam.

"Hervorragend!", lobte Professor Jones ihn. "Zehn Punkte für Gryffindor. Gut, ich möchte, dass Sie sich jetzt bitte in einer Reiher aufstellen und dann nacheinander der Patronus-Zauber ausprobieren. So kann ich mich auf jeden einzelnen von Ihnen konzentrieren und Ihnen danach, wenn nötig, ein paar Tipps geben. So, wer möchte gerne Anfangen?"

Ginny meldete sich. Sie war fast so sicher mit dem Patronus wie Harry und würde jetzt sicher keine Probleme haben. Ron, Luna und ich stellten uns hinter unsere Freundin, während Harry sitzen blieb und uns beobachtete. Auch der Rest der Klasse reihte sich langsam hinter uns ein.

Schon trat Ginny nach vorn. Auch sie schloss, um sich besser konzentrieren zu können ihre Augen, sie sprach den Zauber und im nächsten Moment raste ein nebliges Pferd durch den Raum. Jones sah ehrlich beeindruckt aus und Harry lächelte seine Freundin verliebt an, als sie sich zu ihm setzte und grinste.

Luna war als nächstes dran. Auch sie konnte ihren Patronus, der die Gestalt eines Hasen annahm perfekt heraufbeschwören.

Bevor Ron nach vorne trat, drehte er sich noch einmal zu mir um und lächelte mich an. "Habe ich dir eigentlich schonmal gesagt, wiesehr ich dich liebe?", fragte er. Noch während ich meinen Kopf schüttelte, spürte ich, wie ich errötete. "Na dann...", sein Lächeln wurde breiter. "Ich liebe dich Hermine Granger." Und er zog mich zu sich und gab mir einen sanften und doch leidenschaftlichen Kuss, der mir das Gefühl gab zu schweben, Es war einfach wundervoll.

Neben uns jubelte Harry und Ginny murmelte etwas, das nach "Wurde ja auch Zeit" klang.

Als wir uns voneinander lösten, war das einzige das ich rausbekam: "Ich liebe dich auch."

Ron strahlte, als er vor den Lehrertisch trat und sein Patronus, der die Gestalt eines Jack-Russell Terriers angenommen hatte, leuchtete fast noch heller, als Harry Hirsch vorhin.

Nachdem Ron sich gesetzt hatte ging auch ich nach vorne. Ich drehte mich zu meinem Freund um und lächelte ihn an. Ja, das war definitiv meine glücklichste Erinnerung. Ich schloss kurz meine Augen, konzentrierte mich auf das Gefühl von Rons Lippen auf meinen und sprach die Worte:

"Expecto Patronum."

Percy Jackson / Harry Potter Crossover - Das trimagische TurnierWo Geschichten leben. Entdecke jetzt