XXIV

1.2K 46 1
                                    

Harry's P.O.V.

"Harry! Aufwachen!"

Ron rüttelte an meinen Schultern. Verwirrt blinzelte ich gegen das Sonnenlicht. Es war doch Samstag, warum musste ich dann so verdammt früh aufstehen.

Oh nein! Schlagartig fiel mir wieder ein, was für ein Tag heute wirklich war. Es war nicht irgendein Samstag. Es war der Samstag der ersten Aufgabe.

Stöhnend ließ ich mich zurück in die Kissen sinken, bevor ich wie vom Blitz getroffen wieder hochschnellte.

"Scheiße!", stieß ich völlig überfordert aus. "Du sagst es Mann", bestätigte Ron. "Aber hey, wir alle wissen wie gut du improvisieren kannst. Denk nur an Voldemort, der alles immer genau geplant und am Ende doch verloren hat. Also, du schaffst das schon. Irgendwie." Nicht sehr überzeugend lächelte er mich an.

Während ich mich anzog, diese dämlichen Umhänge für die Champions waren echt verdammt unpraktisch, fragte ich Ron nach den Mädchen, die ebenfalls teilnahmen. "Die sind schon seit Stunden wach und trainieren", antwortete er. "Wofür trainieren die?", wollte ich wissen. "Es ist doch ein Wettkampf in Magie."

"Keine Ahnung", meinte Ron, "Aber ich glaube, die haben irgendein Geheimnis zu verbergen. Weißt du, vorhin als ich runter in den Gemeinschaftsraum bin, saßen die alle zusammen und haben geredet. Allerdings nicht auf Englisch, sondern auf... Ehrlich gesagt, habe ich keine Ahnug, was das für eine Sprache war. Hab sie jedenfalls noch nie gehört. Und als die mich entdeckt haben, haben sie ganz schnell aufgehört zu reden. Also irgendetwas stimmt da doch nicht."

"Meinst du, dass sie vielleicht gefährlich sind?", fragte ich. "Ganz ehrlich, Harry, ich weiß es nicht, aber du solltest auf jeden Fall aufpassen, dass die dich da draußen nicht verarschen. Diese Jägerinnen gehören bestimmt zu ihnen, wir sollten also niemandem von ihnen vertrauen", antwortete Ron und verließ das Zimmer.

Später beim Frühstück machten die Amerikaner einen recht entspannten Eindruck auf mich. Vielleicht wollten sie wirklich irgendwie betrügen.

Um elf Uhr gingen alle Schulen runter zur großen Wiese, wo eine riesige Arena aufgebaut worden war. Für die Champions war ein extra Zelt errichtet worden und es gab auch ein Zelt, das als Krankenflügel fungierte. Ich wollte gerade mit den anderen Champions unser Zelt betreten, als Hermine mich aufhielt.

"Harry, hör mir zu! Vielleicht hatten du und Ron ja doch Recht, was die Amerikaner betrifft. Sie verbergen definitiv etwas. Wenn ich doch nur wüsste was." Frustriert starrte Hermine den Boden an. "Hey, ich pack das schon irgendwie, oder?" Ich berührte sie kurz an der Schulter und sie schaute mir wieder ins Gesicht.

"Ach genau", sagte sie, "Ich habe eine Lösung gefunden für den Drachen. Ruf einfach mit dem Aufrufezauber deinen Besen. Im Fliegen schlägt ich niemand."

"Hermine, du bist genial, einfach brillant!" Ich umarmte sie stürmisch und es stimmte, was sie gesagt hatte: wenn ich etwas konnte, dann fliegen. "Danke Hermine!"

Im Zelt wurden wir von Percy Weasley und Ludo Bagman erwartet. Schnell versammelten wir uns alle um sie. "Okay", sagte Percy, "Ich werde euch jetzt schnell erklären, was eure Aufgabe ist. Also, da draußen wird euch jeweils ein Drache erwarten. Ihr tretet alleine und immer gegen einen anderen Drachen an. Sobald ihr in der Arena seit, heißt es für euch, so schnell und beeindruckend wie möglich wieder rauszukommen. Die Drachen sind alles Weibchen, die ihre Eier bewachen. Eins von diesen Eiern ist golden und genau das müsst ihr an euch bringen, möglichst ohne die anderen Eier zu zerstören. Punkte gibt es für Schnelligkeit und magische Fähigkeiten, Abzug für zerstörte Eier und eigene Verletzungen."

Okay, mit meinem Besen sollte ich das schon hinkriegen. Beim Fliegen werde ich sicher nicht so leicht verletzt. "Und wie wird entschieden, wer gegen welchen Drachen antreten muss?", fragte Annabeth. Niemand von den anderen Kandidaten sah auch nur im mindesten Überrascht aus, über unsere Aufgabe. Stattdessen nickten alle zustimmend zu Annabeths Frage und schauten die beiden Ministeriumsbeamten gespannt an. "Naja", sagte Ludo Bagman, "Wir haben hier dieses kleine Säckchen und da drinnen befinden sich ganz kleine Abbildungen von den Drachen. Ihr werdet einfach der Reihe nach hier rausziehen. Also fangen wir mit der jüngsten an."

Er stellte sich vor Thalia. Verwirrt schaute sie ihn an, dann einen kurzen Moment zu Annabeth und wieder zurück zu Bagman. "Du bist doch erst fünfzehn, oder?", fragte er. Thalia antwortete meiner Meinung nach ein Stück zu schnell, aber okay: "Jaja, natürlich bin ich fünfzehn, ich war nur gerade... ach schon okay." Schnell schob Thalia ihre Hand in den Beutel und zog eine kleine sich bewegende Figur eines Drachen wieder hervor. Er sah gelbrot aus und erinnerte stark an einen Löwen. Percy lächelte: "Der Chinesische Feuerball."

Als nächstes war Reyna an der Reihe. Sie zog einen Drachen aus dem Beutel, der mir ausgesprochen bekannt vorkam. Noch bevor Percy uns die Drachenart verriet, wusste ich, was es war. Diese unglaublich schwarzen Schuppen und diesen Kamm aus Zacken auf seinem Rücken würde ich niemals vergessen. "Der Norwegische Stachelbuckel." Reyna tat mir ernsthaft ein bisschen Leid. Ich wusste schließlich wie aggressiv solche Drachen schon als Baby waren. Als erwachsene Mütter, die ihre Eier bewachten wollte ich sie mir gar nicht vorstellen.

Bagman ging weiter und hielt jetzt den Beutel Zlaty Litanov hin, dem Champion von Durmstrang. Er zog einen blausilbernen Drachen raus. "Der Schwedische Kurzschnäuzler", verkündete Percy.

Als nächstes war Annabeth dran. Sie zog einen Drachen aus dem Beutel, der kupferfarben und sehr klein war. Auf seinen Schuppen befand sich ein schwarzes Zackenmuster. "Der Peruanische Viperzahn", erklärte Percy und Bagman ging nun zu Chloé Cluzet, dem Champion aus Beauxbatons. Ihr Drache war grasgrün und sah für mich am harmlosesten aus. "Der Walisische Grünling", sagte Rons Bruder.

Endlich durfte auch ich aus dem Beutel ziehen. Mein Drache war ebenso schwarz wie Reynas, aber ein bisschen größer und sein Schwanz sah aus, als könnte er ihn ohne Probleme als Keule verwenden. "Der Ungarische Hornschwanz."

"Okay", sagte Bagman, "Natürlich sind diese Drachen nicht alle gleich gefährlich und deshalb werden wir mit dem harmlosesten beginnen, wenn man das überhaupt so sagen darf, schließlich sind alles feuerspuckende Drachen, und dem gefährlichsten aufhören. Es beginnt Cloé Cluzet, dann folgen Thalia Grace, Zlaty Litanov, Reyna Ramirez-Arellano, Annabeth Chase und zum Schluss Harry Potter. Immer sobald der Schuss einer Kanone ertönt, muss der nächste raus in die Arena. Wir werden euch jetzt allein lassen. Schließlich sind wir auch Punktrichter und müssen uns das Spektakel von der Tribüne aus ansehen. Also, viel Glück euch allen!"

Percy Weasley und Ludo Bagman verließen das Zelt der Champions und ließen uns alleine, gespannt wartend auf den ersten Schuss der Kanone.

Percy Jackson / Harry Potter Crossover - Das trimagische TurnierWo Geschichten leben. Entdecke jetzt