02. Sad Days

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Ich versuchte zu verarbeiten was ich gerade gehört habe.

Dein bester Freund hat jemanden umgebracht, er ist ein Mörder.

Nein. Ace würde sowas nie tun.
Er ist der Gerechteste Mensch den ich kenne. Er würde nie jemanden töten, nicht grundlos.

Trotzdem wartete ich ein paar Sekunden und hoffte einfach, dass ich mich verhört hatte.

„Was...?“
Fragte ich nochmal nach, weil von ihm nichts kam. Er hatte seine Stirn auf meine Schulter gelegt und schüttelte nur leicht den Kopf.

„Ja Elena, du hast es richtig verstanden...“

Also ist es die Wahrheit.
Ich löste mich langsam von ihm und er schaute mich an, als hätte er Angst davor, dass ich ihm das nicht verzeihen würde.

„Warum? Also... Warum hast du... Das getan?“

Ich wollte es nicht aussprechen,
Es klang einfach noch zu unreal.
Nun wendete er den Blick ab und Schien zu überlegen, wie er es mir erklären könnte.
Plötzlich atmete er scharf die Luft ein und fing an zu erzählen.

„Ich hab nicht nach gedacht... Ich brauchte einfach das Zeug und ich hatte aber kein Geld... Deshalb wollte ich mir eigentlich einfach nur eine Tüte nehmen und abhauen... Aber dann hab ich gleich mehrere eingesteckt... Ich dachte nämlich an dich, weil du ja auch nichts mehr hast... Und dann kam plötzlich dieser Typ... Er hätte mich kalt gemacht, Elena. Verstehst du? Wenn er gesehen hätte wie ich...“

Er redete so schnell dass ich fast nicht hinter her kam, doch schnell realisiert ich dann was Sache war.
Ich schlug meine Hände über dem Kopf zusammen.

„Verdammt Ace, du kannst doch nicht einfach Stoff klauen! Außerdem brauchst du mir nichts besorgen, das mach ich wenn dann allein... Sie werden dich töten wenn das raus kommt!"

Ich war auf gestanden und lief nun hin und her, während ich mir durch die Haare fuhr.

„Ich will nicht dass du... Du weißt schon...“

Ich wusste genau worauf er hinaus wollte, doch ich ignorierte es einfach.
Ich redete mit keinem darüber und so sollte es auch bleiben.

„Was hast du mit genommen?“

„5 Tüten“

„Von?“

„3 Heroin und 2 E' s“

Fassungslos schüttelte ich nur mit dem Kopf.
Er sah es und stand schnell auf.

„Ich kann es zurück zahlen Elena! Ich brauche nur Zeit!“

Sein Beruhigungsversuch scheiterte, denn er hatte anscheinend gar keine Ahnung was er getan hat und mit welchem Konsequenzen er rechnen musste.

„Man Ace, bist du bescheuert?! DU HAST KEINE ZEIT! Du wirst verfolgt werden, Sie werden dich umbringen! Kapierst du das nicht?! Du kennst diese Typen doch genauso gut wie ich!“

Ich war kurz vorm zusammenbruch, er hatte Drogen im Wert von 150$ gestohlen, das ist hier eine Menge Geld. Doch was viel schlimmer war, dass Er die Ehre von unserem Dealer in Frage gestellt hatte.

„Ich bekomm das wieder hin... Elena, irgendwie... Das wird schon“

Ich ging in Richtung von meinem Bett, dort lag noch meine Zigaretten Schachtel. Ich nahm mir eine raus und zog aus meiner Hosentasche das Feuerzeug, was sich immer darin befand.
Ich zündete mir eine Kippe an und öffnete das Fenster, ich schwang mich auf das Sims und schaute nach draußen.
Es war schon sehr dunkel, die Stadt hatte sich in ein endloses Lichtermeer verwandelt.
Ein kalter Windstoß pustete mir in den Nacken während ich wieder einmal den tödlichen Rauch einatmete und ihn tief in meine Lungen ließ.
Ich war nun mit in diese Sache verwickelt und ich würde ihm garantiert nicht tatenlos seinem Schicksal überlassen.

Ich blies den Rauch aus, wie ich es schon so oft getan hatte.
Und er verwehte ihm Wind, wie er es so oft getan hatte.

„Ich werde das Regeln“

Und ich wusste, dass dies gar keine kluge Idee war, doch ich wusste auch, dass es die Richtige war.

Es war die einzige, wenn ich ihn nicht sterben sehen wollte.

And Her Heart Is Falling Apart Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt