Der Wecker von meinem Handy klingelte.
Noch mit geschlossenen Augen griff ich unter mein Kopfkissen und tastete nach meinem Handy.Ich machte meinen Wecker aus, hörte Ace genervt stöhnen und das Rascheln seiner Bettdecke, vermutlich hatte er sich umgedreht und hoffte noch ein bisschen weiter schlafen zu können.
Meine verwuschelten Haare hingen mir wild im Gesicht und ich Strich sie mir nach hinten.
Ich betrachtete Ace Rücken und überlegte mir, ihm seinen Unausgesprochenen Wunsch zu gewähren.
Ich stand so leise es ging auf, schnappte mir einen grauen Hoddie von ihm, mein Handy und zog meine Hose von Gestern an, die inzwischen wieder trocken war.
Ich schlich in die Küche und öffnete den Kühlschrank.
Ich war nicht überrascht als ich in diesem nicht viel Vorfand, aber zum mindestens konnte ich aus den paar Eiern die da drin waren Spiegeleier machen.Während ich gerade die Spiegeleier auf einen Teller legen wollte, merkte ich wie mein Handy in der Hosentasche vibrierte. Ich zog es heraus und sah dass ich eine Nachricht hatte.
Dad: Wieso bist du nicht zu Hause?
Ich: Hab bei Ace gepennt, weil ich meinen Schlüssel in meinem Zimmer vergessen habe.
Du bist heute wann zu Hause?Ich legte mein Handy neben den Herd und eine Scheibe Brot auf den Teller zum Spiegelei.
Als ich alles auf den Tisch gestellte hatte, schaute ich auf die Uhr.
06:47uhr.
Ich hatte ganz schön viel Zeit verplempert mit dem Frühstück machen, also ging ich in Ace Zimmer um ihn zu wecken. Ich wollte nicht schon wieder zu spät kommen, denn einen weiteren Eintrag im Klassenbuch konnte ich nicht wirklich gebrauchen.Als ich das Zimmer betrat, sah ich dass Ace sich wieder von der Wand weg gedreht hatte und seine Decke halb auf dem Boden lag.
Seine Haare waren komplett verwuschelt und sein Mund ein bisschen geöffnet.
Ich musste schmunzeln, er sah aus wie ein kleiner Junge, so wie er da lag.Ich Kniete mich vor sein Bett und Strich ihm über die Schulter.
Er grummelte vor sich hin und wollte sich schon wieder weg drehen.„Hey Ace, aufstehen du Siebenschläfer. Ich hab dich länger schlafen lassen, es ist schon kurz vor 07uhr. Frühstück ist schon fertig"
„Mhhhhh"
Er rieb sich den Schlaf aus den Augen und ich ging zurück in die Küche.
Ich sah das mein Handy blinkte.Dad: Ich habe heute Spätschicht. Ich leg dir den Haus Schlüssel an unsere Stelle
Mit "Unsere Stelle" meinte er unter dem Anhebaren Regen Gitter, welches vor unserer Haustür war.
Ich setzte mich hin und begann schon einmal etwas zu essen, dabei sah ich auf meinen verbunden Arm.
Vermutlich müsste ich ihn mal wechseln, aber Ace hatte nur noch einen da gehabt.
Und dafür würde ich garantiert nicht in eine Apotheke gehen.Ich zog meinen Ärmel wieder ganz nach unten, als Ace die Küche betrat.
Er sah mich etwas misstrauisch an.„Dein Essen steht auf dem Tisch"
Sagte ich und deutete auf den Teller. Er nickte und setzte sich.Es entstand eine komische Stille während wir da saßen.
„Willst du eigentlich noch eine Jacke von mir? Deine ist glaube ich noch nicht trocken und die Graue musst du ja Leon heute zurück geben"
Unterbrach Ace das Schweigen. Ich zog eine Augenbraue hoch.„Liam, nicht Leon. Und nein danke meine ist trocken"
Er zuckte mit den Schultern und sah nicht auf sondern stocherte in dem Eiweiß vom Spiegelei herum.
„Mh ok"
Ich verdrehte ein wenig die Augen, stand auf und stellte den Teller auf die Spülablage. Ace tat es mir gleich.
Wir verließen das Neubau Gebäude - welches so gut wie gar nicht neu aussah - in dem Ace wohnte und liefen zügig zur Schule. Ich kramte in meiner Tasche nach meiner Zigaretten Schachtel, denn es kam mir schon wie eine Ewigkeit vor, dass ich nicht geraucht hatte. Als ich nicht fündig wurde, sah ich zu Ace, welcher nach vorne schaute.
Irgendwann drehte er den Kopf zu mir. Ich hielt ihm meine offene Hand hin.„Na los, gib mir meine Kippen"
„Du rauchst definitiv zu viel"
„Und du nimmst zu viel scheiße"
Er gab sich geschlagen und drückte mir meine Packung in die Hand, ohne mich dabei anzusehen.
Ich steckte mir eine Kippe in den Mund und zündete sie an.„Vielleicht solltest du eine Therapie machen" sagte Ace auf einmal.
Ich nahm die Zigarette in die Hand und blies den Rauch aus. Ich lachte kurz auf und zog meine Augenbraue hoch.„Ja sicherlich. Und du gehst in eine Entzugsklinik"
Ich schüttelte leicht den Kopf, während ich auf mein Handy sah.07.16uhr
Ich steckte es zurück in meine Jackentasche. Ich zog wieder an der Kippe und blies den Rauch wieder aus.
Wir liefen schweigend weiter.
Als ich das nächste Mal zu Ace sah, bemerkte ich wie er mit gesenktem Kopf lief, die Kapuze wieder weit ins Gesicht gezogen, wie in Jener Nacht vor 4 Wochen.Er hat jemanden getötet. Dein bester Freund hat jemanden getötet.
Ich seufzte leise und versuchte meine Gedanken wieder in die hinterste Ecke meines Kopfes zu schieben.
Wir waren am Schultor angekommen und ich zog ein letztes Mal an meiner Zigarette, dann drückte ich sie auf dem Boden mit meinem Schuh aus.
Ich drehte mich zu Ace.„Na dann, bis nachher"
Ich umarmte ihn kurz und wollte mich zum gehen wenden.„Ach so Elena"
Ich drehte mich nochmal um und sah zu Ace.„Danke"
Sagte er und lächelte mich an. Ein bisschen verwirrt erwiderte ich sein Lächeln.„Für was?" fragte ich.
„Für alles"
Er umarmte mich nochmal fest und ein bisschen überfordert tat ich es ihm nach. Er löste sich von mir und ich sah ihn misstrauisch an.„Alles okay?"
„Ja, alles okay"
„Na dann... Wir sehen uns"
Er erwiderte nichts darauf und ging.
DU LIEST GERADE
And Her Heart Is Falling Apart
Teen Fiction„ Und ich wusste, dass dies gar keine kluge Idee war, doch ich wusste auch, dass es die Richtige war. Es war die einzige, wenn ich ihn nicht sterben sehen wollte. " Es ist Oktober. Als Elenas Bester Freund Ace in dieser Nacht zu ihr kam, änderte si...