Völlige Kontrolllosigkeit überkam mich, meine Hand Strich wieder und wieder mit der Klinge über meinen Arm. Ich wollte schreien, Weinen, Mich verstecken, verschwinden, sterben.
Ich wollte sterben.
Ich legte das dünne Plättchen lenks auf meinen Arm.
Ich dachte ich wäre stark.
Ich dachte wenn ich so tun würde, als ob alles ok wäre, würde ich es vielleicht irgendwann selber glauben.Doch so war es keineswegs.
Ich wollte dass alles aufhört und zwar sofort.
Ich drückte das dünne Metall so sehr auf meine Haut, dass Blut an den Seiten heraus quoll.
Du hast nichts mehr zu verlieren Elena.
Ich schluchzte und biss mir auf die Lippen. Eine Träne rollte mir über die Wange, dann schloss ich die Augen.
"Es tut mir leid Ace..." flüsterte ich.
Meine Hand zitterte wie wild, so daß ich die Klinge fast gar nicht richtig halten konnte. Mein Herz überschlug sich fast.Doch trotz allem setzte ich an.
Ein stechender Schmerz durch fuhr meinen kompletten Arm.
"STOPP! ELENA HÖR SOFORT AUF!"
Ruckartig öffnete ich wieder die Augen und sah in die Richtung aus der die Stimme kam.
Keine 2 Sekunden später wurde mir die Rasierklinge aus der Hand geschlagen.
Ace schaute mit Tränen in den Augen auf meinen Arm, als er feststellte dass es nicht allzu schlimm war, packte er mich heftig und zog mich an sich.
"Fuck ... Du hast mir so eine scheiß Angst gemacht man!"
Seine Stimme klang brüchig. Er zitterte und Krallte sich immer mehr an meiner Jacke fest.
Fuck. Wieso hätte er nicht 2 Minuten später kommen können? Ich hatte es fast geschafft... Fast wärs vorbei gewesen...
Als mir das klar wurde, fing ich so laut an zu schluchzen wie schon lange nicht mehr. Ich schlug mit meinen Fäusten gegen seine Schultern.
"Ich kann das nicht MEHR!... ICH KANN DAS ALLES NICHT MEHR!"
Er hielt mich weiter fest, was die Situation nicht besser machte.
"LASS MICH LOS! ICH WILL STERBEN! ICH WILL STERBEN! ICH HASSE ES! LASS MICH LOS VERDAMMTE SCHEISSE!"
Ich versuchte alles mögliche um von ihm los zu kommen.
Ich konnte einfach nicht weiter leben.
Es war reines Leiden, ich wollte einfach nur von der Bildfläche verschwinden.Keiner hätte getrauert.
Keiner hätte geweint.
Keiner hätte länger einen Gedanken daran verwendet warum ich so gehandelt hätte.Keiner außer Ace Jenkins, mein einziger und bester Freund.
Und genau dieser eine Mensch, hat mir gerade meine Chance auf Freiheit genommen.
Vielleicht war es egoistisch so zu denken, aber so sind die Menschen.Egoistisch und nur um ihr eigenes Wohl bedacht.
"Ich... Ich kann nicht mehr... Ich will nicht mehr leiden Ace... Lass mich einfach gehen..."
"Niemals"
"Fuck ich hab nichts mehr Ace! NICHTS!"
Auf einmal drückt er mich von sich weg und sieht mich mit einem Blick aus Verzweiflung und Wut an.
"Zähle ich nicht?! Bin ich dir nicht wichtig?! Was ist mit deinem Dad? Er wird nicht ohne dich klar kommen!"
Er machte eine Pause und fuhr sich durch die Haare. Seine Augen waren schon ganz rot vom weinen.
"Du bist alles was ich noch habe, du bist meine Familie"
Ich dachte wirklich erst, ich hätte mich verhört.
Ich wusste nicht was ich sagen oder wie ich überhaupt reagieren sollte.So etwas hat er noch nie zu irgendjemanden gesagt.
Ich sah auf den Boden.
"Das wusste ich nicht... Tut mir leid..."
Stammelte ich vor mich hin und stützte mit einer Hand meinen Kopf.
"Du hast eine ganz schöne Heulsuse aus mir gemacht, Elena Wayne."
Er Zwang sich zu einem kleinen Lächeln. Ich versuchte es zu erwidern, doch ich merkte das sich meine Mundwinkel kein Stück bewegten.
Er hatte mich völlig aus der Fassung gebracht.
Ace hielt mir seine Hand entgegen, doch ich nahm sie nicht. Ich legte meine beiden Arme um ihn und lehnte meinen Kopf an seine Schulter.
Es begann eine Zeit des Schweigens, doch es war keine peinliche Stille.
Wir beide genossen sie.Eine Weile später merkte ich, wie mein Arm schmerzte, das Adrenalin war wohl verflogen und ich versuchte so unauffällig wie möglich auf meinen Arm zu schauen.
Alles war komplett blutig, Ace T - Shirt hatte ich an der Schulter auch eingesaut.
„Mist“ entfuhr es mir leise und Er schaute erst zu mir, dann folgte er meinem Blick.
„Zeig mal her, nicht das es doch schlimmer ist“
„Ist es nicht“ sagte ich hastig, ein bisschen zu hastig. Er hatte noch nicht mal ganz zu Ende gesprochen.
Er seufzte leicht und sah mich wartend an.
Ergeben hielt ich ihm meinen Arm hin, schaute jedoch weg.„Dein Arm sollte versorgt werden“ sagte er ruhig und ich wusste genau worauf er hinaus wollte.
„Vergiss es“
„Was denn?“
„Ich geh nicht ins Krankenhaus“
„Das habe ich auch nicht gesagt“
„Aber du hast es so gemeint“
Er sagte nichts mehr dazu und stand auf. Er hielt mir seine Hand hin und ich sah ihn skeptisch an.
„Keine Sorge wir gehen nicht ins Krankenhaus. Trotzdem müssen wir deinen Arm versorgen“
Ich nickte darauf hin und nahm seine Hand, doch beim Aufstehen wurde mir so schwindelig das ich fast das Gleichgewicht verlor.
Der Whsikey zeigte wohl doch seine Wirkung.
„Soll ich dich tragen?“ fragte Ace, doch ich schüttelte den Kopf.
„Ich will nh Kippe“
„Du kriegst aber keine. Ich glaube es reicht für heute mit Nervengift“
„Mh“
Auf einmal dröhnte mein Kopf höllisch und ich presste meine Finger gegen meine Schläfen.
„Man so nh scheiße“ murmelte ich vor mich hin. Ace seufzte.
„Komm, das wird doch heute nichts mehr mit dir“ Er stellte sich vor mich und signalisierte mir dass er mich Huckepack nimmt.
„Ich kann alleine laufen“ protestierte ich
„Ja das sehe ich. Diskutierʼ nicht mit mir und mach jetzt“
Kapitulierend lies ich mich von ihm hoch nehmen.
Ich legte meine Arme schlapp um seinen Hals und lies meinen Kopf gegen ihn sinken.
Die Straßenlichter zogen an mir vorbei, und ich schloss meine Augen.
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And Her Heart Is Falling Apart
Teen Fiction„ Und ich wusste, dass dies gar keine kluge Idee war, doch ich wusste auch, dass es die Richtige war. Es war die einzige, wenn ich ihn nicht sterben sehen wollte. " Es ist Oktober. Als Elenas Bester Freund Ace in dieser Nacht zu ihr kam, änderte si...