Die Kapuze tief ins Gesicht gezogen, ging ich schnellen Schrittes zu meiner Schule.
Den Blick hielt ich auf den Boden gerichtet, meine Hände waren irgendwo in den tiefen meiner Jackentaschen verschwunden.Jetzt waren schon mehr als 36 Stunden vergangen, seitdem ich Ace das letzte Mal gesehen hatte.
Ich seufzte.
Egal wie sehr ich es versuchte mich abzulenken, meine Gedanken landeten entweder bei Ace oder bei diesem Jungen von letzter Nacht.Immer mehr Menschen liefen an mir vorbei.
Manche lachten, andere beschwerten sich über das miese November Wetter.
Ein Bus hielt direkt neben mir an, kurz danach hörte ich noch mehr Stimmen um mich herum.Ich ging verloren in den Menschenmengen.
Als sich meine Augen endlich von meinen Schuhen lösen konnten, ließ ich meine Sicht kurz über die vielen Leute schweifen.
Ich blieb stehen als ich Liam am Rand des Schultores entdeckte.
Er trug eine braune Cord Jacke und eine graue Mütze.
Suchend schaute er über die vielen Leute hinweg, als würde er auf jemanden warten.
Ich schluckte kurz, dann richtete ich meinen Kopf wieder nach unten, und versuchte so unauffällig wie möglich an ihm vorbei zu kommen.
Für den Fall, dass ich dieser jemand sein sollte.
Ich war noch nicht bereit zum Reden.
Ich war zu beschämt und zu stolz mich bei ihm zu entschuldigen, dafür dass ich ihn so Bösartig weg gestoßen hatte am Telefon.
Ich konnte mich noch nicht entschuldigen, obwohl ich wusste dass es richtig wäre.
Irgendwann musste ich es tun.Lange würde ich es eh nicht mehr schaffen ihm aus dem Weg zu gehen.
Die eine Hand an der Kapuze, die andere um meinen Oberkörper geschlungen schlich ich mich an ihm vorbei, und ging in den Massen der vielen Schüler verloren.
Der Boden war nass, es hatte wohl geregnet letzte Nacht.
Plötzlich schlug ich dumpf gegen jemanden.
Ich drehte hastig meinen Kopf.„Tut mir leid, ich wollte dich nicht...“
Meinen Mund noch halb geöffnet, war mir der Satz im Hals stecken geblieben.
Sein Kopf war gesenkt.
Er hielt sich seinen Oberarm, wich den Leuten die an ihm vorbei kamen aus. Als hätte er Schmerzen.
Ich ging etwas näher zu ihm, den Arm leicht schützend von mir gestreckt.Ich legte meinen Kopf leicht schräg um ihm besser ins Gesicht sehen zu können, doch sein Gesicht war abgewandt.
„Hey alles okay bei dir? Ich wollte dich wirklich nicht anrempeln es war nur...“
„Schon gut, es ist nichts“
Er hob etwas den Kopf und sah mich an. Nur kurz, doch lange genug dass ich seine Verletzungen erkennen konnte.
Er hatte eine aufgeplatzte Lippe, ein angeschwollenes blaues Auge und viele Kratzer auf einer Seite seiner Wange.Dieser Junge aus der Gasse.
Ich erkannte seine Stimme.
Ich erkannte ihn.Ehe ich noch etwas sagen konnte, war er schon zügig davon gelaufen.
Mein Blick folgte ihm, bis er endgültig verschwunden war.Hatte er auch mich erkannt?
Das Wetter war trüb.
So grau und düster wie meine Gedanken.
Doch etwas hob sich von der Masse ab.
Die braune Cord Jacke.
Liam.
Er kam in Richtung Eingang gelaufen vor dem ich stand.
Ich sah runter zu meiner Tasche, in der sich seine Jacke befand.
Meine Hände umfassten sie, mein Daumen Strich über den weichen grauen Baumwollstoff.
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And Her Heart Is Falling Apart
Jugendliteratur„ Und ich wusste, dass dies gar keine kluge Idee war, doch ich wusste auch, dass es die Richtige war. Es war die einzige, wenn ich ihn nicht sterben sehen wollte. " Es ist Oktober. Als Elenas Bester Freund Ace in dieser Nacht zu ihr kam, änderte si...