And Her Heart Is Falling Apart

03. Nevermind

Es regnete.
Schon seit Tagen regnete es in strömen.
Ich hatte meine Kapuze tief ins Gesicht gezogen, was nicht viel half, da meine dünne Strickjacke nicht wasserdicht war. Ich fror am ganzen Körper, und deshalb lief ich so schnell es ging in Richtung meiner Schule.

Du kannst auch einfach wieder umdrehen und gehen, es wird sowieso ein schrecklicher Tag werden.

Meine Schritte wurden wieder langsamer.
Sie hatte recht.
Es würde ein schlimmer Tag werden und er würde enden wie meistens.
Ich blieb stehen.

Außerdem musst du heute noch zu ihm Elena.

Meine Augen weiteten sich.
Mein Atem wurde schneller und ich hatte wieder diese Bilder vor meinem inneren Auge.

»Komm zu mir«

Ich schüttelte meinen Kopf, als würde ich damit meine Gedanken vertreiben und ging mit einem noch schnelleren Schritt weiter.

Der Regen peitschte mir so ins Gesicht, dass als ich in der Schule ankam, ich von oben bis unten komplett nass war.
Ich zitterte am ganzen Körper und ich hatte keine Wechsel Sachen dabei.

Wirklich toll gemacht Elena.

Ich wrang mir meine pastel pinken Haare aus, während mein Blick auf die Uhr fiel.

07.46uhr

„Fuck“

Brachte ich nur heraus und stürmte so schnell es ging zu meinem  Klassenzimmer.
Ich riss die Tür auf und plötzlich lagen 26 Augenpaare auf mir, plus der  meiner Lehrerin.
Wie ich es hasste.

„Entschuldigung fürs zu Spät kommen..“

Ich hatte meinen Blick auf den Boden gerichtet und wartete auf so etwas wie, "nach dem Unterricht meldest du dich beim Direktor“, doch das kam nicht.
Stattdessen nickte sie nur und ich war ihr dankbar für keine weiteren Fragen.

Ich ging auf meinen Platz zu, mir war immer noch verdammt kalt.
Ich konnte kaum richtig gehen, da meine Beine so gut wie ihr eigenes Ding durchgezogen haben mit dem ganzen zittern.
Doch es schien niemanden aufgefallen zu sein.
Ich setzte mich und wollte meine Schulsachen aus meiner Tasche nehmen, doch als ich meinen Block zu fassen bekam, zeriss ich so gut wie alle Seiten, da sie so nass waren.

„Scheiße..“ murmelte ich leise und versuchte den Rest meiner Sachen in die Hand zu nehmen, ohne 4 Wochen Mitschriften und Hausaufgaben zu zerstören.
Doch es war vergebens, dank meiner zitternden Hände.
Entweder zeriss ich die Hälfte ausversehen oder man konnte das geschriebene nicht mehr lesen, weil es verwischt war.
Genervt lehnte ich mich zurück und sah aus dem Fenster.

Mir fiel ein dass ich noch meine Sportsachen in meinem Spint hatte, die ich anziehen könnte in der Pause.
Meine Unterwäsche und Jacke waren trotzdem im Arsch, aber was solls.
Besser als nichts.

Als ich so nach draußen sah und dem Regen zu schaute, verspürte ich den Drang nach einer Kippe, doch ich machte mir keine große Hoffnung das der Regen Meine Schachtel und Inhalt verschont hatte.

Konnte dieser Tag noch beschissener Werden? Ich glaubte nicht.

Ich sah auf die Uhr, es waren keine 5 Minuten mehr bis zur Pause.
Aus dem Augenwinkel bemerkte ich dass mich jemand ansah, doch ich wollte nicht genauer hin sehen.
Eigentlich wars mir auch egal.

Ich packte schon mal meine Sachen ein und als es klingelte, war ich gefühlt die erste die nach draußen in den Flur stürmte, damit die Lehrerin keine Zeit hatte mich noch irgendwas zu fragen.
Gezielt ging ich zu meinem Spint und suchte in der Tasche nach meinem Schlüssel.
Wie auch sonst hatte ich ihn wohl Zuhause liegen lassen bei der ganzen Hektik.
Das hieß dass ich auch nicht in die Wohnung bei mir heute Nachmittag rein kommen würde, da mein Vater arbeitete.

Ich stöhnte genervt und ließ meinen Kopf gegen das harte Metall von meinem Spint knallen.

Schlimmer geht immer.

Doch eine letzte Idee blieb mir noch.
Wenn ich Ace finden würde, dann könnte er mir vielleicht noch nh paar Klamotten von sich leihen und ich könnte ihn fragen ob ich bei ihm bleiben könnte für heute.

Ich drehte mich ein bisschen zu schnell und bang, ich war mit dem Kopf volle Kanone gegen die offene Spint Tür neben mir geknallt.

„Ach verdammt! Ich hasse diesen Tag..“

Ich rieb mir die Stirn und lehnte mich nun wieder gegen das kalte Metall, was mich wieder daran erinnerte wie kalt mir eigentlich war.

„Hey“

Ich sah auf und musterte meinen Gegenüber.

„Soll ich dir vielleicht helfen?“