22. Stand By Me

62 3 1
                                    

Als ich wild entschlossen die Tür des kleinen Cafés öffnete, schepperte sie auch genauso doll gegen die Wand.

„Super erster Auftritt“ raunte mir Tony von hinten ins Ohr, was ich jedoch ignorierte.
Viel mehr war ich damit beschäftigt, die neugierigen Augen welche mich anstarrten, nach Ace abzusuchen, doch er war nirgends zu sehen.
Selbstsicher stapfte ich zur Theke, hinter der eine Frau saß.
Sie hatte vielleicht das selbe Alter wie Chris, ihre Haare waren ordentlich zu einem Zopf geflochten, der ihr links über die Schulter fiel.
Mit großen Augen musterte sie mich freundlich.

„Hallo meine Liebe, kann ich dir irgendwie behilflich sein?“

Ich stützte mich mit beiden Armen auf und beugte mich ein wenig zu ihr rüber.

„Ja, ehm... Wir suchen jemanden, er heißt Ace. Ist ungefähr 1.85m groß und zieht meistens immer seine Kapuze tief ins Gesicht. Wir dachten vielleicht, dass er eventuell hier sein könnte“

Die Frau sah mir noch eine Weile in die Augen. Ihr Lächeln verzog sich kein Stück.

„Tut mir leid, aber ich glaube wir haben ihn nicht gesehen. Aber vielleicht weiß mein Sohn ja was. Fynn! Kommst du mal bitte kurz?“

Man hörte das knarzen jeder Stufe der alten Holztreppe, als er herunter kam.

„Was ist denn Mom?“ Er lehnte sich an das Geländer und Strich sich eine Strähne aus dem Gesicht.
Leichte Sommersprossen verteilten sich über seine Wangen, was mich an Liam erinnerte.

„Diese beiden suchen einen Jungen namens Ace, kennst du jemanden der so heißt?“

Fynn sah zu mir und musterte mich von oben bis unten.
Er starrte mir eine ganze Weile in die Augen bevor er antwortete.

„Nie gehört. Wie heißt ihr nochmal?“

„Na ja, wir haben uns noch gar nicht vorgestellt. Ich bin Elena und das ist Tony“

Seine aufmerksamen Augen verrieten mir, dass er irgendwas wusste, doch er sagte nichts dazu.

„Nein tut mir leid, da kann ich euch wohl nicht helfen“

Als er schon gehen wollte, griff ich nach seinem Arm.

„Bist du dir sicher? Es ist nämlich wichtig dass ich ihn finde“
Fast flehend sah ich ihn an, meine Hand umklammerte den harten Stoff seiner Jeans Jacke.

Kurze Zeit schien Fynn zu überlegen, ob er etwas erzählen sollte, doch dann machte er sich vorsichtig von meinem griff los.

„Wie schon gesagt, nie von ihm gehört“

Damit verschwand er wieder die Treppe hoch.
Ich sah ihm noch eine Weile nach, bevor ich mich wütend zu der Frau umdrehte und meine Hände auf die Tischplatte knallen ließ.

„Sie können mir doch nicht erzählen dass er nicht hier war. Ich habe ihrem Sohn genau angesehen dass er etwas weiß, spätestens als er meinen Namen gehört hat war es ja wohl eindeutig dass er mir die Wahrheit verschweigt. Und ehrlich gesagt: von ihnen hätte ich etwas mehr Hilfe erwartet, schließlich sind sie die Erwachsene hier“

Keinerlei Regung spiegelte sich in ihrem Gesicht wieder, was mich nur noch wütender machte.
Mein Geduldsfaden war am Ende.

„Ach, kann es sein dass sie das witzig finden? Hören sie auf, sich über mich lächerlich zu machen!“

Meine Stimme wurde immer lauter und ich presste meine Fingernägel so doll es ging in meine Handflächen, damit sie nicht ausversehen in den Augen der Frau landeten.
Ich spürte wie Tony vorsichtig seine Hand auf meine Schulter legte, doch ich schüttelte sie grob ab.

And Her Heart Is Falling Apart Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt