(Bild: Severus Snape)
James Potter P.o.V.:
Der dritte Prüfungstag verspricht schon von Anfang an ein einfacher zu werden. In den ersten beiden Stunden haben sämtliche Fünftklässler in der Großen Halle die theoretische Prüfung in Zaubertränke hinter sich gebracht.
In der darauffolgenden kleinen Pause wurde die Theorie von Verteidigung gegen die Dunklen Künste wiederholt, nur um wenig später erneut an einem der hundert kleinen Tischen zu sitzen und unter der Überschrift VERTEIDIGUNG GEGEN DIE DUNKLEN KÜNSTE - ZAUBERGRAD-PRÜFUNGEN jede noch so schwierige Frage zu beantworten. Um ehrlich zu sein, haben mich die Prüfungsaufgaben nicht wirklich gefordert.
Nun gut, ich bin mir sicher, dass die ein oder andere meiner Antworten nicht hundertprozentig korrekt ist, doch meine Note wird trotzdem entweder ein Erwartungen übertroffen oder vielleicht sogar mit ein wenig Glück ein Ohnegleichen sein. Mal sehen.
Wenn ich eine Prüfung schreibe, dann konzentriere ich mich vollkommen auf die Aufgaben vor mir und blende alles Andere, Unwichtige aus. Das Kratzen der Federn, das Rascheln von Pergament, was ein anderer, der vielen tief über ihre Pergamentrolle gebeugten Schüler, macht. Selbst Professor Flitwicks pipsige Stimme, die nur ein paar Meter von mir entfernt ertönt, kommt nur bedingt bei mir an. "Noch fünf Minuten!"
Erst als ich alle Fragen beantwortet habe, das Antwortblatt noch einmal durchgelesen habe, eine für die angespannte Stimmung im Raum ungewöhnliche Ruhe sich in mir breit macht und ich langsam aufschaue, nehme ich die Sonne wahr, die durch die hohen Fenster auf die Hinterköpfe meiner Mitschüler und mir scheint und die verschiedenen Haarfarben zum schimmern bringt.
Automatisch wandert mein Blick zu Selenas bester Freundin. Das Sonnenlicht muss ihr rotes Haar in Feuer verwandeln. Und ihre Augen werden in diesem Licht bestimmt heller und noch schöner aussehen als sonst. Ich habe recht, Evans Haare leuchten dunkelrot scheinen als sie nervös auf ihrem Stuhl herumrutscht wie Flammen zu tanzen.
Sie sitzt nur zwei Reihen vor mir, und nachdem Professor Flitwick an ihr vorbeigegangen ist, dreht sie sich um, um Snape, der drei Gänge von mir entfernt sitzt, einen aufgeregten Blick zuzuwerfen. Er bemerkt sie nicht, er ist zu beschäftigt damit mit winzig kleiner Schrift auf sein Pergament zu kritzeln. Mir entfährt ein Gähnen, als ich Snape kurz mustere. Wie kann er Evans Blick nicht bemerken? Die Aufmerksamkeit, die sie ihm schenkt nicht schätzen?
Die Müdigkeit wird von dem unbehaglich und an Wut erinnernden Gefühl in meinem Bauch vertrieben. Snape sollte Evans besser behandeln, bereit sein für sie Berge zu versetzen, doch stattdessen bittet er sie in der Bibliothek nur immer um ihre Hausaufgaben und gibt ihr im Gegenzug seine bestimmt recht fehlerhaften und ganz gewiss fast unleserlichen.
Einen Sekundenbruchteil lang balle ich die Fäuste. Lily Evans hat einen besseren besten Freund als Snape verdient. Jemanden, der sie zum Lachen bringt und ihr die schönen Seiten des Lebens offenlegt. Jemanden wie mich, nur als kleines Beispiel. Ich könnte sie zum lachen bringen - wenn sie es nur zuließe. Ein Hauch Verzweiflung mischt sich zu dem eigentümlichen Gefühl in meinem Inneren dazu und ich fahre mir durchs Haar, das jetzt noch unordentlicher wegsteht, als sowieso schon.
Ich blinzle kurz und werfe einen forschenden Blick zu Professor Flitwick, als er an mir vorbeigeht. Sobald er vorbei ist, drehe ich mich auf meinem Stuhl um und grinse Sirius an, der nur vier Tische hinter mir sitzt.
Mein bester Freund reckt die Daumen und sitzt dabei mit einer Lässigkeit auf seinem Stuhl, die ihm keiner nachmachen könnte. Nur er schafft es auf diesen unbequemen Ding so entspannt auszusehen. Er kippt auf den hinteren beiden Stuhlbeinen und kommt dabei Olivia Anderson, einer brünetten Ravenclaw, die ihm hoffnungsvolle Blicke zuwirft, verdächtig nahe. Vielleicht hat er gerade noch mit ihr geflirtet - wundern würde mich das jedenfalls nicht - doch jetzt beachtet es Olivia nicht mehr, was ihr ganz und gar nicht zu gefallen scheint.
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𝐁𝐥𝐚𝐜𝐤 𝐓𝐰𝐢𝐧𝐬 (ʰᵃʳʳʸ ᵖᵒᵗᵗᵉʳ/ʳᵘᵐᵗʳᵉⁱᵇᵉʳ ᶠᶠ)
FanfictionSelena und Sirius Black. Die größten Blutsverräter der Rumtreiberzeit. Um die Black Zwillinge zu beschreiben würden wohl vielen Menschen die unterschiedlichsten Wörter einfallen. Stark. Nervig. Selbstständig. Kindisch. Lässig. Attraktiv. Impulsiv...