(Bild: Alejandro Lopez)
Selena Black P.o.V.:
Lilys Eingewöhnung ist am Anfang etwas umständlich. Vor allem die Badroutine wird so häufig am Esstisch diskutiert, dass ich mich schon zu fragen begonnen habe, ob Sirius wirklich ein Mensch ist, weil er so lange braucht.
Doch es dauert letztendlich nur ein paar Tage, bis wir unseren Rhythmus wiedererlangt haben und die Sommerferien ohne außergewöhnliche Streitigkeiten an uns vorbeiziehen.Ich verbringe meine Vormittage im Ministerium, was Lily dazu zwingt, diese Zeit mit Sirius und James zu verbringen, was sie sich vor einem halben Jahr wohl kaum hätte vorstellen können. Aber ich denke, die Ablenkung, die die beiden von Natur aus bieten, ist gerade genau das Richtige für sie. Erst gestern bin ich Heim gekommen und habe ein ersticktes Kreischen gehört. Ich bin zusammengefahren und mit kampfbereitem Zauberstab in den Garten gerannt, aus dem das Kreischen kam. Doch da fand ich keine Todesser vor, sondern Lily, James und Sirius, wie sie etwa einen Meter über dem Boden auf ihren Besen saßen. Lily blass wie Pergament, aber glücklich.
Ich habe jahrelang versucht, sie auf einen Besen zu bekommen, um ihr Quidditch beizubringen, doch sie hatte es immer geschafft, sich herauszureden. James und Sirius waren da wohl wehementer.Während ich weiter Akten für Edgar Bones, meinem Vorgesetzen für diese Woche, da Alejandro im französischen Zaubererministerium wichtige Angelegenheiten zu klären hat, aus dem Archiv hervorkrame, denke ich an Lilys verstörten Gesichtsausdruck gestern Abend. Sie hatte die Jungs dabei erwischt, wie James Sirius eine Zecken entfernte, die er sich auf einem seiner heimlichen Spaziergänge eingefangen hatte. Obwohl Sirius sich dort in Menschenform befand, war die Zecke noch auf seiner Schulter. Sie blieb bei der Verwandlung einfach, da sie sich ja mit den Beißwerkzeugen unter der Haut befand.
Lily hat jedenfalls berichtet, dass Sirius durchgehend gejammert hat und James total genervt war. Es muss ein eigentümliches Bild gewesen sein. Zu gerne hätte ich es gesehen.Ich höre Schritte hinter mir. Eine junge blonde Frau mit süßen Hamsterbäckchen steht vor mir. Sie sieht mich interessiert an und späht über meine Schulter zu der Akte, die ich gerade aus dem Regal fische.
Dann richtet sie ihren von Neugier gezeichneten Blick wieder auf meine Augen.
"Hallo, ich bin Berta. Ich arbeite hier unten und wollte fragen, ob ich Ihnen helfen kann.", sagt sie in ihrer hohen, aber durchaus höflichen Stimme. Auf ihrem Namensschild steht Bertha Jorkins.
"Ich äh- Hallo, ich bin Selena.", sage ich etwas verspätet. "Danke für das Angebot, aber ich hab gerade die letzte gefunden." Ich ziehe die Akte aus dem Regal und lächle dankend.
Bertha nickt und geht neben mir her, als ich mich auf zur Tür mache.
"Du bist das Black-Mädchen, nicht wahr?"
Ich nicke.
Bertha macht ein "Mh" und läuft fast gegen die nächste Regalreihe. Sie wirkt etwas verpeilt. Doch sie hat diese typischen aufmerksamen Augen, die mich vermuten lassen, dass sie voll auf Tratsch und Gerüchte abfährt. Man sieht es ihr einfach an.
"Na dann", meint sie etwas enttäuscht. Vielleicht habe ich sie nicht mit genügend Infos versorgt. "Wir laufen uns bestimmt noch einmal über den Weg.", damit dreht sie sich um und verschwindet, ehe ich eine Verabschiedung herausbringen kann. Seltsame Frau.Auf meinem Weg zurück zu Edgar Bones Büro begegne ich einigen Leuten, die ich in den letzten Wochen kennengelernt habe oder denen ich sogar einen ganzen Tag zur Seite stand. Sie alle nicken mir wenigstens zu, doch mit einigen unterhalte ich mich auch kurz.
Ich spreche gerade mit Nolan Andrews, dem persönlichen Assistenten des Zaubereiministers, dem ich bereits sogar zwei Tage lang über die Schulter sehen durfte, als Harold Minchum, der Zaubereiminister selbst, zu uns tritt.
Er ist erst seit zwei Jahren Minister, hat in der Zeit aber schon die Dementorenanzahl in Askaban erhöht und geht mit schwarzen Magiern nicht zimperlich um. Er ist einer, der nicht nur redet, sondern auch macht.
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𝐁𝐥𝐚𝐜𝐤 𝐓𝐰𝐢𝐧𝐬 (ʰᵃʳʳʸ ᵖᵒᵗᵗᵉʳ/ʳᵘᵐᵗʳᵉⁱᵇᵉʳ ᶠᶠ)
FanfictionSelena und Sirius Black. Die größten Blutsverräter der Rumtreiberzeit. Um die Black Zwillinge zu beschreiben würden wohl vielen Menschen die unterschiedlichsten Wörter einfallen. Stark. Nervig. Selbstständig. Kindisch. Lässig. Attraktiv. Impulsiv...