(Bild: Bailee Parkinson)
Alexander Malfoy P.o.V.:
Ich erstarre und greife das aufgeschlagene Buch in meinen Händen fester. Auf der anderen Seite nähern sich Schritte der massiven Holztür, die zur hauseigenen Bibliothek führt. Ich behalte die mit edlen Ornamenten verzierte Tür genau im Auge, während ich gleichzeitig das Buch in meiner Hand schließe und zwischen der Sessellehne und meinen Rücken schiebe, sodass mein Umhang es vollständig verdeckt. Dann nehme ich das Buch in die Hand, das ich mir als Alibi aus einem der deckenhohen Regale genommen habe: Schwarze Magie für Anfänger
Doch derjenige, der sich der Tür genähert hat, geht nur daran vorbei. Ich stoße den angehaltenen Atem aus und lockere meine Schultern und meinen schmerzhaft angespannten Unterkiefer.
Dann runzle ich die Stirn.
Die Schritte gehörten weder zu Vater noch zu Lucius. Und Narzissa ist viel zu schlank, um so stark aufzutreten. Ich löse die Schnalle meines Umhangs, damit das Buch in meinem Rücken verdeckt bleibt und richte auf dem Weg zur Tür meinen marinefarbenen Pollunder aus Merinowolle.
Sobald ich die schwere Tür geöffnet habe, werden die Schritte trotz wachsender Entfernung lauter. Meine Stirn legt sich in Falten, als ich Alfred erkenne, der Familienheiler, der das letzte Mal da war, als er Mutter untersucht hat. Nur wenige Tage vor ihrem Tod.
Pochender Schmerz breitet sich in meiner Brust aus, als ich an die gestrige Beerdigung denke, die Vater verpasst hatte, weil er lieber in seinem Arbeitszimmer Geschäften nachging. Doch ich schüttle das Gefühl hastig von mir ab.
Was will Alfred hier? Er macht eigentlich nur Hausbesuche, damit wir nicht wie andere ins St. Mungo müssen und uns auch so von der gewöhnlichen Zaubererbevölkerung abheben. Außerdem wird Vater mit der Zeit immer paranoider. Ich denke, er hat wirklich Angst davor, dass ein Heiler seinen Berufseid verletzt, nur um seine Krankenakte öffentlich zu machen. Als würde da irgendwas blamables drinstehen!
Ich verkneife mir ein Schnauben und atme dafür ganz langsam und kontrolliert aus.Alfred steuert genau auf Vaters Schlafzimmer zu, was mich wundert, da er sonst immer im Salon arbeitet. Bei einem Tee und Gebäck. Ich sehe den Flur entlang, doch weder mein Bruder noch seine Frau oder einer der Hauselfen sind zu sehen. Also folge ich Alfred, halte aber vor der Zimmertür meines Vaters inne, die Alfred ohne zu zögern passiert, doch danach nur angelehnt hatte.
Seine Schritte verstummen abrupt.
"Abraxas! Was ist passiert?"
Das unverkennbare Zischen eines Zaubers ertönt. Dann entfernen sich Schritte und wie es sich anhört, stoppen sie vor dem Bett meines Vaters.
"Das sind Drachenpocken! Hattest du in den letzten Tagen direkten Kontakt mit Drachenblut oder unbehandelten Drachenfleisch?"
"Ja", Vaters Stimme klingt leise, noch lange nicht so scharf wie üblich. Fast schon... schwach.
"Wann?"
"Vor vier Tagen."
"Und wie lange hast du diese roten Pocken schon?"
"Seit gestern morgen."
Deswegen war er nicht auf der Beerdigung. Mit Drachenpocken, die ohne Schutzzauber für Menschen hoch ansteckend sind, sollte man nicht das Haus verlassen. Aber wieso hat er nichts gesagt, sondern Dobby geschickt, um seine Nachrichten zu überbringen?"Hast du seitdem deine Temperatur gemessen?"
"Ja, sie ist leicht erhöht."
Kurze Stille tritt ein.
"Ist sie immer noch."
Ein Klicken ertönt und ich erkenne die Schnalle von Alfreds Heilkoffer als Ursprung wieder.
"Ich werde dir Blut abnehmen und es untersuchen lassen. Natürlich anonym.", fügt er rasch hinzu. Wahrscheinlich hat Vaters Blick gereicht, um ihn an dessen Abneigung gegenüber einer richtigen Krankenakte zu erinnern. "Aber ich bin mir jetzt schon ziemlich sicher, dass wir es hier mit Drachenpocken zu tun haben."
"Wie lange?", fragt Vater mit so leiser und schwacher Stimme, dass ich zusammenzucke. Er war noch nie krank, nicht einmal eine Erkältung. Und jetzt.. ein paar Tage nach dem Tod meiner Mutter... soll auch er von einer Krankheit dahingerafft werden?
"Höchstens fünf Monate. Aber ich kann es dir genauer sagen, wenn ich das Blut untersucht habe."
Ich balle die Fäuste. Die verschiedensten Emotionen wirbeln in meinem Inneren umher. Die fehlende Erleichterung überrascht mich. Viel mehr ist da Traurigkeit. Angst. Wenn nicht sogar Panik.
Wie kann man innerhalb weniger Wochen zur Vollwaise werden?
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𝐁𝐥𝐚𝐜𝐤 𝐓𝐰𝐢𝐧𝐬 (ʰᵃʳʳʸ ᵖᵒᵗᵗᵉʳ/ʳᵘᵐᵗʳᵉⁱᵇᵉʳ ᶠᶠ)
FanfictionSelena und Sirius Black. Die größten Blutsverräter der Rumtreiberzeit. Um die Black Zwillinge zu beschreiben würden wohl vielen Menschen die unterschiedlichsten Wörter einfallen. Stark. Nervig. Selbstständig. Kindisch. Lässig. Attraktiv. Impulsiv...