(Bild: James und Lily)
Lily Evans P.o.V.:
"Bitteschön" Mit einer großen Geste hält James mir die Tür zum Vertrauensschüler- und Schulsprecherwaggon auf.
"Danke", sage ich leise, ehe ich rasch an ihm vorbeihusche. Er ist so seltsam nett und zuvorkommend.
Im Waggon warten schon zehn der 16 Vertrauensschüler; alle sehen bei unserem Eintreten auf und ich kann ihre Meinungen zu Dumbledores Schulsprecherwahl eindeutig von ihren Gesichtern ablesen.
Ein paar der Anwesenden waren genau vor einem Jahr schon einmal in diesem Abteil und sie alle lächeln mir zu. Die, die ich nicht kenne, konzentrieren sich eher auf James, der in Hogwarts so etwas wie eine Berühmtheit ist.
Und außerdem galt er als tot.Drei der Vertrauensschüler verschränken sofort ihre Arme und starren James und mich herausfordernd an. Der vierte Slytherin ist wohl noch nicht da, sonst hätte er es ihnen gleich getan.
"Hey", wirft James knapp in die Runde. "Kann mir jemand sagen, wie das hier so abläuft?"
Ein paar erwidern seine Begrüßung schüchtern, aber alle richten ihre Augen auf mich, als gäbe es keinen Zweifel daran, wer James' Frage beantwortet.Ich setze mich in Bewegung und lasse ich auf meinem Stuhl am Ende des Tisches nieder, dabei versuche ich, den Tagesplan kurz zusammenzufassen:"Wir beginnen damit, uns kurz vorzustellen, bevor wir Schulsprecher-", ich werfe James einen Seitenblick zu, "-mit euch eure Pflichten als Vertrauensschüler durchgehen und für Fragen bereit stehen. Die Zugfahrt über werden wir alle im Zug patrouillieren und am Abend werdet ihr den Erstklässlern ihre Schlafsäle zeigen."
"Klingt doch ganz cool.", meint James, der inzwischen neben mir sitzt, mit einem so unechten Lächeln, dass sogar ein Slytherin die Stirn runzeln.
Ich komme mir vor wie in einer schlechten Realityshow.
Was ist los mit ihm?Gott sei Dank wird in diesem Moment die Waggontür aufgeschoben und die restlichen sechs Vertrauensschüler schieben sich herein. Sie sehen abgehetzt und richtig klein aus und ich frage mich, ob ich vor zwei Jahren auf die damaligen Siebtklässler auch wie ein Baby gewirkt habe.
Da sich James in seinen Stuhl zurücklehnt hat und mich auffordernd ansieht sobald alle sitzen, liegt es wohl noch einmal an mir, das Ruder zu übernehmen.
Warum hat Dumbledore ihn ernannt? James hat offensichtlich keine Lust auf das alles hier und wäre jetzt lieber ganz wo anders. Dafür spricht auch, seine verspannte Höflichkeit, die er statt seiner lässigen Art an den Tag legt.Ich erzähle den Fünft- und Sechstklässlern - und James - von ihren Aufgaben und Pflichten, wonach sie die Passwörter spätestens alle drei Wochen ändern und ihrem Haus mitteilen müssen, den Erstklässlern verstärkt zur Seite stehen sollen und für die Einhaltung der Schulordnung verantwortlich sind - Bei letzterem kann ich mir einen Blick zum grinsenden James nicht verkneifen.
Doch das hätte ich nicht tun sollen, denn jetzt spüre ich seinen durchdringenden Blick noch deutlicher auf mir liegen.
Er sieht mich nicht an wie man seine Schulsprecherkollegin anschauen sollte - er sieht mich an wie jemanden, neben dem er wochenlang geschlafen hat - nicht selten engumschlungen. Jemanden, dessen Haut er gekostet hat, als er mich eine Nacht lang nicht geküsst hat. Wie jemanden, dem er den Atem geraubt hat, als er schließlich doch seine Lippen auf meine gepresst hat.Irgendwo ganz hinten in meinem aufgeweichten Gehirn dringt zu mir durch, dass James und ich uns schon zu lange ansehen, also wende ich mit einem Blinzeln den Kopf wieder ab und fahre fort. Ich spüre James Augen auf mir, wie Sonnenstrahlen, die auf meiner Haut tanzen. Mein Inneres steht in Flammen und die Hitze ist längst bei meinen Wangen angekommen.
Als ich unsere erste Versammlung mit der Herausgabe des Passworts für das luxuriöse Badezimmer im fünften Stock beende, verlassen die Vertrauensschüler gemächlich das Abteil, um durch die Gänge zu patrouillieren. Sie alle sehen relativ kompetent und anständig aus, was mich hoffen lässt, dass sich Arbeitsaufwand und verlorengehende Nerven dieses Jahr gering halten lassen.
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𝐁𝐥𝐚𝐜𝐤 𝐓𝐰𝐢𝐧𝐬 (ʰᵃʳʳʸ ᵖᵒᵗᵗᵉʳ/ʳᵘᵐᵗʳᵉⁱᵇᵉʳ ᶠᶠ)
FanfictionSelena und Sirius Black. Die größten Blutsverräter der Rumtreiberzeit. Um die Black Zwillinge zu beschreiben würden wohl vielen Menschen die unterschiedlichsten Wörter einfallen. Stark. Nervig. Selbstständig. Kindisch. Lässig. Attraktiv. Impulsiv...