8.Kapitel

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Seit etwa einer Woche streunte ich nun schon durch die Gegend. Ich habe jegliches Zeitgefühl verloren, sodass ich mich nach der Sonne richten muss, wie die alten Römer. Im Moment habe ich mein Schlafplatz in irgendeinem Jägerhäuschen irgendwo in einem Wald in der Nähe von Bulangar.

Ich war schon dort angelangt, wo ich mich hauptsächlich von Beeren und irgendwelchen Pilzen ernähre, die wies aussieht tatsächlich nicht giftig sind. Ab und zu erhielt ich ein Stück Brot von den Bewohner des Dorfes oder sonst eine andere Leckerei. Ich ging jeden Tag betteln, denn glaub mir Beeren und Pilze verleiden einem schnellern als man vielleicht denkt.

Ich wollte noch heute das nächste Dorf erreichen, das meinem Gefühl und dem Aussagen der Bewohner nach schon fast eine Stadt ist. Also packe ich meine paar Sachen in den Rucksack und steige die feuchte Holztreppe des Häusschens runter und lande mit meinen knöchelhochen Stiffeleten in dem frischen rotbrauen Laub. Langsam fängt der Herbst an. Ich schmuntzle bei dem Gedanken an den Herbst, in dem ich noch ein kleines Kind war und erinnere mich, als ich noch klein war.

Ich verfalle in meinen kleinen Traum

Mein Vater kommt mit einem Rechen nach draussen und fängt an das Laub zusammenzurechen.

"Schau Papa, schau" schrei ich und als er sich umdreht hüpfe ich in den frischen Laubhaufen und lache laut.

"EMMA!" Er schreit mich an, lacht dabei aber herzlich. Er dreht sich wieder um und nimmt weiter die Blätter zu einem Haufen zusammen. Ich lache weiter und klettere aus dem Haufen raus um gleich darauf in den nächsten zu hüpfen. Ein Jauchzen entfährt meinem Mund und mein Vater schaut zu mir.Er lacht laut auf und lässt die Reche fallen.

Er jagte mich durch den ganzen Garten und als er mich gepackt hat hüpft er zusammen mit mir durch die andern Laubhäufen und ich kichere laut und versuche mich erfolgslos zu befreien.

Ich schüttelte leicht verwirrt den Kopf. Es war vorbei. Papa gibts nicht mehr.

Ich seuftze auf und eine einzelne kleine Träne kullert mir über die Wange.

Ich stampfte durch das frische Laub auf den Waldweg und gelange darauf nach wenigen Minuten ins Dorf. Ich überlege ob es vielleicht geschickt wär noch mal betteln zu gehen um noch etwas für den Weg zu haben, entscheide mich danach aber dagegen, füllte aber meine Trinkflasche mit Wasser im Dorfbrunnen und packe sie zurück in meinen Rucksack. Dann machte ich mich auf den Weg.

Ein Stein der gleich neben der Autostrasse steht machte mich aufmerksam und ich begebe mich zu ihm um zu lesen, was darauf stand.

'50 Fuss bis zur nächsten Stadt'

'Bulangar'

Ich schmunzelte und laufe auf das erste Haus zu, das nicht mehr weit von mir entfernt war. Es war schon nicht mehr so hell, aber zum Glück nicht kalt und ich musste bloss ein dünnes Wolljäcklein anziehen. Ich fing an einen möglichen schlafplatz zu suchen.

Nach einiger Zeit entdecke ich eine kleine Holzbrücke die gerade zu perfekt war für eine Nacht. Zusätzlich ist der Abstieg nicht zu steil und ich musste das Risiko, mir weitere Schürfwunden einzuholen, nicht eingehen. Ich strahlte und fing an langsam hinunter zu klettern. Die linke Hand hielt ich dazu immer am Geländer fest, bis ich auf einigermassen geradem Boden stand und sowieso nur noch knapp nach oben gekommen wäre.

Ich trank etwas von dem Wasser und ass etwas von dem Brot, das noch vom Vortag übergblieben war. Plötzlich sah ich ein Fisch durchs Wasser schwimmen. Ich klatschte begeistert in die Hände und legte das Brot und die Wasserflasche auf die Seite. Dann krempelte ich meine Hosenbeine etwas nach oben, merkte aner das es mir die Zufuhr des Blutes in die Beine abschnürrt und schaute mich kurz um.

Schnell zog ich mein Shirt und meine Hose aus. Nur in der Unterwäsche stand ich kurz da und fing an zu frieren, also zog ich auch die Unterwäsche aus und ging nackt ins Wasser.

Ein wunderbares Gefühl breitete sich in mir aus. Ich war tagelang nicht mehr in Berührung mit Wasser gekommen. Es umarmte mich, liebkoste mich und wusch alle schlechten Dinge von mir. Mit einer schnellen Bewegung tauchte ich den Kopf unter Wasser und merke wie sich langsam mein Kopf abkühlt. Ich tauche auf und schliesse kurz die Augen um diesen Moment zu geniessen, als ich plötzlich in Knaksen hinter mir hörte und mich umdrehe. Ich blicke ihn mit offenem Mund und aufgerissenen Augen an.

Uhh, hallo meine Verrückten...

Wär voll lieb wenn ihr noch einen Vote hinterassen könnt und danke für die 50 reads bei dieser Geschicht <3

Also dann meine Lieben, bis zum nächsten Kapitel :,D

After LifeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt