18. Kapitel

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Ich konnte es kaum glauben.

Seit dem ich im Stripclub arbeitete, hatte ich wirklich mehr Geld. Der Schuppen war zwar extrem deprimierend, aber sonst ging es mir wundervoll. Mein Leben war wieder total in den Schwung gekommen. Gut gesagt: Mein Leben war schon fast perfekt.

Tags über hatte ich frei und konnte etwas mit Diman unternehmen, wenn er nicht gerade an der Uni war und abends ging ich tanzen.

Ganz ehrlich, ich fühlte mich nicht besonders wohl, während ich tanzte. Alle die Blicke die mich anstarrten und so weiter.

Doch spätestens nach dem mir die vielen Geldscheine in das Dekollté gesteckt wurden legte sich ein Lächeln auf meine Lippen.

Ja, ich hatte vielleicht nicht das perfekte Leben. Ich hatte nicht den perfekten Beruf. Aber ich hatte Diman und das war alles besser, als das was dannach kam.

Ich arbeitete nun schon etwa drei Monate als Stripperin.

Diman wollte eigentlich nicht wirklich, das ich jeden Abend weg war, aber irgendwie konnte ich es ihm einreden.

Wie immer ging ich am Abend zum Strippclub.

Es war bereits dunkel und ich lief mit schnellen Schritten die Strasse entlang.

Es war mein 16. Geburtstag und Diman und ich waren fein essen gegangen. Er hatte mir dazumal gesagt das er mich liebte.

Endlich kam ich beim Stripclub an. In der Umkleidekabine zog ich meine schwarze Korsage an und die Kniehohen Lack Stiefel mit mindestens zehn centimeter Absatz.

In der Kabine traf ich Claire, die mir alles gute wünschte und mir half, meine Haare hochzustecken.

Irgendwann wurde ich aufgerufen und ich kam auf die Bühne. Und da entdeckte ich ihn. Ich bekam eine riesige Panik..

Schnell drehte ich mich wieder um und wollte gerade hinter die Bühne laufen. Ich hoffte, das er mich noch nicht gesehen hatte.

Doch dann stand plötzlich Ramun vor mir. Er war der Besitzer des Clubs. Wisst ihr noch? Der Typ den ich massierte, der Typ der mir den Job angeboten hatte. Der Typ der sozusagen mein Leben zerstörte.
Er schaute mich grimmig an. "Was machst du? Geh sofort wieder weiter tanzen!"

Ich schüttelte den Kopf. Ich wollte nicht.

Doch es war zu spät. Ich spührte wie meine Wange rot anlief von der flachen Hand die auf ihr gelandet war.

Plötzlich erinnerte ich mich daran, das genau ein solcher Schlag der Auslöser war, das ich damals vom Waisenhaus ausgebüxt war.

Genau in diesem Moment zog mein Leben an mir vorbei. Schau nur, was aus dir geworden ist, Emma! Nein, ich bin nicht gestorben, aber knapp davor war ich, ja!

Ramun stosste mich unsanft auf die Bühne. Ich wollte nicht, aber ich wollte auch nicht zurück. Die Musik fing an zu spielen. Ich blieb einfach stehen.

Alle blickten erwartungsvoll zu mir und dann dreht auch plötzlich er plötzlich seinen Kopf zu mir. Er schaute mich entgeistert an. Hatte er mich erkannt?

Plötzlich stand er auf und kam in Richtung der Bühne. Er sagte irgendwelche beruhigende Worte und trat auf das erhöhte Podest.

Ein bisschen unsaft nahm er mich am Arm und zog mich aus dem Club.
Ich wusste das mein jetztiges Leben aus ist.

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Was denkt ihr, wer der Mann ist?
Bis dann meine Verückten Menschen:)
Lina

After LifeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt