13.Kapitel

342 20 1
                                    

Ich stand in einem leeren weissen Raum. Nur die eine Wand war nicht weiss. Sie war blutrot bespritzt. Ich stand einfach nur dort in einem kerzenweissen Kleid, das nach links wehte und auf der rechten Seite meine Beine ummantelte. Meine Schultern waren frei und ich fror.

Der Raum besass keine Tür, kein Fenster, kein Löchlein, nichts. Ich wusste nicht wie ich in den Raum kam und wie ich je wieder hier raus kommen sollte.

Plötzlich hörte ich eine zittrige, schwache Stimme hinter mir und ich zuckte leicht zusammen. Ich drehte mich um und blickte in die hellblauen Augen, einer alten Frau. Ihr ganzes Gesicht war mit Falten übersäht und sie krächste immer die Worte: "E-Emma, E-Emma." Ich machte einen Schritt zurück. Der Wind der vorhin durch mein Kleid und meine Haare geblasen hatte, war nicht mehr da und die Stimmung wurde dunkler. Es war mir als hörte ich tausende Schreie hinter mir, aber sobald ich mich darauf konzentrierte, verstummten sie.

Der Raum war nun ganz dunkel. Dennoch konnte ich die Frau sehen. Plötzlich wurde sie jünger. Sie... sie war meine Mutter. Ich machte einen Schritt auf sie zu und wollte sie in den Arm nehmen, doch sie wich mir aus. Irgendwie war sie plötzlich nackt und ich befand mich wieder in dem weissen Raum, aber es war immer noch so dunkel, wie vorhin. Ich fragte sie: "Mama, was machst du hier? Ich dachte du bist tot?" Sie nickte nur. Dann machte sie einen Schritt auf mich zu.

Plötzlich zog sie ein Küchenmesser hinter dem Rücken hervor und kam auf mich zu. Ich schrie. Was sollte das? Wo war ich? Wer war das? Sie sah zwar aus wie meine Mutter, aber sie war das nicht!

Ich schrie weiter und rannte in dem kleinen Raum hin und her. Meine Mutter oder was das auch immer war kam mit langsamen Schritten mir nach. Die Wände kamen immer mehr auf mich zu und ich würde schon bald in einer Falle sitzen.

Dann stand ich genau vor ihr. Die Wände waren so nahe an uns das sie jeden Moment meine Schultern berührt hätte. Wenn es meine Mutter nicht tun würde, wären wir bald von den Wänden zerquetscht gewessen. Sie erhob das Messer und lies es auf mich hinunter krachen. Es machte einen riesen Lärm.

Plötzlich lag ich schweissgebadet in meinem Bett. Ich atmete schwer. Es war nur ein Traum. Nur ein fieser Traum. Ein Alptraum.

Mein Hals fühlte sich trocken an und ich tapste in die Küche und liess mir ein Glas Wasser ein.

Ich drehte mich um, währendessen ich an meinem Glas Wasser nippte, als ich einen dunklen Umriss einer Person im Türrahmen entdeckte. Ich schrie kurz auf und liess das Glas fallen. Es prallte auf dem Boden auf und zerbrach in tausende Scherben.

Die Person im Türrahmen trat in das Mondlicht und ich erkannte das es nur Diman war. Ich fiell ihm um den Arm. Ich war so erleichtert. "Kannst du auch nicht schlafen?" fragte er mich und fing an die Scherben aufzulesen. "Ich hatte einen Alptraum." antwortete ich. Er nickte.

Eine peinliche Stille trat ein. Nach ein paar Minuten unterbrach er sie. "Morgen ist Samstag..." Ich schaute auf die Uhr: "Heute ich Samstag." Ich kicherte. "Wir könnten zusammen in die Stadt fahren und ein paar neue Kleider für dich kaufen. Ich hab bemerkt, dass du immer noch in den gleichen Sachen rumläufst, wie dann als ich dich gefunden hatte." Ich boxte ihn freundschaftlich in den Oberarm. "Als du mich gefunden hast? Das klingt ja fast als wäre ich ein ausgesetztes Baby gewesen!" Er stimmte mir zu: "Warst du ja auch." Wir lachten eine Weile. "Kommst du mit mir rüber? Ich hab Angst das der Albtraum wieder kommt." Er nickte. Wir gingen zusammen in sein Zimmer und legten uns in sein Bett. Nach nur wenigen Minuten war er eingeschlafen und schnarchte ganz leise, sodass man es fast nicht hörte. Vielleicht war es auch nur ein eher lautes, gleichmässige Atmen.

Ich rutschte ein bisschen näher zu ihm ran und spührte die Wärme, die er austrahlte. Nach einer Weile schlief auch ich ein.

Der Alptraum kam nicht wieder, das heisst, dass Diman wirklich was gebracht hatte.

-

Ich erwachte am Morgen und bemerkte, dass ich in Dimans Armen lag. Er schlief immer noch und lächelte dabei süss. Ich versuchte mich aus der Umarmung zu befreien, was sich als garn nicht so einfach herausstellte wie ich zuerst dachte. Dann lief ich in die Küche und suchte in dem Kühlschrank nach etwas essbarem und entschied mich Pancakes zu machen.

Während der Dampfabzug lief und ich vor dem Herd stand summte ich irgendeine Melodie, die ich im Kopf hatte.

Ich hatte schon etwa zehn Pancakes gemacht und dachte gar nicht daran aufzuhören damit. Aus irgendeinem Grund machte es mich glücklich diese Pancakes zu machen.

Plötzlich spührte ich den warmen Atem von Diman an meinem Nacken und ich drehte mich um. Er grinste freundlich und ich lächelte ihn an. Er begrüsste mich und schaut mir über die Schulter. "Hmmm... Pancakes! Womit habe ich das verdient?" Ich schmunzelte und unsere Augen trafen sich wieder. Er war einfach so liebevoll! Er liess mich einfach bei sich wohnen, obwohl wir uns nicht besonders gut kannten.

Er bemerkte, dass ich wohl gerade über ihn nachdachte und sein Gesicht veränderte sich. Er hatte einen Ausdruck, den ich noch nie gesehen hatte. Seine Stirn legte er leicht in Falten, sein Mund aber fing an zu lächeln und seine Wangen wurden leicht rosa. Dann legte er plötzlich seine Hand auf meine Wange und machte ein kleine Bewegung auf mich zu, sodass fast kein Platz mehr zwischen uns war. Dann legte er seine Lippen auf meine. Ich wusste am Anfang nicht genau wie reagieren. Es war mein erster Kuss, doch irgendwann liess ich es zu. Ich spührte wie auch ich zwar noch etwas schüchtern, aber dennoch sicher anfing seinen Kuss zu erwiedern. Es war ein sanfter und so liebevoller und sehr unsicherer Kuss. Plötzlich rümpfte er die Nase und löste sich leicht von mir. Er schaute mit über die Schulter und liess mich ganz los um die verkohlte Pfanne vom Herd zu nehmen.

Wieder mal ein neues Update :)

Ich möchte einen neuen Namen für die Geschichte!! Er sollte kürzer und am besten auf English sein! Ideen?

Ich danke noch mal herzlich für die vielen Reads, Votes und die süssen Kommis :*

Und bis dann meine Verrückten :*

Lina

After LifeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt