chapter 5

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"Sarah! Er hat mich geküsst!", schreie ich vor Freunde in das Mikrofon meines Handys. Okay, vielleicht ist das gelogen. Adam und ich versuchten einen Plan zu machen, wie wir die anderen glauben lassen, dass wir wirklich ein Paar sind.

Wenn deine anscheinend beste Freundin nicht glaubt, ihr seid ein Paar, dann wird es niemand. Nach Sarah sind meine Brüder beim Überzeugen dran, aber den Teil erledigen wir in der Schule.

„Oh mein Gott!", schreit sie genauso laut zurück. Ich überdrehe meine Augen und halte das Handy von meinem Ohr weg. Sie ist eine sehr laute Person. Eine von vielen Sachen, die mich stören.

„Das ist toll! Ihr seid so süß zusammen", plappert sie los. Sie redet weiter, aber ich höre ihr nur zu und kichere, wenn ich denke, dass es angebracht ist.

„Du, Sarah? Ich muss jetzt leider auflegen", unterbreche ich sie, nachdem ich auf die Uhr geblickt hatte. Es ist schon elf Uhr und ich muss noch die restliche Hausaufgabe fertig machen. „Okay, Süße! Ich möchte morgen alles über den Kuss hören! Schlaf schön, ich habe dich lieb!", verabschiedet sie sich. Ich erwidere mit dem Geräusch eines Kusses und lege auf.

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"Sind alle Lehrer Hexen oder nur unsere?", frage ich Sarah verzweifelt nach dem Französischunterricht, der nach einem Monat wieder stattgefunden hat (laut Sarah). "Alle", antwortet sie und fasst sich verzweifelt an die Stirn. "Nicht so verzweifeln, Schwesterherz, immerhin hast du doch den geilsten Bruder der Welt" "Bah, Cole" Genannter Typ hat seine Arme um uns gelegt. "Wo sind meine Brüder?" "Schon vorgegangen" Ich nicke und löse seinen Arm von meiner Schulter.

In der Cafeteria finden wir meine Brüder auf, während sie mit Adam reden, der ganz normal auf unserem Tisch sitzt. Als er mich erkennt, winkt er zu mir. Ich winke zurück und verschnellere meine Schritte. Ich gehe schnell auf Adam zu und umarme ihn von hinten. Ich drücke ihm einen Kuss auf den Kopf, weswegen sich Sarah mit einem leisen Quieken bemerkbar macht.

"Liv!", schreit einer meiner Brüder, Leon, um genau zu sein, springt auf und läuft auf mich zu; um den runden Tisch herum. „Leon!", schreie ich zurück und löse mich von meinem (fake) Freund, um meinen Bruder zu umarmen. „Komm doch mit mir, oh mein liebes Schwesterherz", lacht er. Ich erwidere sein Lachen und lasse mich von ihm mitschleifen.

Leon zeiht mich zum Hinterausgang der Schule und schreckt mir seine Hand entgegen. Er grinst mich an, woraufhin ich meine Augen verdrehe und in meine Tasche greife. Ich ziehe die Schachtel der Zigaretten heraus und gebe eine von ihnen an meinen Bruder. Ich nehme mir eine andere und zünde mit dem Feuerzeug, das sich ebenfalls in der Packung befindet, die Zigarette an. Ich halte die Flamme zu Leon und er zündet die Zigarette damit an.

Bei den ersten paar Zügen ist es still, dann fängt Leon an zu reden: „Weißt du, für das, dass Adam dein Freund ist, kommt er mir sehr, sehr schwul vor" Ich reiße meine Augen auf. „Ich, ähm", fange ich an zu reden. „woher?" „Ich habe ihn mit einem Jungen herumknutschen sehen, Liv" Ich schaue ihn fragend an. „Wo?", möchte ich wissen. „In meinem Zimmer", sagt er knapp. „Du bist auch schwul?", frage ich geschockt. Er lacht und schüttelt den Kopf. „Bi", stellt er klar. Ich nicke ihn an. „Wissen es die anderen?" Leon schüttelt den Kopf. „Und du wirst ihnen nicht sagen, dass die ganze Beziehung nicht echt ist?", frage ich. Leon nickt und wirft einen Arm um meine Schulter.

Ich werfe die Zigarette auf den Boden und trete mit meinem Fuß darauf.

"Möchtest du was essen?", fragt mich Leon. Ich nicke mit dem Kopf und gehe in die Richtung der Türe. Wir betreten wieder die Cafeteria und gehen statt zum Tisch unsere Freunde, direkt zur Essensausgabe.

„Gibt es hier auch leckeres Essen?", frage ich Leon. Er schüttelt den Kopf. „Du musst da durch. Außerdem solltest du dich nicht darüber beschweren, du haste die Ehre, jeden Tag Grams Essen zu dir nehmen zu dürfen", sagt er. Ich zucke mit den Schultern.

„Also? Was möchtest du essen?", fragt Leon. Ich zucke mit den Schultern. „Du suchst mein Essen aus!", beschließe ich. „Sie soll die Spaghetti nehmen, solange sie noch gut schmecken!", meldet sich hinter mir jemand zu Wort. „Hola, Adam", sagt Leon und lächelt meinen fake Freund an. „Hey", sagt er zurück. „Wenn ihr beide flirten wollt, solltet ihr das nicht in der Gegenwart der Freundin und der kleinen Schwester machen!", zische ich. „Sorry, Liv", sagt Leon. „Aber ja, sie nimmt die Spaghetti"

"Ich schreib dir später noch", sagt Adam und umarmt mich. „Ich muss zum Unterricht", erklärt er. Ich nicke ihm zu. 

Leon sieht mich prüfend an. Ich ziehe eine Augenbraue nach oben. Er fängt an zu lächelt und wirft einen Arm um mich. 

"Neue Freundin, El Greco?", fragt eine mir fremde Stimme. Leon stöhnt genervt und lässt seinen Arm fallen. Er entfernt sich von mir und dreht sich zu der Person. 

Ein Junge mit hellbraunem, ungestyltem Haar und brauner, runder Brille. Er grinst uns an. "Das, Sammy, ist meine Schwester", sagt Leon genervt. Der Fremde, Sammy, grinst uns weiterhin an und nickt. "Liv", stelle ich mich vor. "Schwul", sagt er und verbeugt sich. Ich kichere leicht. 

Leon überdreht seine Augen und dreht sich wieder um. "Wir sehen uns noch mindestens ein Mal, Liv El Greco", sagt er und geht weiter. 

"Was ist das Problem mit ihm?", frage ich meinen Bruder. "Wir waren befreundet, jetzt nicht mehr", stellt er fest. Da er offensichtlich nicht darüber reden will, frage ich nicht weiter nach.

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