Aufbruch

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Nach dem Trauerzug saß Tuk am Kamin seines Hauses. Auf seinem Schoß lagen zwei Katzen und auf seiner Schulter saß ein kleiner Vogel. Er starrte gedankenverloren in die Flamme . Die Eingangstür öffnete sich und vorsichtig schob Tram seinen Kopf in das Zimmer. ,,Tuk ?" , fragte er zögerlich ,,,Ist bei dir alles in Ordnung ?",Tuk antwortete nicht. Tram wusste nicht, was er fühlte, seine Eltern waren beide noch da und nicht verletzt worden. Tuk durfte den Kindern nicht helfen, da sie vor ihm wegen seinem anderen Aussehen Angst hatten. Kein Dorfbewohner hatte wissen wollen wie es Tuk geht oder ob er noch lebt. Er nahm es ihnen nicht übel, er wusste selber nicht , wie es ihm geht. ,,Tuk, du warst nicht beim Trauerzug",Tarm ging einen Schritt auf ihn zu . ,, Wie geht es dir ?... Wenn du es nicht weisst oder es mir nicht sagen willst ist es in Ordnung aber bitte denk daran , dass ich für dich da bin und du auf mich bauen kannst, wenn du magst.", Tuk drehte sich um sein Gesicht war Tränenüberströmt und voller Trauer .Das Leuchten seiner Augen kam in dem dunklen Zimmer richtig zur Geltung und er biss sich auf die Lippen, um nicht loszuschluchzen . Tram setzte sich neben ihn und der Vogel sprang von Tuks Schulter mit auf den Schoß mit den roten Katzen.

Tuk ließ sich auf Tram fallen und weinte. Tram sagte nichts, er hielt ihn einfach nur fest, denn er wusste ,dass Tuk jetzt nicht viel reden wollte.Es dauerte eine Stunde, bis Tuk eingeschlafen war und Tram vorsichtig die Tier von ihm herunterdirigieren konnte um ihn zu seinem Bett zu bringen. Sie waren aufgewachsen , wie Brüder und kannten einander gut genug um zu wissen, was der andere braucht. Tram verließ das Haus leise um zu seinen Eltern zu gehen und ihnen zu erklären, was er jetzt vorhatte.Er packte sich eine kleine Tasche zusammen und ging zurück zu Tuks Haus . Er legt sich auf die Couch und fiel in einen traumlosen Schlaf .

Es dauerte nicht lang, bis er von den ersten Sonnenstrahlen geweckt wurde. Tram machteleise Frühstück und wartete darauf, dass Tuk aufwachte. Es verging eine halbe Stunde, bis man aus Tuks Zimmer erste Geräusche hörte . Der große Junge ging die Treppe hinauf und klopfte leise,bevor er in das Zimmer lukte. Tuk saß auf seinem Bett , die Knie fest an seinen Oberkörper gepresst und den Kopf aus dem Fenster blickend gerichtet.Sein weiß-blondes Haar war zerzaust und seine Augen noch gerötet. ,, Ich habe Frühstück gemacht. Komm bitte ", Tuk nickte stumm. Ein paar Minuten später saßen sie an dem Frühstückstisch. Sie schwiegen einander an. ,, Danke", sagte Tuk leise bevor einen Schluck Saft zu sich nahm. Tram nickte. ,,Was machen wir jetzt ?", fragte Tuk ruhig,,,Ich bin mir nicht sicher, aber meine Freundin ist auch weg und ich würde sie gerne wiedersehen , weshalb ich sie wahrscheinlich erst einmal suchen werde",er blickte Tuk an, welcher immer noch nichts gegessen hatte.,, Ja " , Tram verschluckte sich fast an seinem Saft, als er das hörte . ,,Du willst mitkommen ?" ,,Ja ... was hab ich denn zu verlieren. Außerdem , ich bin mir nicht sicher, aber einer dieser Reiter schien sich vor mir erschrocken zu haben aber wahrscheinlich auch nur weil ich so krank aussehe", Tuk streichelte die Kohlmeise ,welche sich auf seinen Teller niedergelassen hatte ,gedankenverloren. ,, Ich bin mir da nicht so sicher ober sich vor deinem kränklichen Aussehen oder vor deiner wechselnden Augenfarbe erschrocken hat",Tarm blickte ihn ernst an, ,,Meine was ? Wechselnde Augenfarbe ?" ,,Ja sie waren plötzlich so dunkel und dann sind alle abgehauen" ,,Aber Augenfarben können sich nicht wechseln" ,,Sagt der ,der mit Tieren seine Zeit verbringt und gelegentlich schon mit einer Elfe redete", Tuk blickte ihn verwundert an ,,Ja ich hab euch reden sehen Tuk , einer muss ja auf dich aufpassen,wenn du wieder tagelang im Wald verschwindest.",Tuk lächelte seinen besten Freund an ,,Ich hab dich nicht immer bemerkt , ich dachte ich wäre alleine mit ihr gewesen",,Tja mein Lieber , das warst du nicht aber Hut ab, sie schien sehr an dir interessiert zu sein",Tarm grinste den Blonden an und Tuk lächelte etwas verständnislos zurück.

,,Wir gehen also auf Reise , was müssen wir da mitnehmen ?" ,,Erst einmal müssen wir zu den Dorfältesten und ihnen sagen ,was wir vorhaben."

Nachdem sie den Tisch abgeräumt hatten gingen sie zum Haus der Ältesten. Sie erwarteten nicht ,dass sie da waren ,schließlich war das gesamte Dorf in Aufruhr, doch als sie an der Tür ihres Hauses klopften, machte Jun ,die Älteste, auf. Ihr Gesicht war geprägt von Sorge und Trauer, dennoch lächelte sie Tarm an. Sie schien Tuk nicht einmal bemerkt zu haben, da er wie üblich so klein war, dass sie ihn ohne nach unten zu sehen nicht erblickt hätte. Oft fand Tuk es ziemlich angenehm nicht gesehen zu werde, so ließen die übrigen Torfler ihn zumindest in Ruhe.Es dauerte ein paar Sekunden,bis sie ihn auch sah , doch war Jun anders als die anderen Torfler, älter,weiser und schlauer. Im Gegensatz zu den Anderen hatte sie nicht viel gegen den Außenseiter, auch wenn er der alten Dame suspekt erschien. Die alte Frau blickte sie ,noch bevor die beiden Jungen auch nur irgendetwas sagen konnten, mit Verständnis an und sagte:,, Ich verstehe gut was in euch Beiden vorgehen muss, schließlich haben wir alle Verluste gemacht aber bitte kommt erst einmal rein." Die Jungen folgten der Dame in ihr Haus. Es roch nach alten Leuten und Keksen. Sie führte die beiden Torfler in den Wohnbereich. Das Herzstück dieses Raumes war ein großer Tisch mit 4 Stühlen , etwas abseits standen zusätzlich noch 2 große Ledersessel mit einem kleinen Beistelltisch ,welche zu dem großen Kamin an der hinteren Wand des Raumes gerichtet waren. Die Alte holte wie aus Zauberhand plötzlich einen kleinen Hocker und stellte ihn mit zu den Sesseln.,,Bitte setzt euch doch, ich hole schnell ein paar Kekse und Milch.",auch wenn die Beiden schon fast erwachsen waren konnten sie das Angebot von Keksen mit Milch nicht ausschlagen.

Eine Gute Nacht GeschichteWo Geschichten leben. Entdecke jetzt