Die Jungen ritten seit über 3 Stunden. Tuk klammerte sich immer noch an das Haar des riesigen Pferdes.Er denkt er hätte das große Tier mittlerweile durchschaut. Normalerweise sind Tiere ihm gegenüber sehr aufgeschlossen und er wusste, was sie dachten oder wollten. Pferde waren anders, sie waren groß und fühlten sich ihm gegenüber überlegen und wollten ihre Gedanken verbergen und ihn provozieren. Die Pferde im Dorf liebten es immer Tuk für dumm zu verkaufen und er konnte nie wirklich Vertrauen zu ihnen aufbauen.
,,Tuk was meckerst du denn da vor dich her? Das Simi tut dir doch nichts", grinste Tarm zu Tuk rüber , der halb auf dem Tier lag, um Halt zu haben.
,,Sie tut mir nichts? Sie hat schon mindestens drei mal ohne Grund einfach gestoppt und ist dann ruckartig wieder los gelaufen. Ich sag dir Tarm sie mag mich nicht, genauso wenig, wie die Pferde auf dem Dorf !", Tarm blickte belustigt zu Tuk,,,Die Pferde im Dorf, sind alte störrische Torf-Pferde, jeder weiß, dass diese Tiere mürrisch gegenüber Unbekannten sind . Tuk das hier sind ganz normale Pferde, sie haben nichts gegen dich aber du musst dich auch mit ihnen beschäftigen", Sabu wieherte fröhlich, als ob er den Worten seines neuen Meisters zustimmen wollte. Tuk blickte zu seinem besten Freund, der das Pferd unter ihn fröhlich tätschelte. Tuk zögerte ein wenig, doch dann lockerte er seinen Griff von dem Haar Simi's und das Tier wurde sofort etwas ruhiger. Tuk versuchte sich etwas mehr aufzurichten, was schwierig war wenn man bedenkt, dass Tuk noch nie in seinem Leben auf einem so großen Pferd gesessen hat.
,,Ok, Si-Simi ich... ich vertrau dir jetzt mal mehr a-aber bitte wirf mich nicht runter", die Hellbraune Stute warf ihren Kopf fröhlich nach oben und wieherte, Tuk bekam einen riesen Schrecken und das Pferd schien genau das so besonders lustig zu finden. Tatsächlich waren diese Tiere anders als die im Dorf. Die Torf-Pferde wären mit Tuk auf dem Rücken wahrscheinlich so sehr durchgedreht, dass Tuk mindestens schon 5 mal von ihnen gefallen wäre.
Sie ritten noch eine ganze Weile weiter, bis sie zu einer schönen Lichtung am Rande des Walds kamen. Der Bach, der in Großdorf seine Quelle hat, ist mittlerweile zu einem kleinem Fluss und der unbefestigte Weg ist zu einer gepflasterten Straße geworden. Sie stiegen, beziehungsweise kletterten, von Simi und Sabu herab. Die Pferde tranken von dem klaren Wasser des Flusses, der hier zu Lande Mana genannt wird. Tuk verschwand im Wald und Tarm füllte Wasser in ihre Trinkflaschen. Er bastelte noch ein wenig an neuen Steigbügeln für Tuk, der so wirklich nicht weiter reiten kann. Der blonde Außenseiter kam nach einer viertel Stunde zurück. Seine Taschen waren voll mit Walnüssen und in seinen Händen hielt er zusätzlich ein Haufen verschiedener Pflanzen.
,,Was ist das Tuk?"
,,Das? Also das sind Walnüsse aber wenn du auf das in meinen Händen eingehen willst, das sind Heilkräuter. Ich habe ein Haufen von ihnen gefunden und dachte mir, dass wir ruhig einige davon mitnehmen können. Es kann immer mal was passieren und wenn sich jemand verletzt können wir es hiermit zumindest behandeln!", Tuk zeigte auf die verschiedenen Kräuter in seiner Hand und strahlte dabei über beide Ohren.
,, Du meinst wohl du kannst dann helfen, weil du ja nicht kämpfen willst und dann zum Schluss die Verletzten versorgen kannst?", Tuk blickte kurz zu Boden.
,, Tarm du weißt genauso gut wie ich, dass ich beim Kampf keine große Hilfe bin", Tarm blickte ihn durchdringlich an und stand auf.
,, Greif mich an"
,,Was?"
,,Greif mich an , zeig mir was du kannst!"
,,Ich werde dich ganz bestimmt nicht angreifen!", in diesem Moment machte Tarm einen Schritt nach vorne und schlug zu. Tuk wich schnell aus, zumindest war er darin gut gewesen.,,Was soll das ?!", Tarm versuchte weiterhin Tuk zu treffen und streichte ihn einige Male schon, hielt dann aber Inne. ,, Tuk ich muss wissen was du kannst, jetzt schlag verdammt noch einmal zu!", in dieser Sekunde traf er ihn mit Wucht in den Magen. Er atmete schnell aus und sank zu Boden, Tarm erschrak. Er wollte Tuk nicht so hart treffen, er ging davon aus, dass er wieder ausweichen würde, doch diesmal stand der siebzehn-Jährige gerade vor ihm.,,Tuk es tut mir Leid ! Ich wollte dich nicht so hart treffen", er hielt Tuk seine Hand hin , doch dieser sah sie nicht an und stand aus eigener Kraft wieder auf. Mit der rechten Hand hielt er sich den Bauch fest und mit der linken stützte er sich kurz vom Boden ab. Dann stand er so gerade wie er konnte vor dem Torfler, der Angst hatte, dass der gebrechliche Junge Mann gleich zusammen klappen würde,,,Tarm, auch wenn du es willst, ich werde nie meinen besten Freund schlagen, oder sonst wen. Ich werde Menschen nicht mit meinen Fäusten Schaden zufügen. Ich werde auch nicht mit Messern, Schwertern oder solchen Waffen Menschen schaden. Ich möchte nicht, dass jemand wegen mir Schaden erleidet, den er nicht verdient hat",mit diesen Worten drehte er sich um und ging zu Simi und Sabu. Tarm stand wie angewurzelt an seinem Platz. Er hatte Tuk schon lange nicht mehr so ernst gesehen. Es war schon fast gruselig, wenn der schmächtige, kleine,junge Mann, der Angst vor so ziemlich jeder Art von Kommunikation hatte, plötzlich so ernst mit dir sprach.
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Eine Gute Nacht Geschichte
AdventureEine Mutter erzählt die Geschichte eines jungen Außenseiters, welcher sich auf eine Lebens-verändernde Reise begibt, in einem Land voller Drachen, Elfen und Magie...