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Ist es schlimm das ich gerade mit dem Gedanken spiele zu ihm nachhause zu fahren?
Ist es schlimm das ich das tun möchte was ich niemals gewagt hätte?
Ist es schlimm das ich alles für ihn beiseite schmeißen würde?

Ist es schlimm das ich mein glaube für ihn beiseite legen würde?

Ich weiß es nicht....

Ich will ihn so sehr. Ich will das er mich will. Ich will das er mich nie mehr los lässt. Das wir eine Zukunft haben. Das er genau das fühlt was ich fühle.

Ich will ihn...
Er soll niemanden jemals gehören außer mir...
Niemals will ich mir eine Zukunft vorstellen in der er nicht an meiner Seite ist und ich an seiner. Niemals will ich sehen wie er eine andere Frau im meiner Anwesenheit umwirbt...

Ich will das mein Unterleib anschwillt. Ich will ein Kind. Mit ihm als Vater. Mit dem Gefühl etwas von ihm in mir zu tragen. Etwas was zwischen uns beiden entstanden ist. Dessen verhalten ein Mix aus meinem und seinem ist...
Jenes Kind das unser aussehen hat?
Unsere Angewohnheiten?

Uns?

Nash und mich?

Wir?

Zusammen?

Das plötzliche räuspern das neben uns ertönt reißt mich aus meinen Gedanken und ich blicke in die Richtung wo das Geräusch herkam.
Eine alte Dame blickt uns verwirrt an während Nashs Blick immer noch auf meine Lippen fixiert ist. Ich stoße ihn leicht an sodass er blinzelnd wie aus einer Trance zu sich kommt. Verwirrt wandern seine Augen hoch zu meinen. Dann folgt er meinem Blick zu der älteren Dame. Diese steht einfach vor uns und kann ihren Blick einfach nicht von uns lösen.

Ich weiß das wir in der Stadt sind aber wir stehen am Rand einer Straße wo uns kaum jemand beachtet. Also was genau will sie von uns?

Nash scheint die selben Gedanken zu haben wie ich und stellt die Frau auch gleich zur Rede.

"Können wir was für sie tun?!" Sein Ton ist ganz sanft doch trotzdem kann man raushören das ihn ihre Anwesenheit nicht wirklich erwünscht ist.

Mir war klar dass ihre Anwesenheit störrisch ist doch sein Ton war für mich recht amüsant.

Die Frau jedoch schien sein Ton regelrecht aufzuregen ihre Miene verändert sich so schnell dass man meinte wir hätten ein Schwerverbrechen begangen.

"Also wirklich, die Jugend von heute! Und dann ausgerechnet mit einer von diesen Weibern mit diesem Lappen auf dem Kopf! Haben sie dann kein Geschmack! Haben Sie denn überhaupt eine Ahnung was sie da machen mit diesem Mädchen falls das überhaupt eines ist! Sie beleidigen so unsere Rasse und unsere Kultur! Schämen sie sich! Reisen Sie doch gleich mit ihr aus unserem Land!"

Sprachlos blicke ich von der Frau zu Nash, dann wieder zurück zu dieser wildfremden...

Ich beleidige sie?!

Ihre Worte sind wie zig Ohrfeigen... oder einen klaren schlag gegen den Schädel.
Nash soll sich für mich schämen?!

Wieso denke ich über ihre Worte nach?....

"Entschuldigen Sie aber was genau haben wir verbrochen indem wir hier stehen und uns lieben!" Nashs Stimme trotzt vor Wut und er geht bedrohlich ein Schritt auf sie zu.

"Wir haben ihn nichts getan und falls irgendwer sie mal verletzt haben sollte, wir waren es nicht. Also warum müssen Sie sich dann ganz genau auf uns konzentrieren wenn sie Langeweile haben und nichts tun können außer Löcher in die Luft zu starren und Leute zu belästigen?! Lassen Sie Ihre langweile und ihren Frust an jemand anderen aus. Oder suchen sie sich andere Beschäftigung. Würde ihnen bestimmt gut tun."
Nash hört kurz auf zu reden um die Frau böse anzugucken dann redet er weiter. Diesmal spricht er ernst und langsam und deutlich. Seine Stimme ist fest und verlangt danach angehört zu werden.
"Nur weil sie das nicht haben was wir haben haben sollten sie nicht gleich rassistische Kommentare angeben. Denn ob sie es beabsichtigen oder nicht. Die Person die sie beleidigen denkt über ihrer Beleidigung so lange nach und hinterfragt sie und stellt sich fragen wieso sie sowas über sie sagen, während sie warscheinlich nicht mal 1 Minute darüber nachgedacht haben was sie da von sich geben. Vielleicht sollten sie sich jemanden suchen der gerne seine zeit mit ihnen verbringt, sowie wie ich es gerne mit ihr tue. Liebe kennt keine Grenzen weder Länder noch Kulturen noch Religionen. Denn die Liebe sucht sich aus mit wem du deine zeit verbringst. Nicht das Schicksal und auch nicht Karma. Sondern Einfach nur die Liebe selbst. Sie entscheidet."
Nash schaut grinsend zu mir runter während ich ihn total fassungslos und geschockt ansehe.
Mit dem selben grinsen dreht er sich zu dieser Dame und sagt einen Satz der mich in normalen Situation vielleicht zum lachen gebracht hätte. Den die Art wie er es sagt und dieses grinsen sind einfach nur unverschämt.

"Das sollten Sie sich in ihren Schädel rammen!"

Die Frau ist kurz davor komplett audzurasten worauf ich mich einmische bevor es komplett eskaliert.

"Es tut mit leid falls ich sie mit meiner Anwesenheit belästigt habe. Ich werde sofort gehen. Hoffentlich müssen wir uns nie wieder sehen. So muss ich auch ihre Stimme nie wieder ertragen." Kaum habe ich zu ende geredet drehe ich mich auch schon um und laufe zur nächsten Haltestelle. Ich höre Nash noch irgendwas schimpfen doch ich blende es aus. Ich beschleunige einfach nur meine Schritte.

Ich bemerke kaum wie Nash mich aufholt und neben mir läuft bis er mich plötzlich packt.

"Mona...Hey...." seine Stimme ist so sanft.... Ich weiß nicht was ich fühlen soll.
"Hey.... Alles ist gut. Die Frau hat doch keine Ahnung von was sie redet." Seine Hände reiben meine arme warm bevor er mich zu sich zieht. Ich möchte aber nicht in seinen Armen sein. Nicht jetzt.
Ich stemme meine Hände gegen seine Brust und versuche mich seinen Armen zu entwinden.

Ich spüre wie er zu mir runter schaut doch ich versuche es zu ignorieren. "Mona?" Nashs stimme ist besorgt und ich weiß nicht ob ich mich darüber freuen soll das er sich sorgen um mich macht oder ob ich heulen soll.

Mein Körper entscheidet sich für die zweite Option. Tränen sammeln sich und ein fetter Klos bildet sich in meinem Hals.
Die Schluchzer wollen raus aus meinem Körper doch ich schlucke sie runter.
"Nash.... Schämst du dich mit mir abzuhängen? Findest du es peinlich dich mit mir abzugeben? Mich zu berühren?".
Die Fragen die ich soeben gestellt habe fühlen sich an wie Felsen die auf meinem Rücken liegen und mich zu Boden zwingen wollen. Wieder versuchen die Tränen auszubrechen.

Und als Nash nicht antwortet und ich mich sogar erfolgreich aus seinen Armen lösen kann, lasse ich es zu das die Felsen mich erdrücken.

ForbiddenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt