Kapitel 5

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"Hyung, wach auf!", weckt mich eine liebliche Stimme, die ich sofort zu mir ziehe und sie umarme. "Was machst du hier, Kookie?", frage ich müde und mich fester an ihn drücke. "Meine Eltern sind hier um etwas mit deinen zu besprechen, da hab ich mir mal erlaubt meinen Hyung zu besuchen", erklärt er lächelnd und erwidert meine Umarmung fest. "Morgen sind Vorprüfungen", bemerke ich. "Und ich will mit meinem Hyung üben! Also, wenn du nichts dagegen hast...", flüstert er schon fast. "Natürlich übe ich mit dir mein Hase", lache ich und setzte mich auf,"Gib mir 10 Minuten und dann können wir anfangen."

"Willst du nicht üben Hyung?", fragt Jungkook mich, nachdem wir Mathe durchgegangen sind. "Nein, mir reicht der Unterricht", versichere ich ihm. "Aber werden deine Eltern nicht böse wenn du nicht lernst?", fragt er mich weiter und packt seine Koreanisch Sachen aus. "Nein, solang ich gute Noten mit nach Hause bringe, sind sie zufrieden", sage ich und ziehe meine Brille an. "Ich hab dich lang nicht mehr mit Brille gesehen", bemerkt Jungkook und starrt mich an,"Ich hab glatt vergessen wie heiß du mit Brille bist." "Hör schon auf Jungkookie", lache ich beschämt und schaue mir seine Koreanisch Unterlagen an. "Das meine ich Ernst Hyung. Egal was deine Eltern zu deinem Aussehen sagen, du bist und bleibst wunderschön", flüstert er und umarmt mich wieder. "Du bist wirklich das beste was mir passieren hätte können", bedanke ich mich und streiche ihm sein Rücken. "Hör auf sonst verliebe ich mich in dich", lacht Jungkook, woraufhin ich ebenfalls lachen muss. Bei ihm zu sein ist ein wundervolles Gefühl und es ist so befreiend mal keine Maske anhaben zu müssen und die Zeit mit ihm genießen zu können. Andere würden uns sicher jetzt schon als Paar sehen, doch ich will warten. Darauf warten, das ich hier abhauen kann uns ein Haus kaufen kann und mit ihm zusammen sein kann, denn der kleine hat es mir wirklich angetan. "Ich werde auf dich warten Hyung", murmelt er mir zu und gibt mir einen leichten Kuss auf die Wange, woraufhin mein Gesicht einer Tomate ähnelt. "Es gibt keine Worte, die dich beschreiben können", bedanke ich mich und lächle ihn an. 

"Weißt du denn schon was du nach deinem letzten Schuljahr machen willst?", fragt Jungkook nachdem wir endlich fertig sind. "Meine Eltern wollen mich in die Sopa schicken, ich möchte Fotografie studieren. Vielleicht auch Medizin damit ich anderen helfen kann", schwärme ich schon fast. "Du solltest das deinen Eltern wirklich mal sagen", sagt Jungkook ruhig und zieht mich mit zu meinem Bett, wo wir uns fallen lassen und ansehen. "Da hast du leider Recht. Doch davor werde ich mich bewerben müssen und das wird ungefähr ein Jahr dauern. Das Jahr möchte ich nutzen um ein wenig Geld zu sammeln. Also werden wir uns sicher nicht sehr oft sehen können", erzähle ich. "Das ist mir egal. Solang dein Handy nicht kaputt geht und du Internet hast, können wir Video Chatten oder normal Chatten", schlägt Jungkook vor, woraufhin ich nicke. "Jungkook, wir müssen gehen", ertönt eine weiche Stimme von außen. "Ich komme Mutter!", ruft Jungkook und steht schnell auf um seine Sachen einzupacken und mich zu umarmen. "Pass gut auf dich auf Hyung", lacht er und drückt mich fest. "Pass du auch auf", befehle ich ihm, bevor er winkend die Tür aufmacht und geht. 

"Wie stehst du eigentlich zu Jungkook?", fragt Mutter mich, während sie mit ihrer Brille auf der Nase gerade Nachrichten schaut. "Wir sind Freunde", antworte ich verwirrt. "Sicher das da nicht mehr läuft?", fragt sie weiter und sieht mich streng an. "Wir sind nur Freunde", wiederhole ich mich ernst. "Wer hat dir erlaubt mich so anzusehen?", fragt sie streng weiter. Wieso kann sie mich nicht einfach mein Leben leben lassen? "Entschuldigung", murmele ich und verbeuge mich. "Lauter", befiehlt sie mir. "Entschuldigung", sage ich mich fester Stimme, während mir wieder fast die Tränen kommen. "Ich möchte gute Ergebnisse für deine Prüfungen sehen", merkt mein Vater an. "Natürlich", antworte ich. Plötzlich kommt mir wieder die Übelkeit hoch,"Entschuldigt mich." Sofort renne ich mit meiner Hand vor dem Mund hoch zur Toilette und erbreche mich. Hustend setzte ich mich auf die Badewanne. "Was ist jetzt wieder los Yoongi?", frage ich mich selbst und schaue mich im Spiegel an. Ich wende den Blick wieder ab. Du bist und bleibst wunderschön, das waren seine Worte. Vergiss das nicht. Schweigend gehe ich nachdem ich mir wieder die Zähne geputzt habe runter, wo meine Eltern gerade über mein nächstes Konzert diskutieren. 

Am morgen werde ich von Jungkook abgeholt und wir gehen zusammen zur Schule. Dabei liest er seine Unterlagen die wir gestern zusammen erstellt haben noch einmal durch. Wir sehen viele, eigentlich alle die die gleiche Uniform tragen und dabei lernen und nicht auf den Weg achten. "Hyung, was war das nochmal?", fragt Jungkook verzweifelt. "Jungkook hör mir jetzt zu. Schau mir in die Augen. Konzentriere dich auf mein Herzschlag während du deine Hand an meine Brust hältst. Du wirst das schaffen. Du wirst einer der Besten sein und du wirst deine Familie, deine Freunde und mich stolz machen", beruhige ich ihn und schaue tief in seine Augen. Er atmet aus. "Danke Hyung", bedankt er sich und nimmt sich meine Hand.  Er packt seine Sachen weg und läuft mit mir den eigentlichen Blütenweg. Nur schade das alle Blüten weg sind. Die Bäume sehen Tod aus und es ist so kalt, das man schon erfrieren könnte ohne Jacke. Bald bricht der Dezember an und es wird Schnee liegen. Das nächste Jahr wird bald anbrechen und ich bin mir sicher. Dieses Jahr wird heikel. Doch auch einer der wichtigsten Jahre die ich erleben werde. Ich bin mir sicher. Da muss ich meine Stimme gegen meine Eltern wenden. Da werde ich Jungkook endlich fragen ob wir zusammen sein wollen und werde meinen Traum verfolgen und nicht den, meiner Eltern. Und wenn nicht. Dann bin ich nicht Min Yoongi, sondern die Marionette meiner Eltern. Die Maske sein, die meine Eltern mir seit meiner Geburt angezogen haben und ohne Grund leben. Vielleicht werde ich als Seele rum wandeln und mir Jungkooks Leben ansehen, sowie das Leben von Jin. Von Namjoon. Von Taehyung. Von Jimin. Von Hoseok. Doch ich werde mir nicht weiter mein Leben ansehen. 

Lieber würde ich sterben.

The true LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt