2. Kapitel

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Misstrauisch betrachtete ich mich im Spiegel. Meine blond-braunen Haare wellten sich bis zu meinem Bauch. Schwarze Wedges ließen meine Beine in der schwarzen Röhre noch länger wirken. Das weiße längere Top mit dem Aufdruck von James Dean gefiel mir sehr. Darübergezogen hatte ich eine kurze Lederjacke im Bikerstil mit Puffärmeln. Noch Eyeliner, Wimperntusche und Rouge machten das Outfit perfekt. "Sieht schon gut aus, Schwesterherz.", grinste Caleb, der meinen kleinen Bruder Caius im Arm hielt. "Los, los!" Lächelnd ging ich raus. Und draußen sprang schon meine beste Freundin Amelie auf mich drauf. Überrempelt von der Situation fiel ich um. Carlos kam gerade um die Ecke und sah, wie wir lachend am Boden lagen. "Fehlt nur noch Schlamm", lachte er und Caleb stimmte ein. "Ich freu' mich so!", jubelte Amelie. "Wir müssen los!", rief Amelies Vater. Mein kleiner Yokshire-Terrier Chanel kam auf mich zugerannt. Auf den würde für die nächsten drei Wochen meine Oma aufnehmen. Owr, ich vermisste sie jetzt schon und nahm meinen Hund in den Arm und übergab ihn Oma. Dann stieg ich in das Riesentaxi, das für den Weg zum Flughafen gemietet wurde. Es war echt groß! Wir verabschiedeten uns von unseren Eltern, denn die kamen erst morgen nachgeflogen. Ich schnappte mir meinen 7-monatigen Bruder Caius und stieg ins Taxi. Ich wollte meiner Mutter einen entspannten Hinflug gönnen und würde mich deshalb bis morgen abend um Caius kümmern.

Am Flughafen angekommen gab ich meinen großen schwarzen Trolli bei der Gepäckübergabe ab und gesellte mich zu Caleb, Carlos und Amelie. Die beugten sich gerade über Papas iPad und suchten nach den besten Clubs auf den Malediven. Ich aber ging mit Caius im Arm zu Starbucks, um Kaffee für alle zu holen. Ein großer attraktiver Kerl grinste mich frech an, als ich näher kam und die Getränke bestellte.  Er flirtete mit mir, aber ich ging nicht darauf ein, weil ich müde war und meine Laune fast den Tiefpunkt erreicht hatte. "Och, ein süßes Ding hast du da. Deins?", fragte er. Für ihn war klar, dass es nicht meins war, ich sah nämlich nicht, wie eine dieser Teen Moms aus, aber er suchte nach einer Unterhaltung. Unter anderen Umständen wäre ich vielleicht darauf eingegangen, aber heute nicht. Dafür hatte ich keinen Nerv. Also log ich. "Ja, meins." Nach so etwas ließen die meisten Kerle eigentlich ab, aber dieser Starbucksmitarbeiter ließ nicht locker. "Ja, sieht man auch etwas an deinen gefüllten Brüsten. Da ist sicher ganz viel Milch drin." Keck hob er seine Augenbrauen hoch. Sowas ließ ich mir nicht bieten. Empört nahm ich die Kaffeebecher, die in einer Art Eierkarton drin waren, sodass ich nur eine Hand zum Tragen brauchte. Ohne eine Bestrafung sollte er aber nicht davon kommen. Ich lächelte ihn herzallerliebst an. Er war erst überrascht, doch dann wechselte sein Gesichtsausdruck zu triumphierend. Ich schmollte meine Lippen, kam näher, er dachte wohl ich wolle ihn küssen-Träum weiter, junge!-und spuckte ihm ins Gesicht und rauschte davon. Mit einem dicken Grinsen auf dem Gesicht. Jetzt war meine Laune auf dem Höhepunkt.

"Oh, danke!" "Lecker Kaffee!" "Jamajamjam!", wurde ich von Carlos, Amelie und Caius begrüßt. "Du bringst uns Kaffee und wir haben uns die besten Clubs auf den Inseln herausgesucht. Ow, das wird so geil!", jubelte Amelie. Alle nickten fröhlich. Zusammen hatten wir uns auf die Stühle gesetzt. Dann übergab ich Caius Caleb und zusammen mit Amelie gingen wir zum Duty-Free-Shop. Wir verließen den Laden mit einer Bodylotion von Chanel und zwei Parfüms von Dior und Hugo Boss und Amelie mit einem schönen Portemonnaie und einem Parfüm von Gucci. Als wir zu den Jungs gingen, wurden wir schon zum Gate aufgerufen. Auf dem Weg dorthin meinte Carlos nur kopfschüttelnd: "Shoppen, shoppen. Daran denkt ihr Mädels nur." Dafür erntnete er eine Grimasse von Amie. Im Flugzeug angekommen, saß Amelie am Fenster, daneben ich mit Caius, Caleb und Carlos. Und dann ging es auch los. Ich verspürte beim Abheben der Maschine einen leichten Druck, doch in der Luft war dieser schon verflogen. (Haha,

Wortspiel) "Wie lange fliegen wir?", fragte ich Caleb. Doch der war eingeschlafen. "Carlos?" "Ja?" "Wie lange fliegen wir?" "Ähm.. 10 Stunden mit Zeitumschiebung." "Ok, danke!" Zufrieden lehnte ich mich zurück. Wir saßen ganz hinten und Caius war ganz ruhig am schlafen. Dann schlief ich auch ein. Um 3 Uhr morgens aufstehen ist nämlich kein Zuckerschlecken.

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