5. Kapitel

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Abrupt stand ich auf, fiel dann aber wieder hin, weil das Boot so schaukelte. Und ausgerechnet auf Carlos. "Oh, tut mir Leid...Ich..." "Kein Problem, Maddie.", meinte er und lächelte mich verschmilzt an. Wie süß das aussah! Diese süßen Grübchen standen dem Halbspanier ausgezeichnet! "Ähm, ok", stammelte ich und setzte mich zu Amelie. Da war doch am Horizont tatsächlich Land zu erkennen! Wir sind nicht verloren, Gott sei dank! Amelie war nun auch ruhiger. Unser Boot näherte sich der Insel. Caleb setzte einen Fuß ins Wasser. Den anderen auch. Das Wasser ging bis zu seinen Knien. Er schob unser Boot ans Ufer. Mit Caius im Arm sprang ich aus dem Boot. Vor mir erstreckte sich eine wunderschöne Sicht aus Palmen, weißem Sand und bunten Früchten. Wie aus einem perfekten Hollywoodfilm! Meine Mitreisenden bewunderten die Aussicht ebenfalls mit offenen Mündern. "Unglaublich!", staunte Amelie. Wir näherten uns den Palmen. Ich setzte Caius im Sand ab, der umher krabbelte. "Heilige Mutter Gottes!", brachte Caleb mit offenem Mund heraus. "Das ist unglaublich!" Ich nickte. Plötzlich lachte Amelie laut auf. Aus ihren Augen kamen Tränen und sie kugelte sich schon auf dem Boden. Verwirrt schauten Carlos, Caleb und ich sie an. "Was ist denn mit dir los, Schwesterherz?", fragte Carlos und schaute Amelie stirnrunzelnd an. "Ich..hahaha..ich", brachte Amelie nur lachend heraus. Ich schüttelte meinen Kopf und musste grinsen. Meine beste Freundin war schon ziemlich verrückt. In der 6. Klasse war sie meine beste Freundin geworden. Ich hatte sie immer schon unglaublich gefunden. Mit ihrem langen rotbraunem Haar, ihren grünen Augen und der Ausstrahlung einer griechischen Göttin hatte sie meine Aufmerksamkeit schon lange geweckt und als ich sie auch näher kennenlernte und dann sogar ihre beste Freundin wurde, machte mich immer auf's Neue glücklich. Hatte ich Probleme, hatte sie immer Zeit, brauchte ich meine Ruhe, hielt sie Abstand und stand mir ein Kleid nicht, war sie stets ehrlich. Ich war so stolz darauf, dass ich Amelie hatte. Sie war zu den wichtigsten Menschen meines Lebens geworden. Sie war etwas sehr besonderes. Aber kommen wir zurück zu der jetzigen Situation. Amelie war noch immer am lachen. "Warum lachst du, verdammt, och, Amelie?" Carlos schaute seine Halbschwester genervt an. Mit einem Mal hörte Amelie auf zu lachen. "Carlos, verstehst du denn nicht? Du, Madeleine, Caius, Caleb und ich, wir befinden uns auf einer Insel. Einer kleinen Insel im nirgendwo, viellich irgendeine Fiji-Insel, keine Ahnung, da gibt es doch Hunderte von ihnen, oder?..." "332.", warf Caleb ein. Ungläubig schauten wir ihn an. "Sag mal woher weißt du das? 332? Jetzt versteh' ich nichts mehr, so intelligent bist du doch gar nicht!" Verwirrt starrte ich Caleb an. Mein großer Bruder war nie wirklich intelligent gewesen, wie man bei diversen Compuer-Spielen cheatete, davon hatte er Ahnung, aber wie viele Inseln der Inselgruppe Fiji angehörten, das wunderte mich dann doch sehr. "Ich hatte ein Referat an der Schule über die Fiji-Inseln. Zusammen mit Rebecca Bachmann." Carlos lachte.. "Rebecca Bachmann, ist das nicht diese Punkerin? Haha, kein Wunder, Caleb! Hättest du ein Referat mit Bella oder Navalina vorbereiet, hättest du dich sicher nicht mehr an das Thema erinnert." Alle lachten. "Ach, Cho, du weißt ja, die Mädels fliegen auf mich. Die kommen nur so angekrochen, hehe. Mit meinem Aussehen", Caleb fuhr sich durch die Haare und biss sich auf die Lippe, "und Köpfchen kommen die Weiber nur so angekrochen!" Grinsend blickte er in die Runde. "Du Affe! Du bist viel zu oberflächlich! Und außerdem glaube ich, dass dein Köpfchen nicht hier", ich zeigte auf seinen Kopf, "sondern da ist!", stellte ich auf seinen Genitalbereich zeigend fest. Carlos schmiss sich auf den Sand. Seine Lache war noch lauter als die von Amelie. "Das war hart gegeben! 12 Punkte gehen an Madeleine Gremaldin!", lachte Carlos. Caleb schaute ihn finster an. Mein Klabauter Mann, wenn Blicke töten könnten!

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