Als ich ihn bemerkt hatte, hatte ich mich gar nicht gefragt, was er hier zu suchen hatte. Der Strand war ein gutes Stück entfernt. Auch hätte ich so eine Art der Konfrontation seitens Piets nie im Leben für möglich gehalten. Ich hatte ihn als ruhigen und etwas zurückgehaltenen Typen eingeschätzt. Da lag ich wohl voll daneben. Piet trug eine Shorts und musterte mich ganz ohne Scham.
Sein Blick blieb bei meinen Brüsten hängen. Die hatten es ihm wohl besonders angetan. Aber wer konnte es ihm schon übel nehmen. Männer und Brüste waren eh eine ganz eigene Angelegenheit. Für meine schlanke Figur waren sie auch recht groß. Ich hatte schon mit jungen Jahren eine große Oberweite gehabt. Hugo liebte sie auch. Möglich, dass ich mit 15 durch sie auch erst seine Aufmerksamkeit erlangte und als Frau und nicht als Mädchen wahrgenommen wurde.
Zugegebenermaßen hatte ich mich früher oft für sie geschämt. Ich spürte die unangenehmen Blicke der Männer. Ich hatte mich so unwohl gefühlt. Doch nach und nach verstand ich, dass man es Männern nie recht machen könnte. Manche Männer reduzieren einen einfach auf sein Geschlecht und da ist es auch sowas von schnuppe, wie gut oder schlecht man aussiehst. Und was für einen Charakter man eigentlich hat. Das interessierte die nämlich nicht. Aber diesen Männern sollte man dann einfach aus dem Weg gehen. Ändern könnte man sie nämlich nicht.
"Ich könnte dich stundenlang ansehen", murmelte er auf einmal.
"Nur ansehen?", ich hob eine Augenbraue und schaute ihn direkt an. Ein schelmisches Grinsen bildete sich auf seinem Gesicht.
"Ich glaube, ich habe dich heute schon genug belästigt", sagte er dann.
Ich schnappte auf. Ich hatte ihm so eine gute Vorlage gegeben und er ließ sie einfach fallen. Er wollte das Spiel also nicht alleine spielen. Dann müsste ich das Tor wohl ohne Vorlage schießen.
Durch mein gesteigertes Selbstbewusstsein hatten sich auch meine Verführungskünste ausgebaut.Nackt war ich schon, daher musste ich anderweitig verführen.
Ich erhob mich und setzte mich einfach auf Piets Schoß. Dieser schaute erst verwirrt, dann belustigt.
Ich fuhr mir mit der Hand durch meine Haare und grinste ihn frech an. Dann führte ich mein Gesicht zu seinem und knutschte ihn ab. Aber so richtig. Es machte richtig Spaß und auch Piet fuhr voll darauf ab. Meine Zunge kam auch aus ihrem Versteck und kundschaftete meinen Mund.Meine Hände schlängelte ich um Piets Hals.
Er streichelte zärtlich meinen Körper. Dann kam alles so, wie es kommen musste. Piet entledigte sich mit meiner Hilfe seiner Kleidung. Dann hielt er plötzlich inne.
Betroffen blickte er in den Himmel. "Nein, nein, nein", murmelte er und schlug seine Hände vors Gesicht. "Scheiße, echt."
Ich verstand nicht. Fragend blickte ich ihn an.
"Wir haben keine Verhütung."
Dann begann es zu rattern. Ich hätte fast mit Piet geschlafen und das ganz ohne an das Wichtigste gedacht zu haben.
"Ich hab kein Kondom. Hast du was? Pille? Eingepflanztes Irgendwas?"
Resignierend schüttelte ich den Kopf. "Die Pille habe ich nicht mehr, jedenfalls hier nicht. Und in mir drin auch nicht."Enttäuscht atmete ich aus. Mir wurde erst jetzt bewusst, mit welcher Töricht ich an die Sache rangegangen war.
Ich hatte bisher immer mit der Pille verhütet und auch da war ich mir auch sicher, dass keiner meiner Sexualpartner andere Krankheiten mit sich brachte.
So langsam verpuffte sich meine Lust und Vernunft machte sich breit. Ich war mehr als erleichtert, wie rational und gut sich Piet verhalten hatte. Jedenfalls bis zu diesem Zeitpunkt."Hey, weißt du was. Ist ja jetzt auch nicht so wichtig. Ich zieh einfach schnell raus, das passt dann. Und ich habe keine Krankheiten, das schwöre ich dir." Entgeistert schaute ich ihn an.
"Spinnst du? Du bist ja auch nicht derjenige, der schwanger werden kann?"
Er schien kurz nachzudenken, dann entgegnete Piet: "Wäre ja auch nicht schlimm. Vater wollte ich eh schon immer werden und besser du gehörst Jetzt schon mir, als Arek oder so 'nem Vollidioten."Wütend rappelte ich mich auf. "Was redest du da für einen Müll? Hast du dir mal selbst zugehört? Ich gehöre niemanden! Und schon gar nicht dir. Ihr seid doch alle matsche auf dieser Insel!" Ich schnaubte. Aber auch Piet schaute mich verwirrt an. Er verstand wohl nicht, was ich dagegen einzuwenden hatte, das Risiko einzugehen, schwanger zu werden.
Sex ist toll, aber für welchen Preis, ist die Frage.
Ich wollte einfach weg und zurück ins Camp. Ich stand auf und zog mein Kleid wieder an. Danach entfernte ich mich und ging den Weg zurück. Piet machte keinerlei Anstalten mir zu folgen. Anscheinend hatte der Penner nicht verstanden, wieso ich mich so aufgeregt hatte.
Nach einer gefühlten Ewigkeit kam ich endlich an. Glücklicherweise war ich nur am Strand entlang gelaufen, so dass der Weg zurück recht einfach war. Jedoch hatte ich wohl die vergangene Zeit beim Hinweg etwas unterschätzt.Angekommen betrat ich meine Hütte. Es war still und schon dunkel auf dem Camp. Anscheinend schliefen alle. Ich betrat das Zimmer und erblickte Arek schlafend im Bett. Eigentlich wollte ich mich nicht zu ihm legen. Aber die Müdigkeit überkam mich so plötzlich, dass mein Kopf die ganze Zeit Szenen abspielte, wie ich ins Bett fiel und einschlief. Doch ich drang noch mit mir selbst. Einerseits blockierte Arek nur eine Seite. Also müsste ich ihm auch nicht zu nahe kommen. Jedoch wäre die Situation mehr als komisch, wenn er vor mir aufstünde und mich neben ihm erblicken würde. Nicht, dass ich mich noch im Schlaf an ihn ankuschelte, das wäre echt sehr sehr unangenehm.
Eigentlich sprachen mehr Argumente dagegen, doch meine Müdigkeit blendete alles andere aus und siegte somit.Hätte ich von den Geschehnissen des nächsten Morgen gewusst, wäre ich sicher nicht so leichtsinnig in Areks Bett gestiegen. Aber im Nachhinein ist man ja immer schlauer.

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Gestrandet
RomanceDie 16-jährige Madeleine freut sich schon riesig auf den Urlaub am Meer. Strand, Sonne und endlich weg von Stress und Pflichten. Dass sie den Urlaub mit ihrer Freundin und ihrer und deren Familie verbringt, lässt den Urlaub umso interessanter werde...