Kapitel 8

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Alecias Grinsen wurde mit jedem Schritt den Lucas machte breiter. Als er vor ihrem Bett angelangt war, streckte sie ihre Hand nach ihm aus. Lucas atmete tief durch, dann legte auch er ein breites Grinsen auf. Er beugte sich zu ihr hinunter und nahm ihren unverkennlichen Duft wahr. Er glaubte, ein Funkeln in ihren verführerischen Augen, ausmachen zu können. Ruckartig krallte sich seine rechte Hand in ihren Oberarm, er musste all seine Konzentration aufbringen, damit das Monster in ihm nicht die Oberhand gewann. Alecia wirkte geschockt und als er dann mit seinem Mund ganz dicht neben ihren Ohr angelangt war, hauchte er ihr ein »Vergiss es« entgegen. Eine große Genugtuung macht sich in ihm breit, als sie versuchte sich loszureißen. Sie schaffte es nicht, wahrscheinlich lag es daran, dass sie einen schwachen Tag hatte. Er packte ihren anderen Arm. »Du sagst mir jetzt was du weißt!«

Alecia fing sich viel zu schnell wieder. »Es gefällt mir, wenn du so grob bist«, säuselte sie. Lucas wurde wütend. Sie brachte ihn zur Weißglut. Er spürte, wie er die Kontrolle verlor. Er wollte, dass ruhig war. Er wollte sie zum Schweigen bringen. Alecia sah ihm tief in die Augen, dann leckte sie sich verführerisch über die Lippen. Lucas führte einen inneren Kampf, dann ließ er von Alecia ab und stürmte aus dem Raum. Jede Sekunde, die er länger in ihrer Umgebung verbringen musste, verstärkte seine enorme Abneigung gegen die Vampirin. Es musste einen Grund geben, warum er Alecia am liebsten wehtun wollte, sobald sie den Mund aufmachte. Und er musste herausfinden, was sie ihm verschwieg.

* * *

Juliana war froh, dass Nicole Zeit für sie hatte. Sie musste einfach raus, den Kopf frei kriegen. Ihre erste Wahl wäre natürlich Jamie gewesen, doch der Privatdetektiv hatte viel zu tun und wollte obendrein noch aufklären, was es mit dem mysteriösen Angreifer auf sich hatte. Juliana verstand das natürlich, trotzdem vermisste sie ihn.

Sie versuchte Jamie für diesen Abend aus ihren Gedanken zu verdrängen. Ihre Freundin Nicole hatte vorgeschlagen, dass sie die neue Cocktailbar unter die Lupe nahmen und Juliana freute sich auf einen entspannten Abend.

Sie warf einen letzten Blick in den Spiegel und zähmte ein paar widerspenstige Haarsträhnen, dann machte sie sich auf den Weg zu Nicole.

Die neue Cocktailbar war gut besucht, was Juliana nicht wirklich verwunderte. Die Einrichtung war modern und lud zum Entspannen ein, die Preise der Cocktails waren erschwinglich und auch sonst herrschte eine angenehme Atmosphäre. Hier würden Nicole und sie sicherlich öfters vorbeischauen. Vielleicht würde sie auch Jamie überreden können, sie zu begleiten, auch wenn er eigentlich lieber in den eigenen vier Wänden blieb.

Nicole beschwerte sich mal wieder über ihren Freund Fred. Die beiden hatten eigentlich immer Streit, weil Fred viel zu eifersüchtig war. Wie sagte man so schön: Sie konnten nicht miteinander, aber auch nicht ohne einander. Nicole beteuerte zwar, dass sie diesmal nicht klein beigeben würde, doch Juliana wusste es besser.

»Und wie läuft es bei dir und deinem Jamie?«, wollte Nicole wissen. Juliana vermisste ihn schlagartig. »Richtig gut«, beteuerte sie dann und glaubte, Nicole hätte lieber etwas anderes gehört. Doch sie konnte nun mal nichts anderes sagen. Es lief wirklich gut zwischen ihnen. Es kam ihr vor als würden sie sich schon viel länger kennen und bis jetzt gab es keinerlei Streitigkeiten zwischen ihnen. Sie ergänzten sich perfekt, was manchmal - ganz selten - dazu fühlte, dass Juliana sich fragte, ob nicht alles etwas zu glatt bei ihnen lief.

Sie schlürfte bereits ihren dritten Mojito, als es plötzlich laut in der Bar wurde. Stimmen wurden hektisch, Stühle wurden verschoben und Blicke richteten sich nach draußen. Die großen Fenster machten es möglich, dass man einen guten Überblick über die nächtliche Fußgängerzone hatte. Erst jetzt konnte Juliana panische Schreie vernehmen. Sofort erinnerte sie sich an die Frau, die sie und Jamie nach ihren Kinobesuch, getroffen hatten. Sie stand auf und hastete, so wie viele andere, auf eines der Fenster zu. Sie erkannte eine Frau, die um ihr Leben rannte und in diesem Momente die Cocktailbar erreichte. Sie riss die Tür auf und stürmte völlig außer Atem ins Innere. »Hilfe...«, keuchte sie, »Hilfe. Ich wurde angegriffen.«

Juliana musste nicht weiter zuhören, um zu wissen, wer - oder besser gesagt was - die Frau angegriffen hatte. Die verstörten Augen sagten alles. Plötzlich war da dieses beklemmende Gefühle und Julianas Blick glitt nach draußen. Aus dem Augenwinkel erkannte sie, wie jemand blitzschnell davon rannte. Ihre Gedanken überschlugen sich. Nicole sagte irgendetwas, doch Juliana hörte nicht zu, dann hetzte sie aus der Bar heraus, in die Richtung in die der oder die Unbekannte verschwunden war.

* * *

Jamie war mehr als verwirrt. Nicht genug, dass ihn diese merkwürdigen Fälle total durcheinander brachten, jetzt trug auch noch das Verhalten von Marie, der Frau die sich nach dem Kinobesuch hilfesuchend an ihn gewandt hatte, zu seiner Verwirrung bei. Er hatte sie aufgesucht, um noch ein paar Details über den Angriff zu erfahren. Zu seinem Entsetzen erinnerte sie sich aber weder an ihn, noch an irgendeinen Angreifer. Er wusste nicht, was er davon halten sollte, doch er machte seinen Job schon lange genug, um zu wissen, dass es einen Zusammenhang zwischen dem Angreifer und ihren Erinnerungslücken geben musste. Jamie durchblätterte abermals seine Notizen zu den Fällen, doch er konnte sich konzentrieren. Die Frau erinnerte sich also nicht mehr. Manchmal hatte auch er das Gefühl, dass ein Schleier über einen Teil seiner Erinnerungen lag. Er hatte es bisher immer abgetan und als Nebenwirkung seiner vielen Arbeit betrachtet, doch nun war er sich nicht mehr so sicher.

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Ich hoffe die Story gefällt euch bis jetzt. Ich würde mich natürlich sehr darüber freuen, wenn ihr mir eure Meinung zur Story, in einem Kommentar, schreibt. Wie gefällt euch übrigens die Länge der Kapitel? Hättet ihr lieber etwas längere Kapitel?

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