Kapitel 13

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Lucis Grinsen verschwand einfach nicht von ihrem Gesicht. Sie wusste scheinbar genau, dass sie einen wunden Punkt bei Lucas getroffen hatte. Lucas war kurz davor auszurasten, doch Esko kam ihm zuvor.

»Was weißt du über die Angriffe?«, fragte er an Luci gewandt und schien die Situation mit Lucas erst einmal hinten anzustellen.

»Gar nichts«, gab sie grinsend zu. Esko ging auf sie zu und blieb dicht vor ihr stehen. Sein Blick machte klar, dass sie ihm ausgeliefert war, dennoch vermied er es, sie zu attackieren.

»Das ist deine letzte Chance uns zu sagen, was du weißt. Wenn du deine jetzige Situation ...« er deutete auf den Raum, »... verbessern möchtest, dann solltest du kooperieren.«

Lucas erkannte einen Funken Hoffnung in ihr aufblitzen und für einen winzigen Augenblick tat sie ihm leid.

»Ich kann euch aber nicht weiter helfen. Ich bin hier seit einer Ewigkeit eingesperrt. Ich habe nicht den Hauch einer Ahnung was außerhalb dieser Mauern abgeht«, gab sie wütend zu.

»Wir wissen, dass dein damaliger Lover etwas mit den Angriffen zu tun hat«, erklärte Esko und Lucis Augen weiteten sich. »Es reicht, wenn du uns sagst, wo er sich versteckt halten könnte«, fügte er dann hinzu.

Lucis Lippen öffneten sich einen Spalt, doch dann schloss sie ihren Mund wieder und schüttelte heftig mit dem Kopf, »Ich kann euch nicht weiterhelfen.«

Esko schnaubte verächtlich, »Du meinst, du willst uns nicht weiterhelfen.«

Die Genugtuung in Lucis Gesicht sprach Bände, dennoch war Lucas mehr als verwundert. So viel Loyalität hatte er seiner Schwester nicht zu getraut.

»Dann gibt es für dich keine Hilfe mehr«, sagte Esko abschließend, bevor er sich wieder Lucas zu wandte.

Die Chance zu fliehen hatte er damit wohl verpasst.

»Wirst du mich an Alecia verraten?«, fragte er. Esko sah ihn lange an, dann machte er einen Schritt auf ihn zu.

»Ich habe dich hier unten nicht gesehen«, sagte er und deutete an, dass Lucas schleunigst verschwinden sollte.

Lucas dankte ihm mit einem Nicken, dann warf er einen letzten Blick auf seine Schwester, bevor er sich hastig davon machte.

Was auch immer Esko dazu bewogen hatte, ihn nicht zu verraten, es half ihm nicht weiter, wenn Alecia ihn hier entdecken würde. Erst als er die Kellerräume weit hinter sich gelassen hatte, atmete er erleichtert auf. Hoffentlich freute er sich nicht zu früh.

***

Die Cocktailbar war gut besucht und ihre Pina Colada wirklich lecker. Juliana sah ihre beste Freundin Nicole an, die enthusiastisch über ihren Kurzurlaub berichtete. Doch nichts von all dem interessierte Juliana wirklich. Sie war nicht wegen den guten Cocktails hier und noch weniger, um sich die Details von Nicoles Urlaub anzuhören. Sie war hier, weil sie gefunden werden wollte. Natürlich war es ein kläglicher Versuch und selbstverständlich über die Maßen unfair gegenüber Jamie. Doch sie musste diesen Lucas einfach wieder sehen. Etwas in ihr ließ ihr einfach keine Ruhe, es schrie nach einer Antwort auf so viele ungestellte Fragen und sie war sich sicher, dass der attraktive Lucas ihr einige Antworten geben konnte.

»Juliana?«, Nicole sah sie rätselnd an und Juliana wurde bewusst, dass sie scheinbar etwas gefragt hatte.

»Ähm ...«, stammelte sie und glücklicherweise verhinderte Nicole, dass sie weitersprechen musste.

»Hörst du mir überhaupt zu«, fragte sie wütend und Julianas entschuldigender Blick musste genügt haben, denn sie drehte genervt den Kopf zur Seite und stellte all ihre Schilderungen bezüglich ihres Urlaubs ein.

Mondlicht ErinnerungWo Geschichten leben. Entdecke jetzt