Woche 4, Tag 1 - Strafarbeiten

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Dracos pov.:

Am nächsten Tag, es war ein Montag, fiel Harry und mir siedend heiß ein, dass wir für McGonagall noch einen Aufsatz schreiben mussten. Anstatt zu frühstücken schnappten wir uns also Federn, Tinte und Papier, und klatschen irgendeinen Blödsinn aufs Blatt. Hauptsache wir hatten was abzugeben.

Hermine sah uns zwar nicht sehr vertrauensvoll an, sagte aber nichts.

Nachdem wir fertig waren, lieferten wir Hermine schnell im Raum der Wünsche ab, liefen zu McGonagalls Büro, gaben die Arbeiten ab, und hasteten zum Unterricht.

Der Tag zog sich wie Kaugummi dahin. Erst hatten wir eine Doppelstunde Zaubertränke zusammen, dann aber musste ich in Kräuterkunde, und Harry ging in Astronomie.

Als wir dann eine Freistunde hatten, da Professor Sprout immer noch krank war, passte McGonagall uns am Gang ab. Wir hörten sofort auf zu lachen, als wir die strenge Miene der Professorin sahen.

„Mister Malfoy, Mister Potter", begrüßte sie uns kühl, „wenn sie es nicht schaffen ihre Aufsätze rechtzeitig fertigzustellen, würde ich es mehr beglückwünschen, dass sie mich davon unterrichten, anstatt irgendwelchen Blödsinn zusammenzudichten. Sie werden die Texte noch einmal schreiben."

Harrys Schultern sackten ab, und mein Herz rutschte mir in die Hose. War das so offensichtlich gewesen?

McGonagall wandte sich schon ab, drehte sich dann aber erneut zu uns um, und bedachte mich mit einem ungläubig-mitleidigem Blick. „»Der gefährliche Wald ist wegen verrückten Zentauren sehr gefährlich«. Also wirklich, Mister Malfoy."

Dann verschwand sie endgültig, und Harry lag, sich den Arsch ablachend, am Boden. Ich schmollte bloß. Sollte mir einer sagen, das wäre gelogen!

Den Rest des Unterrichts überlebten wir auch irgendwie ... Mehr oder weniger, dieser Hagrid regte mich immer noch auf.

Als wir dann Hermine abholen wollten, erwartete Rosmerta uns schon, sich ein Lachen verkneifend. „McGonagall war hier", kicherte sie bloß, und ich hatte schon eine böse Vorahnung.

Diese Vorahnung bewahrheitete sich. Hermines Begrüßung waren zwei in die Hüften gestemmte Fäuste, und ein böser, belehrender Blick. Obwohl er dem von McGonni in nichts nachstand, fand ich Hermines doch einfach nur süß.

„Was habt ihr wieder angestellt?", hielt sie uns eine Predigt, „der armen McGonnagal einfach so blöde Texte abzugeben! Sie hat besseres zu tun, als sich das durchzulesen. Ich hab mich schon gewundert warum ihr so schnell damit fertig wart ..."

Und so ging das die ganze Zeit weiter. Als wir aus dem Raum der Wünsche verschwanden, warf ich Rosmerta noch einen, nach Hilfe schreienden, Blick zu, doch sie zuckte bloß mit den Schultern, und kicherte.

„... Und deshalb werde ich euch jetzt beim schreiben beaufsichtigen!", endete ihr Vortrag, und damit waren wir zu Hause angekommen. Mir fielen gleich die Ohren ab, und Harry schien es ähnlich zu gegen.

Zähneknirschend setzten wir uns also, und Hermine kletterte auf den Tisch, dann holten wir unsere Schulsachen hervor, und begannen zu schreiben.

Nach Zehn Minuten hatten wir immer noch nicht mehr als unsere Namen und den Titel geschrieben, und Hermine schüttelte tadelnd den Kopf.

„Wie wärs, wenn ihr mal damit anfängt zu schreiben dass es eine dumme Idee war in den verbotenen Wald zu gehen, und dann könnt ihr zum weil kommen. Einerseits ist McGonagall dann zufrieden und sicher, dass ihr das nicht mehr macht, und andererseits habt ihr schon einen Teil von dem Text verschrieben."

Harry und ich schrieben uns die Hände ab - aber nur, weil Hermine uns den Text beinahe diktierte. In dieser Hinsicht hatte sie sich wirklich zu null Prozent geändert. Sie ist immer noch, und war schon immer ein wandelndes Lexikon.

Mit der Zeit wurden wir endlich fertig. Ich sah auf die Uhr, und erschrak. Aber nicht, weil ich so lange gebarucht hatte, sondern weil wir für zwei Pergamentblätter voll Informationen bloß eine halbe Stunde gebraucht hatten. Hermine war ein Engel.

Erschöpft, und die Hände schmerzend hingen wir in unseren Stühlen. Ich legte meinen Kopf am Tisch ab, und Harry versank immer weiter im Sessel. Hermine lächelte. „Jetzt müsst ihr nur niemals nie wieder etwas anstellen, dann müsst ihr auch niemals nie wieder so viel schreiben!"

Harry und ich seufzten synchron. „Sei dir mal nicht so sicher", seufzte ich. Hermine zuckte bloß mit den Schultern. „Ist ja egal, jetzt können wir wieder was lustiges machen!"

Ich musste automatisch lächeln. Das war eine tolle Idee. „Und was?", stellte Harry die entscheidende Frage.

Hermines Augen leuchteten vorfreudig. „UNOOO!"

Und so verbrachte ich den restlichen Tag damit, von Hermine in einem Kartenspiel besiegt zu werden. Ich bekam mindestens sieben Mal eine +4 von Hermine oder Harry, und einmal, als ich das erste Mal dachte ich könnte gewinnen, verschworen sich die beiden zusammen, und leiteten +2 an mich weiter.

Alles in allem war es sehr witzig.

Spät am Abend war es schon, als Hermine dabei war, das achte Mal gegen uns zu gewinnen. Ich war ohnehin vorhin schon rausgeflogen.

„Ich darf nochmal! Da, da hast du seine gelbe drei!" „Gelb? Danke'mine, ich hab hier eine hübsche, Sonnenblumenfarbene +2 für dich!" „Neiiin! Okay, eins ... Zwei ... HA!"

Und damit legte Hermine erst einen gelben, und dann einen blauen Richtungswechsler auf den Stapel, ehe sie mit triumphierendem Blick eine blaue vier als Abschluss des letzten Spiels auf den Tisch warf.

Glücklich sprang sie von der Bank, und warf sich in meine Arme. „Ich hab schon wieder gewonnen, und ihr habt verloren!"

Ich machte ein gespielt trauriges Gesicht, und tat, als wäre ich ganz furchtbar enttäuscht von mir selbst. Sofort sah Hermine mich besorgt an. „Das nächste Mal gewinnst du, ganz sicher!", machte sie mir Hoffnungen, und umklammerte meinen Oberkörper mit ihren kleinen Armen.

Harry sah mich schelmisch grinsend an, während ich bloß entzückt auf Hermines Wuschelkopf blickte, weil sie ihr Gesicht an meiner Brust verbarg.

Dann gähnte sie plötzlich, und lockerte den Klammergriff. „So müde?", hauchte ich ihr sanft ins Ohr, und sie nickte langsam.

Harry lief mir hinterher, als ich sie in ihr Zimmer trug, und sie in ihr Kinderbett legte. Wir gingen daraufhin auch bald ins Bett, und träumten von gefährlichen magischen Kreaturen aus dem verbotenen Wald, die mit McGonagall UNO spielten.

Dumbledores grandiose IdeeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt