Draco hatte unglaublich schlecht geschlafen, und trotzdem musste er am nächsten Tag in den Unterricht.
Er war immer wieder in der Nacht aufgewacht und hatte dann für ein paar Minuten Hermines Rücken angestarrt, bevor er wieder eingeschlafen war. Und doch bemühte er sich, glücklich zu wirken und zu sein, vor allem vor Harry. Hier ging es immerhin um ihn, und es waren drei Tage vergangen, ohne einen besonderen Ausflug.
Deshalb nahm er seinen Mut zusammen und sprach Hermine am Weg nach Hogwarts darauf an. „Hey", flüsterte er, und sie sah verwundert von ihrem Buch auf. Ihre Augen glänzten als sie ihn ansah, und Draco bemerkte, dass sie ein wenig verwirrt wirkte. Sie war wohl vollkommen gefesselt gewesen von der Geschichte, die sie las, und er bereute es schon sie gestört zu haben.
Sie jedoch lächelte, legte einen Finger zwischen die Seiten und schloss das Buch. „Was gibts?"
„Meinst du nicht, wir sollten heute etwas mit Harry unternehmen?", schlug er flüsternd vor. Der kleine schwarzhaarige lief glücklich vor ihnen und schien mit allem zufrieden zu sein, trotzdem wollte Draco ihm eine Freude machen.
Hermine nickte lebhaft. „Gute Idee! An was dachtest du?" Und wieder sah sie ihm mit ihren leuchtenden Augen direkt ins Gesicht. Ihr Lächeln bescherte ihm eine Gänsehaut.
„Nur an ein Eis ... Wir könnten nach Hogsmeade gehen." Er leckte sich nervös über die Lippen, bemühte sich aber, ihrem Blick stand zu halten.
Hermine nickte, sichtlich erfreut, und strich sich eine widerspenstige Haarsträhne aus dem Gesicht hinters Ohr. Draco beobachtete diese kleine, gewöhnliche Regung genau und immer noch wollte sein Herz sich nicht beruhigen - wie immer, wenn er in Hermines Nähe war.
Dann riss sie ihre Augen auf. „Das ist eine tolle Idee, aber ich hab noch eine! Was hältst du von Zelten im Park?"
Draco starrte sie verwundert an. „Zelten? Wie - wie kommst du denn darauf?"
Hermine musste lachen. „Ich habe keine Ahnung. Also?"Er musste automatisch auch schmunzeln, da sie lächelte. Und da sie so begeistert von der Idee war, wollte er ihr das auf keinen Fall ausschlagen.
Also stimmte er zu und Hermine schien so vorfreudig, dass sie ihre Arme in die Luft streckte - wobei das Buch zuklappte und auf den Boden fiel.„Nein!", stöhnte sie und ließ ihre Arme wieder hängen, „Jetzt darf ich die Seite wo ich war wieder suchen."
Draco grinste aufgrund ihrer Reaktion. Er kannte es zu gut, dass ihm unabsichtlich ein Buch zu fiel und er stundenlang wieder nach der Stelle suchen musste, an der er zuletzt gelesen hatte.Er ging in die Knie um ihr das Buch aufzuheben, doch Hermine hatte das selbe vor. Keiner der Beiden konnte mehr schnell genug diese Bewegung unterbrechen, sodass ihre Hände sich über dem Buch trafen. Hermine sah hoch und blickte direkt in Dracos Augen, dessen Finger langsam zu kribbeln begannen. Fast hätte er sich dazu hinreißen lassen, ihre Hand richtig in seine zu nehmen, doch sie zuckte weg, nahm sich ihr Buch und stand mit gröteten Wangen wieder auf - jedoch ohne den Blickkontakt zu unterbrechen.
Plötzlich begann irgendwo ein Kind zu schluchzen und Hermine erschrak. Sie rannte in die Richtung und entdeckte Harry, der weinend am Boden saß und womöglich dachte, sie hätten ihn alleine gelassen. Hermine hob ihn auf ihre Arme und beruhigte ihn langsam, indem sie ihm versicherte, dass sie nur kurz stehengeblieben waren und Harry nicht vergessen hatten. „Du bist einfach so schnell vor gerannt, du Flitzer", lächelte sie, und das war es im Endeffekt, was Harry wieder glücklich machte.
Draco beobachtete das ganze schmunzelnd. ‚Erst schubst du uns aufeinander zu, und dann unterbrichst du diesen Moment. Entscheid dich, Kumpel.', dachte er, musste aber trotzdem lachen.
Draco beschloss, wirklich zu versuchen, natürlich zu wirken. Natürlich im Sinne von Freundschaft - er wollte ihr seine Gefühle nicht aufzwingen, wenn sie ihn nicht liebte, liebte sie ihn nicht.
*
Dieser Schultag verlief reibungslos: Sie kamen nicht zu spät; Harry lief sofort in eine Spieleecke wo schon andere Kinder saßen; Hermine und Draco arbeiteten genügend mit und lieferten ihre Hausübungen ab; sie machten immer wieder Scherze miteinander und beleidigten sich sogar zum Spaß; dann holten sie Harry von der Kindergruppe ab und machten sich auf den Weg zurück in ihre Hütte.
Der Tag war äußerst angenehm gewesen bisher - Eigentlich hätten sie ahnen müssen, dass es noch mindestens einen kleinen negativen Vorfall geben würden müsste. Hätten sie es geahnt, wäre vielleicht nie das passiert, das ihr Leben verändern würde - aber wir werden es nie erfahren.
Sie machten sich also abends mit ihren Sachen auf den Weg in den Park und schlugen ein Zelt auf, das Hermine und Draco hergehext hatten. Harry war so begeistert davon, dass er glücklich herumrannte und wild mit den Armen fuchtelte - seine Energie hielt jedoch nicht mehr lange an, sodass er unter einem Baum einschlief.
Hermine trug ihn ins Zelt und sah dann zu Draco, als sie wieder hinaus kletterte. Der hatte sich auf eine Bank in der Nähe ihres Schlafplatzes gesetzt und starrte hinauf in den dunklen Himmel, auf dem schon vereinzelt Sterne zu sehen waren.
Hermine strich sich ihre Haare hinters Ohr und ging auf ihn zu. Sie ließ sich neben ihm nieder und sah auch hoch. Eine Weile war es still. Sie betrachteten ohne ein Wort zu sagen die immer mehr werdenden Sterne und spürten ihre klopfenden Herzen.
Nach ein paar Minuten durchbrach Draco die Stille. „Wunderschön.", hauchte er und Hermine drehte ihre Gesicht zu ihm.
Anscheinend blickte Draco sie schon länger an, was ihr Herz nur noch wilder klopfen ließ. ‚Was hat er jetzt gemeint? Die Sterne, oder ...' schoss es ihr durch den Kopf und sie errötete.
Dracos Mundwinkel hüpften höher. Dann drehte er seinen Kopf wieder zum Himmel und er seufzte leise. Hermine holte tief Luft, rückte näher an ihn heran und löste ihren Blick. Wieder betrachtete sie den Sternenhimmel und plötzlich spürte sie, dass Draco einen Arm um sie legte und nah an sich zog.
Ich schäme mich so sehr, dass ich so lange gebraucht habe, und dann auch noch mit so einem Cut komme ... Aber diesmal müsst ihr nicht lange auf ein neues Kapitel warten, versprochen!
DU LIEST GERADE
Dumbledores grandiose Idee
Fiksi Penggemar[a b g e s c h l o s s e n] Dumbledore hat eine grandiose Idee. Sie basiert darauf den Schülern eine schönere Kindheit zu verschaffen. Und dafür werden nach dem Krieg alle Siebtklässler (unter ihnen auch Harry, Hermine und Ron, die das siebte Schulj...