Woche 5, Tag 2 - Geständnis

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Hermine erwachte diesmal früher als Draco und gähnte zufrieden. Dabei streckte sie sich und schlug Draco ins Gesicht.

Er blinzelte und setzte sich auf, das Gesicht verzogen. Hermine starrte ihn zuerst mit großen Augen an und hielt dann eine Hand vor ihren Mund um ihr Kichern zu unterdrücken.

„Jaja, dir auch einen schönen Morgen. Womit hab ich das verdient?", jammerte er und sah sie gespielt gequält an.

„Mit nichts, entschuldige bitte.", kicherte sie immer noch und Draco knurrte bedrohlich. „Ach ja? Madame finden das auch noch witzig? Ich bring dich schon noch zum Lachen."

Damit ließ er seine Hände auf sie niedersausen und begann sie in der Seite und am Hals zu kitzeln. Hermine kicherte davon nur noch mehr und versuchte zu fliehen, doch Draco packte sie wie ein Kätzchen am Pyjama, als sie aus dem Bett klettern wollte. „Gnade!", keuchte sie und musste sofort wieder lachen, „Ich tu alles! Gnade!"

Draco ließ zufrieden grinsend von ihr ab und kniete sich neben sie. „Ich nehm dich beim Wort, Granger.", raunte er gespielt bedrohlich und Hermine schmollte jetzt schon.

Dann standen sie aus dem Bett auf und - plötzlich stand Harry im Türrahmen und sah mit großen Augen zu ihnen hinauf.

„Oh, Harry!", Peinlich berührt sah Hermine zu ihm, „Entschuldige, haben wir dich geweckt?"

Harry starrte sie immer noch an und überging ihre Frage einfach, indem er mit seiner hellen, kindlichen Stimme fragte: „Seid ihr verliebt?"

Draco und Hermine liefen gleichzeitig rot an, wenn auch aus verschiedenen Gründen. Hermine besonders, weil sie Panik schob. Was sollte sie jetzt sagen?!

„Also -", sie warf einen kurzen Seitenblick auf Draco, sah aber sofort wieder weg, weil dieser sie anstarrte, „Naja, wir mögen uns sehr, weißt du?"

Harry nickte und lächelte zufrieden, bevor er in die Küche watschelte und Hermine ging ihm sofort nach. Zurück blieb ein niedergeschlagener Draco, der auf einmal ahnte, dass Hermine irgendetwas wusste.

Er seufzte leise und setzte sich wieder aufs Bett. Und so, wie sie reagiert hatte, wollte sie ihn zwar nicht verletzen aber ihm etwas falsches vorspielen ebenfalls nicht.

„Was für ein rücksichtsvolles Mädchen", hauchte er und vergrub sein Gesicht in seinen Händen.

*

„Du, weißt du was mit Draco los ist? Habt ihr gestritten, oder warum ist er so kalt?", fragte Ron Hermine neugierig und spähte wieder zu Draco hinüber, der ungewöhnlicherweise abseits von ihnen saß und trübsinnig vor sich hin starrte.

Er persönlich hatte Schmerzen. Keinerlei physische so wie Harry, der fröhlich aus dem Haus gehüpft war und sie die kleinen Zehen am Türrahmen angestoßen hatte - Er hatte geheult und Tränen vergossen wie ein Wasserfall, und das würde Draco jetzt auch gerne tun. Er schluckte die Tränen hinunter und befahl sich selbst, nicht an Hermine zu denken. McGonagall merkte von dem Gequatsche ausnahmsweise nichts und fuhr mit dem Unterricht fort.

,,Keine Ahnung, Ronald", flüsterte Hermine, obwohl sie genau wusste, warum ihr früherer Erzfeind so traurig aussah. Außerdem erkannte sie, dass seine Augen glitzerten und fühlte sich sofort noch schlechter. Wieder forschte sie in ihren Gefühlen nach, ob nicht vielleicht doch eine kleine Sprosse der Liebe in ihr zu finden war , die noch wachsen und gedeien könnte. Doch war sie sich sicher, wenn sie zu viel über Draco nachdenken würde, würde sie sich bloß einbilden, in ihn verliebt zu sein, und ihn dann verletzen. Es war ein Teufelskreis, aber was sollte sie denn tun? Er hatte sich in die falsche verliebt, denn Gefühle ließen sich nicht erzwingen. 

Dumbledores grandiose IdeeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt