Draco war wohl todmüde, denn er verschlief beinahe den gesamten restlichen Tag, und hätte bestimmt auch den ganzen Tag geschlafen - wäre Hermine nicht gewesen.
Sie verbrauchte fast zehn Minuten mit dem Versuch, ihn aufzuwecken. Sie fand nämlich, dass er dringend etwas zu essen brauchte und weiterlernen sollte - auch, wenn er schon viel besser war - wenn es nach Hermine ging, konnte man gar nicht genug lernen. Außerdem wollte sie bestätigt wissen, was Harry gesagt hatte.
Als Draco dann endlich wach war und sich verschlafen aufsetzte, stellte Hermine ein Tablett mit gestohlenen Dingen aus der großen Halle auf seinen Nachttisch ab. ,,Hm?", murmelter er verwirrt und starrte das Fleisch an, das auf einem Teller lag und für ihn förmlich danach schrie, gegessen zu werden.
Also tat er dem Fleisch den Gefallen und aß drauf los. Hermine musste lachen, als sie das sah, und scherzte: ,,Dich kann man ja wunderbar vergiften. Du frisst ja alles gleich auf!"
Dracos Augen wurden groß, und Hermine beruhigte ihn schnell wieder, als er aussah, als würde er den Bissen wieder ausspucken wollen. ,,Nein, nein! Iss weiter, keine Sorge, ich hab dich nicht vergiftet!", sagte sie schnell und schmunzelte.
Draco schluckte hinunter. ,,Mach nie wieder solche Witze, wenn ich gerade mal fünf Sekunden wach bin, Prinzessin."
Stille.
Draco lief rot an. ,,Oh Merlin - i-ich - Da-das war mein Spitzname, als du - aber du erinnerst d-dich sicher - Macht der Gewohnheit - oh Merlin, bitte vergiss das wieder."
Hermine kicherte und wurde ebenfalls etwas rot. ,,Schon gut. Ja, ich erinnere mich. War eh süß."
Draco sagte nichts mehr, seine Röte im Gesicht nahm jedoch nicht ab. Er aß schnell weiter, um nichts erwidern zu müssen.
Hermine biss sich leicht lächelnd auf die Lippe. Dracos Reaktion war sogar sehr süß gewesen. Plötzlich fiel ihr ihr zweiter Grund ein, wegen dem sie in den Krankenflügel gekommen war, und sie kramte Dracos Schulsachen au ihrem Rucksack.
Draco stöhnte daraufhin genervt auf und sank tiefer in seine Kissen. ,,Wrum schn wieda lernnn?", nuschelte er mit Steak im Mund, und Hermine sah ihn vorwürfig an. ,,Mit vollem Mund spricht man nicht. Außerdem kannst du das Gelernte jetzt wahrscheinlich kaum mehr abrufen! Wir müssen das verfestigen."
Draco setzte sich wieder auf und schluckte hinunter. Er schalt sich selber, lieber froh über jede Sekunde mit Hermine sein zu sollen. ,,Na gut", murmelte er trotzdem um den Schein zu bewahren.
Also lernten sie weiter, bis Draco aufgegessen hatte und schon wieder kurz davor war einzuschlafen. Madame Pomfrey hatte ihm erzählt, dass die Medizin, die sie ihm gegeben hatte, sehr an seiner Energie neigte und er viel schlafen musste. Also ließ Hermine Gnade walten und packte das Schulzeug wieder weg.
Als er ins Land der Träume angedriftet war, saß sie trotzdem noch bei ihm am Bettrand.
Sie war sich nicht sicher, ob das stimmte, was Harry vor ihrem Besuch bei Draco gesagt hatte. Anzeichen dafür hatte sie heute keine gefunden, außer seinem herumgestottere vorhin. Aber das musste ja nichts bedeuten.
Warum also hatte Harry ihr erzählt, Draco wäre Hals über Kopf in sie verliebt?
In diesem Moment hörte sie das Flattern von Flügeln vor dem Fenster und ihr Blick löste sich von seinem Gesicht und wanderte hinauf zum Verursacher des Geräuschs.
Eine Eule flatterte davor auf und ab und kam nicht ins Zimmer. Hermine kletterte auf das Nachtkästchen um das Fenster zu öffnen, kam aber nicht ganz zum Griff.
Dann stieg sie fluchend wieder hinab und holte ihren Zauberstab aus der Tasche. Wozu hatte sie ihre magischen Kräfte nochmal genau?
„Alohomora!" Das Fenster sprang noch auf, bevor sie fertig gesprochen hatte und die Eule segelte erleichtert ins Zimmer.
„Nanu, was tust du denn jetzt hier?", schmunzelte Hermine und entdeckte einen Brief an dem Bein der Eule - die ihr irgendwie bekannt vorkam. Dann erinnerte sie sich. Das war Dracos Eule, was auch erklären würde, warum das Tierchen extra hierher geflogen war.
Wer Draco wohl geschrieben hatte ... Es ging sie sicher nichts an, und es gehörte sich nicht, fremde Briefe zu lesen, aber Draco war gerade nicht ansprechbar, deshalb spielte Hermine jetzt einfach Sekretärin.
Also las sie:
Mein Lieber Draco,
Diese Handschrift kam ihr bekannt vor. Und wer sprach Draco bitte mit 'Mein Lieber' an? Hermine lachte kurz. Ihre Mutter würde das wahrscheinlich tun. Ihre Mutter war so eine Person.
das freut mich sehr. Und danke für deine rasante Antwort auf unseren Brief! Schön, dass Hermine sich so gefreut hat.
Wie bitte? Sie hatte sich gefreut? Da ging Hermine ein Licht auf. Der Brief war wohl tatsächlich von ihrer Mutter! Also hatte Draco hinter Hermines Rücken noch mit ihr geschrieben! Dieser Frechdachs, ihr nichts davon zu erzählen!
Jedoch sind durch deinen Brief noch mehr Fragen aufgekommen, die möglicherweise etwas privat sind, aber ich bin Hermines Mutter, deshalb geht das auch mich etwas an.
Also. Matt und ich haben ein wenig gesprochen, und sind auf den Schluss gekommen - bitte verzeih mir die nächsten Worte, ich bin din sehr direkter Mensch - dass du beinahe verliebt klingst. Wenn du nichts dazu sagen möchtest ist es auch in Ordnung, jedenfalls wüssten wir gerne Bescheid.
Mach dich besser auf noch weitere Fragen gefasst,
Jean & MattHermine blickte erschlagen das Pergament an. Erst Harry, dann auch noch ihre Eltern. Sie blickte vorsichtig zu Draco, und fragte sich, ob es stimmte was alle sagten. War er tatsächlich verliebt? In sie?
Falls das wirklich stimmen sollte, war ihre nächste Frage: Würde er es ihr gestehen?
Und die letzte, falls auch das vorige zutreffen würde, wie sollte sie darauf antworten, ohne ihn zu verletzen?
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Dumbledores grandiose Idee
Fanfiction[a b g e s c h l o s s e n] Dumbledore hat eine grandiose Idee. Sie basiert darauf den Schülern eine schönere Kindheit zu verschaffen. Und dafür werden nach dem Krieg alle Siebtklässler (unter ihnen auch Harry, Hermine und Ron, die das siebte Schulj...