Kapitel 2 - Mitbewohner

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Die Woche ging schneller rum als erwartet. Eine Frau namens Shizune brachte mir eine Tasche, in welcher Kleidung wie Pullis und Hosen waren, außerdem war noch ein bisschen Geld in der Tasche. Daneben lag ein Zettel, auf welchem stand:

Eine kleine Starthilfe.

Das kam zweifellos von Tsunade. Sie war ab und zu mal hier und sah nach mir.
Yamato war fast jeden Tag hier gewesen und manchmal redeten wir auch echt lange. Die meiste Zeit aber schwiegen wir uns nur an.

Es war relativ früh am Morgen als Yamato durch die Tür kam, um mich abzuholen. Er blieb im Rahmen stehen und fragte mich lächelnd:,,Bist du fertig?" Ich nickte, stand vom Bett auf, schnappte mir die Tasche und ging auf ihn zu. Er nahm mir die Tasche ab und wir gingen zum Ausgang des Krankenhauses. Ich unterschrieb schnell die Entlassungspapiere und ging dann neben Yamato nach draußen. Wir liefen schweigend durch die Straßen. Irgendwann blieb Yamato vor einem Haus stehen und schloss auf. Laut den Briefkästen gab es hier zwei Wohnungen. Yamatos Wohnung war die obere. Er sagte:,,Wenn du willst zeige ich dir erstmal die gesamte Wohnung." ,,Klar gerne", war das einzige, was mir einfiel. Er lief vor und ging nach links. ,,Also hier ist die Küche mit Esszimmer.", erklärte er. Dann liefen wir wieder in den Flur und diesmal in die entgegengesetzte Richtung der Küche. Auf dem Weg zum anderen Ende des Ganges kamen wir am Wohnzimmer und zwei weiteren Räumen vorbei. An der ersten Tür, welche nach dem Wohnzimmer kam machte er kurz halt und erklärte, dass dies sein Schlafzimmer sei. Das Zimmer, welches sich hinter der zweiten Tür verbarg, wurde mein Zimmer. ,,Und das ist das Badezimmer.", beendete er die Führung durch seine Wohnung.

(oben seht ihr den Grundriss, den ich mir vorgestellt hatte)

,,Ich lass dich dann erstmal alleine. Wenn du mich brauchst, ich bin im Wohnzimmer.", sagte er bevor er den Flur entlang ging. Ich räumte erstmal die Sachen aus der Tasche in den Schrank, welcher sich in meinem Zimmer befand. Danach blickte ich mich noch ein wenig um und entdeckte in einem kleinen Regal ein paar Bücher. Auf dem Schreibtisch lagen nur ein paar Stifte und ein fast leerer Block. Ich legte mich aufs Bett und starrte die Decke an. Ich würde jetzt erstmal für einige Zeit in der Wohnung eines fast fremden Mannes Leben. Gedankenversunken merkte ich nicht, wie ich einschlief.

Eine Berührung an meiner Schulter reichte aus, dass ich meine Augen aufschlug. Ich blickte in das Gesicht von Yamato. Er lächelte mich sanft an. ,,Wie spät ist es?", fragte ich ihn. ,,Es ist um 8", erwiederte er. ,,Echt, erst 8 Uhr morgens?", fragte ich verwundert. Er schüttelte lachend den Kopf:,,Nein. Es ist 8 Uhr abends." ,,Ich hab den ganzen Tag verschlafen?!", geschockt sah ich ihn an. ,,Ich wollte dich zum Mittagessen wecken, aber dann hab ich gesehen, dass du geschlafen hast. Also hab ich dich erstmal schlafen lassen. Aber dann wurdest du nicht von selbst wach, deswegen entschied ich mich dich zu wecken.", erklärte er mir. ,,Der Tisch ist übrigens schon gedeckt.", ergänzte er noch schnell. Ich nickte nur und sagte:,,Komme gleich." Er lächelte mich nochmal an, ehe er das Zimmer verließ. Ich stand nach ein paar Minuten vom Bett auf und ging ins Bad. Nachdem ich mich kurz frischgemacht hatte, ging ich in die Küche. Yamato saß schon am gedeckten Tisch und sah mich geduldig an. Ich setzte mich ihm gegenüber und staunte nicht schlecht als ich sah, was alles auf dem Tisch stand. Es war echt viel und mir schoss schnell in den Kopf, dass er so viel niemals für sich allein brauchte. Er musste also an mich gedacht haben. Er schien meinen Blick zu bemerken, denn er lächelte verlegen und sagte:,,Ich wusste nicht, was du gerne isst, deswegen habe ich einfach ein paar Sachen mitgenommen, die gut aussahen." Er kratzte sich am Hinterkopf und ich musste schmunzeln. Ich bedankte mich bei ihm und nahm mir eine Scheibe Brot.

Während dem Abendessen sprachen wir nicht viel. Er beobachtete mich die meiste Zeit nur stumm, während ich kaum vom Teller aufblickte. Nachdem wir beide fertig waren, räumte er ab. Ich beschloss, ihm zu helfen, wenn ich ja schließlich schon bei ihm wohne, kann ich ihm auch helfen. Ich schnappte mir also zwei der Dinge vom Tisch und räumte sie in den Kühlschrank. Das wiederholte ich ein weiteres Mal. Yamato lächelte mir über seine Schulter zu und machte den Abwasch. Doch auf einmal durchzuckte mich etwas. Ich ließ die Butter und den Brotkorb fallen. Schwer atmend stützte ich mich am Tisch ab, doch das Stehen wurde meinem Körper zu anstrengend und ich setzte mich langsam auf den Boden. Weiße Punkte tanzten vor meinen Augen. Yamato kam sofort zu mir, kniete sich vor mich und fragte:,,Was ist los?" Ich deutete auf meinen Rücken. Er half mir hoch und brachte mich ins Badezimmer. Dort suchte er in einem Schrank und kam dann mit einem kleinen Koffer zu mir. Ich saß auf einem Hocker vor ihm. Er fragte:,,Darf ich?" Ich verstand sofort und nickte. Er trat hinter mich und schob vorsichtig den Pullover hoch. Ich erschreckte mich kurz, da seine Hände recht kalt waren. ,,Hmm, die eine Wunde ist wieder aufgegangen. Scheint leicht entzündet zu sein.", sagte er mir. Ehe ich ihn fragen konnte, was er nun tun will, kramte er schon im Koffer rum. ,,Das könnte jetzt ein bisschen brennen.", warnte er mich vor und im nächsten Moment sprühte er auch schon ein Spray auf die Wunde. Ich sog die Luft scharf ein und ballte meine Hände zu Fäusten. ,,Entschuldige.", sagte er sanft. ,,Nicht schlimm.", erwiderte ich. Er reinigte die Wunde noch mit Wasser und dann schmierte er mir noch eine Salbe drauf. Ganz am Ende klebte er noch ein großes Pflaster drauf. ,,So, das wär's erstmal.", sagte er und räumte das Medizinköfferchen weg. ,,Danke", sagte ich lächelnd. ,,Das ist nicht der Rede wert.", sagte er ebenfalls lächelnd.

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Herz der Natur [Yamato x OC]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt