Kapitel 17 - Gefühle

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,,Tut mir leid, aber ich konnte nicht anders. Ich verstehe es, wenn du den Kuss nicht so toll fandest. Ich weiß auch nicht..."

,,Der Kuss war wunderschön!", fiel ich ihm ins Wort.

,,Er hat dir gefallen?", hakte Yamato verwundert nach.

,,Ja, so sehr, dass ich gar nicht reagieren konnte."

Ich schaute erneut weg. Er legte seine Hand an mein Kinn und drückte dieses sanft nach oben, sodass ich direkt in sein Gesicht sah und er umgekehrt auch in meins.

,,Dann bist du mir sicher nicht böse, wenn ich es nochmal tue.", wisperte er leise und beugte sich langsam vor.

Im nächsten Moment lagen seine Lippen erneut auf meinen und die Schmetterlinge in meinem Bauch spielten wieder verrückt. Ich erwiderte den Kuss und legte meine Hände in seinen Nacken. Seine fuhren zu meiner Hüfte und zogen mich näher zu ihm. Ich spürte, wie der Kuss immer leidenschaftlicher wurde und aus Angst, die Kontrolle über die Situation zu verlieren schubste ich ihn leicht von mir weg. Geschockt sah ich ihn an.

,,Tut mir leid.", murmelte Yamato, ,,Ich hab dich einfach so überrumpelt."

,,Ja, das hast du.", war das Einzige, dass ich sagen konnte.

Er schaute beschämt zu Boden.

Ich legte ihm eine Hand auf die Schulter. ,,Hey, ich bin dir deswegen nicht böse. Ich bin nur noch nicht so weit."

Er schaute mich an und lächelte. ,,Das ist nicht schlimm. Ich kann warten.", versicherte er mir.

Ich küsste ihn auf die Wange und lächelte. Er lächelte ebenfalls, legte einen Arm um mich und legte seinen Kopf auf meinem ab. So saßen wir eine ganze Weile da.

,,Was sind wir nun eigentlich?", fragte ich und schaute hoch zu ihm.

Er lachte leise.

,,Nein, ich meine das ernst." Ich boxte ihm leicht gegen die Schulter. ,,Sind wir immernoch Freunde? Verliebte? Oder vielleicht sogar ein Paar?"

Er sah mich an und lächelte sanft. ,,Nun, ich denke, dass wir uns einig wegen unserer Gefühle füreinander sind. Deswegen glaube ich, dass wir uns schon als Paar bezeichnen könnten. Natürlich nur wenn du willst.", sagte er in sehr diplomatischem Tonfall, ohne den Blick von mir abzuwenden.

,,Wir verhalten uns aber weiterhin wie immer, oder? Ich will nicht, dass sich irgendwas zwischen uns gravierend ändert."

Er nickte. Ich lächelte.

Plötzlich kniete er sich vor mich und fragte:,,Hoshi Nakamura, willst du meine feste Freundin sein?"

Ich lachte laut los, nickte aber. ,,Natürlich!"

Er lachte auch.

Ich stürzte mich auf ihn und umarmte ihn. Yamato war ziemlich überrumpelt und fiel um. Ich lag nun auf ihm drauf und wir lachten beide.

Nachdem wir uns beruhigt hatten, legte er vorsichtig seine Arme um mich und ich legte meinen Kopf auf seine Brust. Sein Herz schlug kräftig und gleichmäßig. Der Rhythmus beruhigte mich und meine Augenlider wurden immer schwerer. Schließlich schlief ich auf Yamato ein.

Ich wurde wach, als Yamato, auf dem ich noch immer lag, sich bewegte.

,,Hey, Hoshi! Du kannst doch jetzt nicht auf mir schlafen!", beschwerte er sich leise.

Ich klammerte mich an ihn und schloss meine Augen.

,,Hey, nicht wieder einschlafen!"

,,Du bist aber so schön gemütlich.", murmelte ich und musste schmunzeln.

Er seufzte. ,,Würdest du bitte von mir runtergehen? Du liegst genau auf meiner vollen Blase.", meinte er.

Ich lachte, ging aber von ihm runter, sodass er aufstehen konnte.
Er verließ das Zimmer und ich legte mich zurück auf den Boden.

Gerade als ich wieder am Einschlafen war, hörte ich einen Seufzer.

,,Schlaf doch nicht auf dem Boden. Geh lieber ins Bett.", murmelte Yamato seufzend.

,,Ich lieg aber gerade so schön."

Erneut seufzte er, ehe er auf mich zukam. Er legte sich aber nicht zu mir, wie ich vermutet hatte, nein, er hob mich hoch und warf mich über seine Schulter.

,,Hey, was soll das?!", protestierte ich nun lautstark.

Er lachte nur als Antwort und lief mit mir über seiner Schulter in sein Zimmer, wo er mich auf seinem Bett ablegte.

Dann verließ er das Zimmer, nur um mit meinem Kissen und meiner Decke zurückzukommen. Die beiden Dinge legte er auf das Bett und dann legte auch er sich auf das Bett. Obwohl ich nun ein eigenes Kissen und eine eigene Decke hier im Bett hatte, kuschelte ich mich an Yamato und legte ich meinen Kopf auf seiner Brust ab.
Er lächelte und nahm vorsichtig ein Buch vom Nachttisch.

,,Liest du eigentlich nur Bücher über Architektur?", fragte ich ihn.

,,Nicht nur, aber tatsächlich sind es meine liebsten Bücher und die Bücher, die am meisten in meinen Regalen vorhanden sind.", bekam ich seine Antwort.

Ich schmunzelte. ,,Du magst also Gebäude.", lachte ich leise.

,,Ja, lach nur. Aber ich finde es faszinierend, zu sehen, warum die Gebäude so sind, wie sie sind und wie sie entstanden sind. Manchmal mache ich selber auch Entwürfe.", sagte er und begann, zu lesen.

,,Darf ich die Entwürfe irgendwann mal sehen?", fragte ich und schaute zu ihm.

Er lächelte. ,,Sehr gerne." Obwohl es mitten im Sommer war, war es heute doch sehr frisch, weswegen ich mich noch enger an Yamato kuschelte.
Er legte seinen Arm um mich und las weiter. Ich lauschte seiner Atmung und dem Umblättern der Seiten. Seine Nähe fühlte sich einfach richtig an und ich war froh, dass er ähnlich wie ich fühlte.
Ich war schon fast eingeschlafen, da merkte ich, wie Yamato das Licht ausschaltete und das Buch weglegte. Er küsste mich auf die Stirn und schlief ein.

Herz der Natur [Yamato x OC]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt