Kapitel 6 - Eine neue Arbeit

703 31 7
                                    

Am nächsten Morgen wurde ich von der Sonne und dem Zwitschern der Vögel geweckt. Ich streckte mich und machte mich dann auf den Weg ins Bad. Etwas munterer ging ich in die Küche. Yamato saß nicht wie gestern schon hier, vermutlich schlief er noch. Also kochte ich etwas Wasser, suchte mir einen Tee aus seinem Vorrat raus und goss schließlich das heiße Wasser auf. Ich setzte mich an den Tisch und las ein bisschen in der Zeitung. Gute 10 Minuten später, hörte ich, wie die Küchentür geöffnet wurde. Yamato, welcher in voller Ninjamontur war, trat herein. ,,Oh, Guten Mogen.", sagte er und ich antwortete mit:,,Morgen." Auch er goss sich einen Tee auf. Er setzte sich mir gegenüber hin und schaute aus dem Küchenfenster. Anscheinend dachte er über viele Dinge nach, denn er reagierte nicht auf meine Frage:,,Ähm Yamato?" Keine Reaktion. ,,Yamato?" Wieder keine Reaktion. Erst als ich mit meinen Händen vor seinem Gesicht rumfuchtelte, schaute er mich fragend an. ,,Was ist los?", fragte er mich. ,,Ich wollte wissen, was du vorhast? Schließlich bist du hier schon in voller Montur und hast auch anscheinend keinen Hunger", sagte ich. ,,Oh, achso. Ich trainiere heute mit meinem Team. Vermutlich wird das etwas länger dauern. Und mach dir keine Sorgen, ich hab vorhin schon etwas gegessen.", sagte er und lächelte verlegen. Vorhin? Seit wann ist er denn bitte wach?, dachte ich. Wir tranken beide stumm unseren Tee und sobald seine Tasse leer war, stand er auf. ,,Wie gesagt, ich muss los. Wir sehen uns später.", verabschiedete er sich, bevor er aus der Küche verschwand. Ich hörte noch, wie sich die Wohnungstür öffnete und wieder schloss.
Ich war nun völlig allein in seiner Wohnung und hatte keine Ahnung, was ich machen sollte. Arbeit, schoss es mir durch den Kopf. Ich brauche eine Arbeit!
Nachdem ich zwei Scheiben Toast gegessen hatte, putzte ich mir die Zähne und zog mich um. Ich schnappte mir eins der Bücher, welche ich gestern gekauft habe und fing an zu lesen. Wie bei jeden Buch, musste ich mich erst einmal in die Geschichte einfinden, aber nach den ersten 100 Seiten konnte ich es nicht mehr aus der Hand legen. Nur mein Magen konnte mich aus dem Lesefluss reißen. Es war schon fast 14 Uhr. Also kochte ich Nudeln und machte mir dazu noch Rührei. Ich hatte mich wieder auf die Couch verpflanzt, als mir eine Idee kam. Schnell legte ich das Buch beiseite und zog mir meine Jacke und meine Schuhe an.

Ich lief durch die belebten Straßen Konohas. Nachdem ich endlich auf did Straße gelangt war, die zu meinem Ziel führte entspannte ich mich. Ich betrat den Buchladen und grüßte die Verkäuferin. Es war dieselbe Frau, wie vom Vortag. Ihr Schmunzeln verriet mir, dass auch sie mich wiedererkannte. ,,Ist Ihnen der Lesestoff schon ausgegangen?", fragte sie lachend. Auch ich musste lachen und antwortete:,,Nein, nein. Ich bin wegen was anderem hier." sagte ich. ,,Wenn es nicht um Bücher geht, womit kann ich Ihnen dann helfen?", fragte sie nun neugierig. ,,Nun ja, also ich wollte Sie fragen, ob Sie zufälligerweise noch eine Aushilfe suchen.", sagte ich und schaute sie verlegen an. Sie überlegte kurz und ich konnte ihren Gesichtsausdruck erst nicht deuten, aber dann lächelte sie und sagte:,,In der Tat wäre eine weitere helfende Hand gut. Momentan arbeitet hier noch ein junger Mann. Ich muss Sie aber noch fragen, wieso Sie ausgerechnet hier arbeiten wollen?" Ich überlegte kurz und sagte dann mit sicherer Stimme:,,Ich würde gerne hier in dieser Buchhandlung arbeiten, da ich mich schon immer sehr für Bücher interessiert habe. Wie Sie womöglich gestern mitbekommen haben, haben Bücher einen ganz besonderen Platz i  meinem Herzen. Außerdem empfinde ich die Atmosphäre hier in Ihrem Laden als sehr angenehm." ,,Gut, dann sehen wir uns morgen früh um 9 Uhr hier im Laden. Bitte seien Sie pünktlich.", sagte sie und ich war fassungslos. ,,Heißt das ich hab den Job?", fragte ich zur Sicherheit. Sie nickte. Womöglich strahlte ich wie ein Honigkuchenpferd, als ich den Laden verließ. Glücklich schlenderte ich durch die Straßen Konohas.

Wieder in Yamatos Wohnung angekommen, stellte ich fest, dass er noch nicht zurück war. Die Sonne schon ging langsam unter. Ich schnappte mir wieder mein Buch und las weiter. Tatsächlich schaffte ich es, das Buch zu beenden. Draußen war es schon dunkel geworden und von Yamato war noch immer keine Spur. Hunger hatte ich keinen, allerdings merkte ich, wie ich langsam müde wurde. Ich holte mir also meine Schlafklamotten und ging ins Badezimmer. Ich machte im Wohnzimmer und im Badezimmer das Licht aus und ging dann ins Bett. Ich hatte mir vorhin auf dem Weg zurück zu Yamatos Wohnung noch einen Wecker besorgt. Diesen stellte ich und packte ich auf den kleinen Nachttisch. Schlafen konnte ich noch nicht wirklich, aber ein neues Buch anfangen wollte ich ebenfalls nicht und ich wusste nicht, was ich sonst machen sollte. Also lag ich einfach da und dachte über alles Mögliche nach.

Ich war noch immer wach, als ich Geräusche im Flur hörte. Zuerst spannte ich mich an, doch im nächsten Moment entspannte ich mich wieder, da ich einen leisen Seufzer hörte. Sofort wusste ich, dass es Yamato war. Ich hörte, wie er ins Badezimmer ging und kurze Zeit später öffnete er vorsichtig meine Zimmertür. Schnell schloss ich meine Augen und versuchte ruhig zu atmen. Er betrat das Zimmer. ,,Hoshi?", durchbrach er leise die Stille. Ich reagierte nicht. ,,Bist du wach?", fragte er erneut. Wieder reagierte ich nicht. Ich wusste nicht, ob er merkte, dass ich nicht schlief, jedoch verließ er den Raum. Nachdem er die Tür geschlossen hatte, entfernten sich seine Schritte. Erleichtert atmete ich aus. Ich war momentan einfach nicht in der Stimmung zum Reden. Ich schloss meine Augen und versuchte diesmal wirklich einzuschlafen. Es gelang mir tatsächlich.

{960 Wörter}

Herz der Natur [Yamato x OC]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt