Als ich am Morgen aufwachte, bemerkte ich, dass das Buch auf dem Nachttisch lag und ich zugedeckt worden war. Ich ging zur Tasche und suchte mir frische Klamotten raus. Danach machte ich mich auf den Weg ins Badezimmer. In der Wohnung war alles ruhig. Ich versuchte mir meine verarztete Wunde am Rücken anzusehen und nach einigen Verrenkungen konnte ich einen Teil sehen. Das Pflaster klebte erstaunlicherweise sehr gut und die Salbe half auch, denn es schmerzte nicht mehr. Nachdem ich mich frisch machte und die neuen Sachen anzog, verließ ich das Bad, warf meine Sachen vom Tag zuvor auf mein Bett und ging in die Küche. Dort wollte ich Frühstück machen, doch meine Pläne änderten sich, als ich sah, dass Yamato schon mit einer Tasse Kaffee am Tisch saß und in einer Zeitung laß. Er trug weder Gesichtsschutz noch seine grüne Weste. Er bemerkte mich, schaute auf und lächelte freundlich. Ich lächelte ihn ebenfalls an. ,,Möchtest du etwas trinken?", fragte er. ,,Einen Tee bitte.", sagte ich. Er stand auf und ging zu einem seiner Küchenschränke. Als er ihn öffnete, staunte ich nicht schlecht. Das war ja quasi ein Tee-Paradies. Er schien meinen Blick zu bemerken, denn Yamato kratzte sich verlegen am Hinterkopf. ,,Ich kann manchmal einfach nicht wiederstehen.", rechtfertigte er sich und lief dabei rot an. Ich grinste nun ganz breit. Nachdem er mir einen Teebeutel rausgesucht hatte, fragte er, ob ich mit einem Früchtetee zufrieden sei. Ich nickte und er goss heißes Wasser in die Tasse mit dem Teebeutel. Danach deckten wir gemeinsam den Tisch, wobei Yamato mich erst skeptisch musterte. Wahrscheinlich wegen gestern Abend, dachte ich. Allerdings ließ er mich dann doch mithelfen.
Nach dem Essen ging er ins Badezimmer und ich setzte mich mit meiner halbvollen Tasse Tee ins Wohnzimmer. Ich blieb aber nicht lange sitzen, als ich etwas sah, was ich gestern noch nicht mitbekam.
Der Balkon war nicht besonders groß. Ein paar kleine Pflanzen verschönerten ihn. Die Aussicht, die er einem aber bot, war unglaublich. Von hier aus konnte man in die weitläufigen Straßen von Konoha blicken und die Felsgesichter der Hokage waren auch gut zu sehen. Ich war so überwältigt, dass ich nicht mitbekam, wie Yamato hinter mir auftauchte. ,,Oh, verdammt. Ich hatte gestern total vergessen, dir den Balkon zu zeigen.", er schlug sich leicht gegen den Kopf. Nun trug er wieder seine Ninjaausrüstung. ,,Bist du so weit?", fragte er mich. Ich sagte:,,Klaro!" und wir beide mussten schmunzeln. ,,Dann lass uns mal losgehen!"
Wir liefen einige Zeit durch das Dorf und die Straßen füllten sich immer mehr mit Menschen. Er beschloss, mir erst einmal das Dorf zu zeigen. Also liefen wir die Straßen entlang. Die 'Führung' endete außerhalb des Dorfes. Wir standen auf einer großen Lichtung, welche von einem Wald umgeben war. ,,Das hier ist der letzte Trainingsplatz", sagte er. Wir hatten vorher schon ein paar besucht, aber das war mit Abstand der größte. Ich genoss den frischen Wind, der durch die Blätter streifte. Yamato schien zu bemerken, wie toll ich es hier fand, denn er führte mich einen kleinen Hügel hinauf und dort setzten wir uns unter einen Baum. ,,Es ist wunderschön.", drückte ich mein Staunen aus. Er lächelte nur und beobachtete mich stumm. ,,Hast du vor in Konoha zu bleiben?", fragte er nach einiger Zeit. ,,Ich...Ich weiß nicht.", antwortete ich leise. ,,Wir würden sicherlich eine Wohnung für dich finden und auch eine Arbeit.", sagte er. Ich schaute nur auf die Wiese, bemerkte aber, wie er mich anschaute. Allerdings entgegnete ich nichts, stattdessen übernahm mein Magen das Reden. Das Grummeln brachte uns beide zum Lachen und Yamato beschloss mich zum Essen einzuladen. Als ich ihn fragte, wo wir hingehen würden, sagte er nur, das sei eine Überraschung.
"ICHIRAKUS" stand groß an dem Essensstand. Wir betraten das kleine Lokal und setzten uns an einen freien Tisch. Die Auswahl war riesig, dennoch fand ich recht schnell etwas zu Essen. Die Nudelsuppen, die qir uns bestellten waren recht schnell fertig und verdammt lecker. ,,Nun, wir haben den ganzen Vormittag das Dorf ein bisschen erkundet. Wie wäre es, wenn wir dir jetzt vielleicht noch ein paar Klamotten holen würden? Tsunade hat dir ja schließlich nicht so viel mitgegeben.", schlug Yamato vor, nachdem er fertig mit essen war. Ich nickte und aß noch meine Suppe zu Ende. Er bezahlte und wir liefen wieder einmal durch die Straßen Konohas. In einer Straße waren einige Geschäfte, in welchen wir nach Kleidung für mich suchten. Ich fand drei Hosen, ein paar T-Shirts und noch vier Sweatshirts. Wir liefen weiterhin durch die Straße und ein weiteres Geschäft erregte meine Aufmerksamkeit. Allerdings war es kein Kleidungsgeschäft, sondern eine Buchhandlung. ,,Wollen wir reingehen?", fragte mich Yamato, der meinen Seitenblick gemerkt hatte und ich bejahte.
Bücher waren meine große Leidenschaft, schon immer. Wir grüßten die Verkäuferin. Ich lief durch die Regalreihen und sah mir die Buchrücken an. Es fühlte sich wie damals zu Hause an. Ich zog ein Buch aus dem Regal. Auf dem Cover sah man eine kleine Familie, welche ziemlich glücklich aussah. Traurig schweiften meine Gedanken zu meiner Familie und zu jener Nacht. Seufzend packte ich das Buch zurück und lief weiter durch das Geschäft. Yamato hatte ich am Eingang aus den Augen verloren. Der wird schon noch da sein, dachte ich. Nach einer Weile tauchte er tatsächlich neben mir auf. Ich konnte mich nicht zwischen zwei Büchern entscheiden, weshalb ich ihn um Rat fragte. Er runzelte die Stirn und nahm mir erst das eine Buch ab, las den Klappentext und dann wiederholte er dies mit dem anderen Buch. ,,Naja, also vom Inhalt, denke ich, könnte das hier spannender sein." Er deutete auf Buch Nummer 2 ,,Aber das andere klingt auch nicht schlecht.", meinte er schließlich noch. ,,Na toll! Das hat mich jetzt wirklich weitergebracht!", sagte ich lachend. Wir standen noch einige Zeit da und suchten Argumente für und gegen die einzelnen Bücher. Das Ende vom Lied war, dass ich beide Bücher über die Ladentheke schob, beide bezahlte und auch beide einpackte. Die Verkäuferin, eine Frau um die 40 Jahre, musste genauso schmunzeln wie Yamato und ich. Wir verabschiedeten uns und verließen das Geschäft. Draußen angekommen, bemerkten wir, dass die Sonne schon unterging. Also machten wir uns auf den Weg zu Yamatos Wohnung.{1036 Wörter}
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Herz der Natur [Yamato x OC]
LosoweEine junge Frau wird bewusstlos im Wald gefunden. Ihre zwei Retter bringen sie nach Konoha. Doch sie scheint etwas zu verbergen und ihre Vergangenheit holt sie langsam ein... ⚠️WARNUNG⚠️: Dieses Buch enthält Spoiler zu Naruto und Naruto Shippuden...