nmrlng
Bella
Ich schmiege mich an Rons Schulterblatt.
Plötzlich zieht eine dicke Wolke auf und ich spüre die leichten Wassertropfen auf meinem Gesicht. Ich löse meinen Griff um seinen Oberkörper, was mich sofort in Schwindel wegen meiner Höhenangst versetzt und setze ihm die Kaputze seiner Strickjacke auf. Er nickt. Ich deute das als ein 'Danke' und presse mein Gesicht auf seinen Nacken. Meine Haare sind mir in diesem Moment mehr als egal. Wichtig ist nur noch, dass wir nicht erfrieren hier oben. Ich bin schon oft erfroren in mir drin. Hatte schon oft Gewitterwolken in meinem Kopf, die nicht mehr zu verschwinden schienen. Sie sind wieder da, doch ich spüre, dass dieses Mal etwas anders ist. Sie fühlen sich intensiver an denn je. Ich strenge mich an. Suche nach einer sinnvollen Erklärung. doch es gibt keine. Wahrscheinlich bahnt sich etwas an. Etwas Finsteres. Auf einem Mal bekomme ich Angst. Ich klammere mich mit dem einen Arm an Ron und mit der anderen halte ich mir den Mund zu, um nicht los zu kotzen. Die Muggel würden sich wundern, wenn ihnen plötzlich Galle auf den Kopf flog. Diese Eigenschaft hasste ich auch an mir. Eine der Vielen, pfh. Bei jeder Art von Aufregung wird mir schlecht und ich verliere komplett den Boden unter den Füßen. Wie ironisch, da ich gerade fliege.Ich habe Angst vorm Fallen. Angst zu erfrieren. Angst um Hermine. Ich fange an zu weinen. Nicht zu weinen, sondern zu heulen. Ich schluchze in Rons Pullover.
Der Wind peitscht mir um die Ohren und ich höre kaum noch ein Wort, dass Ron mir zu brüllt. Ich lege beide arme wieder um ihn und stelle mir vor, es wäre Sommer, ich wäre acht, wir wären in einem Garten und Draco säße vor mir. Wir fliegen durch die Luft in den blauen Himmel. Plötzlich scheint sich auch hier in meinen guten Erinnerungen alles zu drehen. Der Himmel zieht sich zu. Meine Eltern sind nicht mehr zu sehen. Sie sind wie vom Erdboden verschluckt. Dracos Eltern stehen vor dem kleinen Häuschen und schreien sich an. Draco fliegt höher und immer höher dem Sturm entgegen.
"Vertrau mir!", hallt es immer wieder in meinem Kopf wider. "Vertrau mir!" Immer und immer wieder. Draco's Stimme wird bedrohlicher. "VERTRAU MIR DOCH JETZT!" Ich will nicht mehr. Will runter von dem Besen, doch er lässt mich nicht."Lass mich", murmle ich.
"VERTRAU MIR, ISABELLA."
"Nein. Lass mich!" Meine Stimme wird verschluckt von dem lauten Dröhnen des Windes.
"Weißt du nicht mehr, was du mir damals versprochen hast?", schreit plötzlich die Stimme von dem älteren Draco, heute.
"Nein, will ich auch nicht. Lass mich runter!" Er lacht verächtlich."DU HAST MIR VERSPROCHEN, NIEMALS-"
"LASS MICH RUNTER", brülle ich und falle hart auf den Hintern. Ich fange wieder an zu heulen. Alles ist schwarz und dreht sich. Ich greife nach dem nächstbesten Gegenstand und entleere meinen Magen.Als sich die schwarzen fetten Punkte vor meinem Sichtfeld verziehen, erkenne ich Ron und Harry, wie sie vor mir hocken und mich mit besorgten Blicken mustern. Ich knie vor ihnen im vom Regen aufgeweichten Schlamm und neben mir liegt mein Erbrochenes.
"Ganz schön dreckig hier", murmle ich. Harry steht auf und stößt einen erleichterten Laut aus. Ron zieht mich einfach in seine Arme und hält mich. Ganz fest, als würde er mich beschützen wollen. Ich mag das, also mache ich keine Anstalten aufstehen zu wollen.
"Was ist passiert?", frage ich nach einigen Augenblicken und löse mich aus seinem Griff.
"Du hast plötzlich angefangen zu schreien und weinen", erklärt Ron. Die sorge steht ihm ins Gesicht geschrieben.
"Habe ich etwas Verständliches gesagt?"
"Nein."
'Gut', denke ich.
"Können wir weiter?" Die beiden schnauben.
"Was? Du bist gerade noch aus deinem Traumland aufgewacht und willst jetzt schon wieder fliegen?" Ich funkle Harry böse an.
"Ja, will ich. ICH will Hermine jedenfalls noch rechtzeitig retten."
Nach einer ungefähr fünfminütigen Diskussion fliegen wir weiter.
Nach einer gefühlten Ewigkeit und ständigen Streitereien, ob wir pause machen sollten oder nicht, kommen wir endlich im Wald vor dem Anwesen der Malfoys an. sofort schießen mir Millionen von Erinnerungen in den Kopf. Es wirkt, als würde meine gesamte Kindheit an mir vorbei fliegen. Meine Augen füllen sich mit Tränen. Ich schniefe und atme dann tief ein und aus. Ron nimmt meine Hand und zieht mich an sich. Ich klammere mich an ihn. Am liebsten will ich einfach hier stehenbleiben, doch diese Option steht überhaupt nicht zur Debatte. Ich muss dort rein. Egal, welche Risiken hierbei entstehen. Hermine ist mir im Moment viel wichtiger als alles andere.
"Okay, Bella", haucht Ron, als wir uns voneinander lösen und reibt sich die Stirn. "Du weißt, wie du rein kommst?"
Ich nicke.
"Gut."
"Also, wenn wir drin sind, dann rennt ihr So schnell es geht die rechte Treppe rauf. Dann den Gang entlang bis zum Ende. Dort ist ein Zimmer, welches nie benutzt wird. Geht dort rein und.. passt auf euch auf", erkläre ich. Die Jungen nicken zwar, doch ich kann die Angst in ihren Gesichtern lesen.
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Ein Jahr voller Gefühle
FanfictionDiese Geschichte entsteht in Zusammenarbeit mit nmrlng. Schaut also auch unbedingt mal bei ihr vorbei. Für Hermine, Ron und Harry beginnt das 4. Schuljahr in Hogwarts. Neue Abenteuer wie das Trimagische Tunier warten auf die drei und dann ist da auc...