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Bella
Ich stopfe noch ein frisches Shirt in meinen Rucksack und binde mir die Haare dann zu einem straffen Zopf. Meine Hände zittern und ich befürchte, dass das bis wir wieder alle hier sind nicht aufhören wird. Unser Plan ist riskant, vielleicht zu riskant. Werden wir durchschaut?
Es gibt zu viele Risiken. Alles mögliche kann passieren und wir werden auffliegen und wahrscheinlich alle sterben. Ein kleiner Fehler und es ist vorbei. Ich lasse mich auf mein Bett plumpsen und atme tief durch, um mich zu beruhigen.
Ja, es kann viel schief gehen, aber wenn wir es nicht versuchen, werden wir Hermine vielleicht nie wiedersehen. Wieder bin ich an dem Punkt angelangt, an dem mich diese verdammten “Vielleicht-Theorien” steuern. Mein ganzes Leben lang habe ich auf jedes Risiko verzichtet, weil ja vielleicht etwas schief gehen könnte. Doch ich will das nicht mehr. Ich presse die Lider auf einander und versuche alle Gedanken zu verdrängen. Doch dieses Mal werde ich nicht wegrennen. Ich werde Hermine nicht fallen lassen.Als es fast Essenszeit ist, die Zeit, in der wir gehen werden, mache ich mich auf den Weg zum Gemeinschaftsraum der Ravenclaws. Mein Körper schüttelt sich jede Minuten wegen Kälte und Aufregung. Ich stehe vor dem Porträt. Ich weiß das Passwort nicht, also warte ich bis jemand vorbei kommt.
nach zwei Minuten kommt zufällig Padma Patil den Gang entlang. Ich weiß, dass sie in Ravenclaw ist, da ich sie schon oft gesehen habe, wie sie in der Großen Halle bei ihren Mitschülern gegessen hatte. Ihre Schwester ist, soweit ich weiß, in Gryffindor. Ich springe von der kalten Stufe auf und gehe auf sie zu. Sie lächelt mich an.
“Hey, Padma. Ich weiß nicht, ob du mich kennst-”
“Oh und ob ich dich kenne. Du bist doch jetzt das neue Mitglied des ‘Goldenen Trios’, richtig?” War ich das? Oder war ich nur mit ihnen befreundet? Die drei hatten viel mehr miteinander erlebt und ich mische mich einfach ein. Plötzlich fühlt sich alles falsch an. Ich überspiele meine Gedanken mit einem Lächeln, so wie oft schon.
“Ich bin Bella”, sage ich trocken. “Könntest du bitte nach sehen, ob Maxim dort drin ist?”
“Klar”, antwortet sie mit einem Schulterzucken und verschwindet hinter dem Porträt.
Wenige Augenblicke später kommt Maxim heraus gestolpert. Ich lache. Er muss sich also auch erst daran gewöhnen.
“Lach nisch! Was gibt's?” Er stellt sich mit den Händen in den Hosentaschen vor mich. Mein lachen verschwindet sofort.
“Maxim, ich muss mit dir reden. Jetzt!”
“Geht das auch nach dem Essen? Isch bin gerade in einer witzigen Runde Schach.” Ich kann es nicht fassen, dass er das gesagt hat. Warr er nicht sonst immer gleich da? Immer?!
“Nein, bitte jetzt.” Er erkennt den Ernst in meinem Blick und hört schlagartig auf zu grinsen.
“Was ist passiert?” ich mache mit der Hand eine Geste, dass er mir folgen soll. Ich setze mich auf die Treppe und sehe mich um. Niemand.
“Maxim, hör zu. Ich will nicht, dass du mitkommst, das sage ich dir im Vornherein.” Er sieht mich fragend an. Ich weigere mich, ihm in die Augen zu schauen. “Du weißt, dass Hermine und Draco weg sind.”, er nickt, “Wir wollen sie retten, denn sie steckt wahrscheinlich in großer Gefahr.” Ich erzähle ihm von meinen Eltern, Draco's Aufgabe und unseren Befürchtungen. Jetzt meidet er meinen Blick.
Er bleibt die ganze Zeit über stumm. “Und jetzt zu unserem Plan: Wie ich sagte, erwarten meine Eltern von mir, ein Todesser zu werden, also werde ich einer. Ich tue wenigstens so und Harry und Ron schmuggeln wir rein, so können wir sie retten. Ich weiß, wo wir hin müssen, da das Malfoy Anwesen früher sozusagen ‘mein zweites zu Hause war’.”
Maxim bleibt weiterhin stumm. dann hebt er den Kopf.
“Bella. das ist zu gefährlich. lass misch mit kommen.” Ich fahre ihm durch die Haare und versuche meine Tränen zurückzuhalten.
“Maxim.. nein. Für dich ist es gefährlicher als für mich. Ich bin mir sicher, dass mir nichts passieren wird. Es ist meine Familie.” Meine Fähigkeit zu lügen, hat sich um einiges verbessert. Er starrt aus dem Fenster.
“Bella, versprich mir, dass du wieder kommst. bitte.” Ixh nicke zögerlich und drücke seine Hand.
“Alles wird gut!” ich lächle und lege dann fest meine Arme um seinen Hals.“Sie gehen los”, flüstere ich zu Ron hinter meinem Buch hervor. Er legt die Zeitung auf seinen Schoß und legt den Kopf in den Nacken.
“Das war anstrengend”, murmelt er. Wir saßen ungefähr zwei Stunden hier, angespannt und haben gewartet, bis die Schüler zum Essen aufbrechen. jetzt ist es soweit. Jetzt werden wir sie retten! Ich springe auf, als der Gemeinschaftsraum bis auf uns leer ist, und gehe in den Schlafsaal. Dort schnappe ich meinen Beutel und verlasse den Raum schnell wieder. Ich möchte verhindern, dass ich wieder in unnötige Gedanken verfalle. doch kurz bevor ich an der Tür angelangt, stoppe ich kurz und gehe zurück. Ich streiche über Hermines Bett. Ich hoffe, dass es ihr gut geht. dass wir nicht zu spät sind. dass sie noch lebt. Tränen bahnen sich ihren Weg über meine Wangen. Ich wische sie weg und schüttele ihr Kopfkissen auf. Was wäre passiert, wenn ich nicht so nachsichtig gewesen wäre? Hätte ich sie retten können, wenn wir die beiden Punkte auf dem Wald aufgehalten hätten? doch wir hätten nichts machen können. Ab diesem Moment war sie verloren und wir hatten keine Chance.
Mein Kopf wird durchzogen von schwarzen Gewitterwolken und ich werde müde. Plötzlich habe ich keinen Antrieb mehr, etwas zu machen. Wenn sie wirklich tot ist, können wir sie nicht mehr retten. Wir sind zu spät. und es ist meine Schuld. Ich falle mit dem Hinter hart auf den Steinboden und ziehe die Beine an meinen Oberkörper. Meine Arme klammere ich fest um sie. Ron und Harry sollten sie retten. ‘Das Goldene Trio’. Wurden sie so genannt, als ich noch nicht da war?
“Bella?!” -ich erschrak- “Kommst du?”
“Ja”, antwortete ich Ron und trottete nach unten.
“Was ist mit dir passiert?”, fragt Harry und die Art, wie er diesen Satz betont, verletzt mich. Ich zucke mit den Achseln und ziehe meine Jacke ab. Ron räuspert sich und legt die Arme von hinten um meine Taille.
“Bella, wir schaffen das”, haucht er mir ins Ohr.
“Vielleicht”, sage ich trocken und streife ihn ab. “Fertig?”
die beiden nicken.
“Gut.”
Wir laufen stumm auf den Hof und über die Wiesen bis hin zum Verbotenen Wald. Ich schrecke zurück, als ein Gebüsch raschelt. Ron nimmt meine Hand und dieses Mal schüttle ich ihn nicht ab. Wir betreten den Wald und suchen eine passende Lichtung, Wo wir uns auf die Besen, Harry auf seinen und Ron und ich auf Rons, schwingen. Er tritt sich vom Boden ab und ich kralle mich in seinen Pullover. Ich habe so Angst. Vor der Höhe. Angst vor dem Fallen. Ich habe aber auch Angst, meine Familie wiederzusehen. Ich könnte brechen vor Aufregung und Anspannung. Unter uns wird Hogwarts immer kleiner.
Ich lege meinen Kopf in seinen Nacken und versuche mich zu entspannen. Ich erinnere mich an alles, was wir durchgemacht und zusammen erlebt hatten. Mein Griff wurde fester. Ich habe Angst, ihn erquetschen zu können, aber ich fühle so viele Ängste gerade, dass es schwer ist, irgendetwas abzustellen. Ron nimmt eine Hand vom Besen und legt sie auf meinen Oberschenkeln, doch ich lege sie zurück. Ich bin so müde. Meine Haare fliegen in der kalten Luft und es ist eisig. Harry gibt Ron ein Zeichen. Er nickt und wir fliegen steil nach rechts unten.Ungefähr eine Stunde später fliegen wir über London.
“Fliegt mal runter in den Wald da!”, schreie ich Ron ins Ohr. Er nickt und wir fliegen in den Wald. Die Landung ist etwas holprig, doch ich freue mich, wieder auf festem Grund zu sein.
“Bella? Weißt du, wo wir lang müssen?”, fragt Harry mich und streckt seine Gliedmaßen. Ich nicke und setze mich auf eine Bank.
“Woher wisst ihr eigentlich, wie man von Hogwarts nach London kommt?” Die beiden grinsen sich an und brechen dann in schallendes Gelächter aus. Wieder fühle ich mich nicht dazugehörig und denke an Padmas Worte.
“Vergesst es”, murmle ich, doch sie hören es nicht. Ich kratze auf dem abgeblättertem Lack der Bank herum.
“Also”, sagt Ron, als die beiden sich endlich eingekriegt hatten und ich sehe ihn erwartungsvoll an. “Harry und ich sind in der zweiten Klasse mal mit dem Auto meines Dads nach Hogwarts gefahren, weil wir den Zug verpasst hatten.”
“Aja.” ich kann nicht lachen. Es fühlt sich an, als wären meine Gesichtszüge komplett eingeschlafen. Ich schließe die Augen und richte meinen Kopf gen Himmel.
“Vielleicht ist es besser, ich bleibe dort”, sage ich, die Augen immer noch geschlossen.
“Was?” Ihre Lachen verstummen schlagartig.
“Was meinst du?” Ron setzt sich neben mich. Ich sehe erst ihn dann Harry an.
“Bei den Malfoys und Voldemort und den Anderen. Anscheinend bin ich ja dazu gemacht, böse zu sein.” Harry verkrampft sich.
“Bella, ich kenne das Gefühl-”
“Ph..” Er ignoriert mich.
“Wirklich. Ich fühle mich auch manchmal so. dann wünsche ich mir, dass ich alle umbringen könnte und einfach bei Voldemort sein könnte. bei ihm, damit er mir Aufträge geben kann und alles.” Ich sehe ihn mit zusammengezogenen Augenbrauen an.
“Wollen wir weiter?”, frage ich und stehe auf, ohne eine Antwort abzuwarten. Harry atmet laut aus.
“Ja. okay”, sagt Ron nur und schnappt sich seinen Besen.
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Ein Jahr voller Gefühle
FanficDiese Geschichte entsteht in Zusammenarbeit mit nmrlng. Schaut also auch unbedingt mal bei ihr vorbei. Für Hermine, Ron und Harry beginnt das 4. Schuljahr in Hogwarts. Neue Abenteuer wie das Trimagische Tunier warten auf die drei und dann ist da auc...